050 - Als der Silberdämon starb
sollte verhindert werden, daß Loxagons Anhänger versuchten, ihn zurückzuholen.«
»Wäre das denn möglich?« fragte ich.
»Ich weiß es nicht. Wer kennt schon die unzähligen Möglichkeiten dieser dämonischen Wesen?«
»Wie heißen die Dämonen, die Loxagon begruben?« wollte ich wissen.
»Das wurde meines Wissens nicht überliefert. Sie leben nicht mehr, gingen in den Wirrnissen zugrunde, zu denen es nach Loxagons Tod kam. Vielleicht wußten sie, daß sie bald ihr Leben verlieren würden. Vielleicht hielten sie es für wichtig, ihren Nachfahren einen Fingerzeig zu hinterlassen. Jedenfalls soll irgendwo eine Karte existieren, mit der das Grab des Dämons zu finden ist.«
»Ist das alles, was Sie mir zu bieten haben?« fragte ich enttäuscht.
»Noch nicht«, sagte der Zauberer. »Die Namen jener drei Dämonen kennt niemand mehr, aber deren Anfangsbuchstaben blieben erhalten: U – N – A. Sie ließen diese Buchstaben zu einem kunstvollen goldenen Ornament zusammenfassen. Jedem gehört ein Drittel davon und wenn sie ihre Ornamentteile zusammensetzten, bildeten diese einen goldenen Kreis. Legt man diesen goldenen Ornamentkreis richtig auf jenen alten Plan, erfährt man, wo sich Loxagons Grab befindet. Man muß auf das A achten. UNA leben schon lange nicht mehr, aber die goldenen Ornamentdrittel gibt es noch.«
»Wo befinden sie sich?«
»Die Zeiten haben sie über die Welten verstreut. Ich weiß nur, wo sich das U befindet. Ein Dämon Namens Kaddo trägt es an seinem Hals. Er kennt den Besitzer des N-Ornaments, nicht aber jenen, der das goldene A trägt. Dessen Namen weiß wiederum nur der N-Trä- ger.«
»Und der Dämon, dem das A gehört, weiß, wo die Karte zu finden ist?« fragte ich.
»Das kann ich nicht sagen. Diese Frage müssen Sie schon ihm stellen, Mr. Ballard.«
»Das werde ich tun«, erwiderte ich. »Sie brauchen mir nur noch zu verraten, wo ich Kaddo finde. Alles andere erledige ich dann selbst.«
»Kaddo lebt in England, auf einem alten Schloß. Natürlich weiß kaum jemand, daß er ein Dämon ist, und er hat sich eine Tarnexistenz zugelegt.«
»Wie nennt er sich?«
»Lord Jeremy Barrington.«
Ich überlegte rasch, ob ich diesen Namen schon mal gehört hatte.
»Das düstere Schloß befindet sich in Cornwall«, fuhr Angelo d’Alessandro fort. »Es heißt Barrington-Castle. Boram wird Ihnen helfen, Kaddo das erste Ornamentdrittel abzunehmen, und er wird Kaddo zwingen, Ihnen den Namen des zweiten Ornamentträgers zu verraten. Sagen sie selbst, Mr. Ballard, haben Sie ein schlechtes Geschäft gemacht?«
»Darauf antworte ich Ihnen, wenn ich den goldenen Ornamentkreis zusammengesetzt und auf die alte Dämonenkarte gelegt habe«, erwiderte ich grinsend.
***
»Du weißt, was du zu tun hast!« sagte Jack Sarno zu Joanna Snyder.
Das Mädchen mit den slawischen Zügen nickte ergeben. Seit sie sich an den Teufelsrosen verletzt und Sarno ihr Blut aus der Wunde gesogen hatte, war sie verändert.
Wie in Trance stand sie vor dem unheimlichen Mann, der sie zu seiner Komplizin gemacht hatte. Er grinste zufrieden. Er liebte es, Macht auszuüben, und er war Angelo d’Alessandro dankbar für alles, was dieser ihm bisher beigebracht hatte.
D’Alessandro war ein Meister, ein schwarzer Priester, anerkannt von den Mächten der Finsternis, und um diese Anerkennung wollte sich Jack Sarno ebenfalls bemühen, sobald der Meister ihn entließ.
Er hatte hochfliegende Pläne. Er würde gewissermaßen nach den schwarzen Sternen greifen, sobald ihm Angelo d’Alessandro das nötige Rüstzeug mit auf den Weg gegeben hatte, und es war seiner Ansicht nach nicht unrealistisch, zu glauben, daß er d’Alessandro eines Tages sogar überflügeln würde.
Er war ein von Ehrgeiz zerfressener Mann, dem das, was d’Alessandro bisher erreicht hatte, nicht genügen würde. Sein großes Ziel war es, von Baphomet in den Dämonenstand erhoben zu werden.
Unermeßliches, Unvorstellbares lag dann vor ihm, und er hatte die Absicht, sich des Geschenks der Unsterblichkeit besonders würdig zu erweisen.
So sah Jack Sarno seine Zukunft. Ihm war aber klar, daß noch ein langer, steiniger, dornenreicher Weg vor ihm lag. Ein Weg, den er nicht allein gehen wollte.
Petula Boykin sollte ihn begleiten. Seit er sie zum erstenmal gesehen hatte, wollte er sie besitzen. Tagelang verfolgte er sie überallhin und fand heraus, daß es in ihrem Leben bereits einen Mann gab.
Mike Baker hieß er, und Petula war in ihn verliebt, doch das hielt
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