050 - Als der Silberdämon starb
magischen Strick zu Fall. Dann hob er das Höllenschwert.
Mit beiden Händen umklammerte er den Griff, die Klinge wies nach unten, dorthin, wo der Paviandämon lag. Sofort stieß er zu, und das Höllenschwert machte dem ersten Gegner den Garaus.
Mago richtete die starke Waffe gegen den zweiten Affen. Die Breitseite der Klinge traf den Pavianschädel. Das dämonische Tier überschlug sich und war in den nächsten Augenblicken nicht mehr in der Lage, sich zu erheben.
Wie gelähmt lag das Wesen da. Gnadenlos versetzte Mago zuerst ihm, und dann dem dritten Paviandämon den Todesstoß. Die Kraft des Höllenschwerts löste alle drei Gegner auf.
Tapandaro hatte nichts davon mitbekommen. Mago beobachtete Raghooras Nachfolger, der sich in diesem Augenblick umwandte und in den schwarzen Tempel zurückkehrte.
Bald würde Mago dort drinnen wohnen und herrschen. Tapandaro, den Übergangskaiser, würde es in Kürze nicht mehr geben. In der Zwischenzeit aber wollte Mago noch auf der Erde einiges erledigen.
Er entfernte sich unbemerkt und erreichte den brodelnden Magmagraben, der den Urwald umgab. Ein roter Feuerkegel hüllte ihn ein, und als dieser erlosch, war Mago verschwunden.
Zwischen den Welten stieß er auf Atax, dem er mit Vorsicht und Mißtrauen begegnete. Atax, der sich selbst die Seele des Teufels nannte und Herrscher der Spiegelwelt war, hatte einen transparenten Körper, der von schillernden violetten Adern durchzogen war.
Zwischen den beiden Dämonen baute sich ein dichtes Spannungsfeld auf. Mago nahm an, daß Atax wußte, was er vorhatte. Das störte ihn nicht, doch Atax sollte nicht versuchen, diese Pläne zu durchkreuzen.
»Du bist sehr stark geworden«, sagte die Seele des Teufels. »Es gibt bereits viele Dämonen, die dich fürchten.«
Mago, der eine schwarze, gespaltene Zunge hatte, erwiderte zischelnd: »Es kann mir nur recht sein, daß man vor mir Angst hat.«
»Man wird deine Nähe meiden, du wirst einsam und isoliert leben.«
»Ich brauche niemanden«, sagte Mago.
»Das stimmt nicht. Man wird gegen dich Intrigen spinnen.«
»Verräter werde ich töten.«
»Du bist nicht allmächtig, Mago. Das Höllenschwert kann dir zu vielen Siegen verhelfen, aber es gibt auch jetzt noch Grenzen für dich, die du nicht überschreiten kannst. Denke an Loxagon. Er kannte den Namen des Höllenschwerts, aber es nützte ihm nichts. Als er den Bogen überspannte, vernichteten ihn die vielen Feinde, die er sich geschaffen hatte. Willst du ein Ende nehmen wie er?«
»Ich werde vorsichtiger sein als Loxagon.«
»Gegen eine dämonische Übermacht könntest du nicht einmal mit dem Höllenschwert bestehen«, behauptete Atax. »Ich bin sicher, daß du das weißt. Du solltest dich beizeiten nach Verbündeten umsehen.«
»Soll das etwa ein Angebot sein?«
»Ja. Ich habe vor, mit einigen starken Dämonen Bündnisse einzugehen.«
»Wen man nicht schlagen kann, mit dem sollte man sich verbünden«, sagte Mago spöttisch. »Ich sehe eine solche Taktik als Zeichen von Schwäche an.«
Mit diesen Worten reizte er Atax. »Du solltest nicht behaupten, ich wäre schwach, Mago! Ich wäre stark genug, dich zu besiegen, doch ich halte nichts davon, daß wir uns gegenseitig bekämpfen. Es gibt Wichtigeres für uns zu tun. Mein Angebot wird von Vernunft diktiert und hat nichts mit Angst und Schwäche zu tun. Wir sollten uns zusammenschließen. Du und noch einige andere Dämonen. Unter meiner Führung könnten wir große Taten vollbringen.«
Mago schüttelte den Kopf. »Rechne nicht mit mir, Atax.«
»Ich würde dich zu meiner rechten Hand machen.«
Der Schwarzmagier hob das Höllenschwert. »Solange ich diese Waffe nicht besaß, mußte ich viele Befehle befolgen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als zu gehorchen, doch nun ist es damit vorbei. Endlich weiß ich, wie die Macht schmeckt, und ich nehme keine Befehle mehr entgegen. Ich werde mich nie mehr unterordnen, deshalb bin ich an deinem Angebot nicht interessiert. Es wird kein Bündnis zwischen dir und mir geben, Atax. Ich verfolge meine eigenen Ziele und bin nicht bereit, mir von dir sagen zu lassen, was ich tun soll.«
»Wäre es dir lieber, mich zum Feind zu haben?« fragte die Seele des Teufels drohend.
»Sei vorsichtig«, warnte Mago. »Du kannst mir nicht gefährlich werden. Wenn du es aber versuchst, zwingst du mich, dich anzugreifen, und das würdest du nicht überleben!«
Atax’ Zorn ließ seine Augen flackern. Der Ton, den Mago sich anmaßte, mißfiel ihm in
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