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050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sarno nicht davon ab, sie weiterhin zu begehren. Er wollte dieses blonde Mädchen haben. Baker war für ihn kein ernstzunehmendes Hindernis.
    Er hatte hier und heute die Weichen gestellt. Noch war er nicht fähig, ein Wesen aus Nesseldampf zu schaffen, aber er wußte sich anders zu helfen.
    Er brauchte keinen Nessel-Vampir, um zu erreichen, was er wollte.
    Dieses Mädchen – zum willenlosen Werkzeug gemacht – würde denselben Zweck erfüllen.
    Mike Baker – das würde bald nur noch ein Name auf einem Grabstein sein!
    ***
    Ich wandte mich an Boram. »Kannst du sprechen?«
    »Ja, Herr«, antwortete der Nessel-Vampir mit einer rasselnden, unangenehmen Stimme.
    »Du wirst mich nach Cornwall begleiten.«
    »Wie du es wünscht, Herr.«
    »Paß auf ihn auf!« befahl ich meinem Diener und wies auf d’Alessandro. Großer Gott, nie im Leben hätte ich mir träumen lassen, eines Tages einen weißen Vampir an meiner Seite zu haben. Boram gehorchte wie ein abgerichteter scharfer Wachhund.
    Natürlich fragte ich mich, wie schnell Angelo d’Alessandro ihn wieder umdrehen konnte. Genügte ein anderer Spruch, um den weißen Vampir wieder auf die schwarze Seite zu holen?
    Ich riet d’Alessandro, den Mund zu halten, denn sowie eine magische Formel über seine Lippen kam, würde ich keine Garantie mehr für meinen Zeigefinger übernehmen, der immer noch auf dem Abzug meines Revolvers lag.
    »Sie sind mißtrauischer, als ich es für möglich gehalten hätte, Mr. Ballard«, sagte der schwarze Priester.
    »Bestimmt nicht grundlos«, gab ich frostig zurück. »Wir haben zwar ein Geschäft miteinander gemacht, aber ich traue Ihnen auch weiterhin nicht über den Weg.«
    Ich begab mich zum Telefon, nahm den Hörer ab und wählte Tucker Peckinpahs Geheimnummer. Ich konnte meinen Partner zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen, wenn ich ihn brauchte.
    Wie meistens, nahm auch diesmal Cruv, der Gnom von der Prä-Welt Coor, Peckinpahs Leibwächter, das Gespräch entgegen.
    »Hallo, Kleiner«, sagte ich. »Alles in Ordnung?«
    »Hier ja. Und bei dir?« fragte der Gnom zurück.
    »Bei mir tut sich einiges.«
    »Erzähle, Tony.«
    »Gib mir Tucker Peckinpah. Ich möchte meinen Bericht nicht zweimal herunterleiern.«
    »Ich bin wohl zu klein für Neuigkeiten, wie?«
    »Krieg mir bloß keinen Minderwertigkeitskomplex, Kleiner. Du weißt, daß du mir lieb und wert bist. Peckinpah wird dich informieren, okay?«
    »Na schön.«
    Es herrschte einige Sekunden Stille in der Leitung. Dann meldete sich der reiche Industrielle. »Wo brennt’s denn diesmal, Tony?«
    Ich wollte es sagen, aber da stieg mir unverhofft eine rote Welle in den Kopf. Für Sekundenbruchteile sah ich nichts – nur rot. Da war er wieder, dieser seltsame Schwächeanfall.
    Er war gleich wieder vorbei, und ich war froh, daß Angelo d’Alessandro nichts davon mitbekommen hatte, denn der schwarze Priester hätte diese Chance mit Sicherheit genützt.
    Wie schon so oft in jüngster Vergangenheit fragte ich mich, wodurch diese unerklärlichen Anfälle ausgelöst wurden. Sie traten so überraschend auf wie ein Blitz aus heiterem Himmel, und ich machte mir ihretwegen große Sorgen.
    Manchmal hatte ich den Eindruck, als würde ich mich verändern.
    Ja, ich hatte sogar schon einmal die Vision, London wäre nicht meine Heimatstadt; ich würde woanders hingehören.
    Irgend etwas stimmte mit mir nicht, und ich hätte zu gern gewußt, was es war, um etwas dagegen unternehmen zu können. Wenn ich unter Druck stand, sackten diese Sorgen ins Unterbewußtsein ab, doch sie tauchten immer wieder auf.
    Ich hatte schon erwogen, mich in eine Klinik zu legen und mich komplett durchuntersuchen zu lassen, doch bisher hatte ich mir dafür nicht die Zeit genommen.
    Bisher fand ich vor mir selbst immer wieder eine Ausrede. Wie lange noch? Würde ich eines Tages mitten im Kampf zusammenklappen? Es war nicht auszuschließen…
    »Tony, hallo, Tony!« rief Tucker Peckinpah, und obwohl mir seine Stimme seit vielen Jahren vertraut war, kam es mir vor, als würde ein Fremder zu mir sprechen. »Sind Sie noch dran, Tony?«
    »Ja, Partner, ich bin noch hier«, sagte ich schnell.
    »Haben Sie ein Problem?«
    Niemand wußte bisher von diesen merkwürdigen Anfällen. Ich wollte meine Freunde nicht beunruhigen. Aber irgendwann würden sie wohl von selbst draufkommen.
    Ich berichtete dem Industriellen mit den sagenhaften Verbindungen, was ich erlebt hatte.
    Als Tucker Peckinpah erfuhr, daß auf dem St. Barnaby Cemetery ein

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