Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
höchstem Maße. Seit urdenklichen Zeiten hatte Atax über dem Schwarzmagier gestanden. Er konnte es nicht vertragen, daß Mago sich ihm auf einmal nicht ebenbürtig, sondern sogar überlegen fühlte.
    »So solltest du mit mir nicht reden!« knurrte Atax.
    Mago lachte. »Ich fürchte dich nicht. Du kannst mir nichts anhaben.«
    »Deine Stärke und deine Macht schwinden in dem Augenblick, wo du das Höllenschwert nicht mehr besitzt«, sagte die Seele des Teufels. »Bist du sicher, daß du es für immer behalten kannst? Diese Waffe ging schon durch viele Hände, wie du weißt. Sie gehörte vor dir Mr. Silver, und der nahm sie von Ammorgh, dem Geierdämon. Die Namenskette der Höllenschwertbesitzer ist lang.«
    »Sie endet bei Mago«, behauptete der Schwarzmagier.
    »Ich vergesse nicht, wie respektlos du mich heute behandelst«, sagte Atax, »und ich merke mir auch, daß du es abgelehnt hast, dich mit mir zu verbünden. Damit ziehst du zwischen uns beiden einen scharfen Trennungsstrich. Etwas Unvernünftigeres hättest du nicht tun können, denn von nun an sind wir Gegner.«
    Mago hob stolz den Kopf. »Heißt das, es läuft auf einen Kampf zwischen uns hinaus? Nur zu, ich bin bereit, ihn sogleich auszutragen.«
    » Ich werde den Zeitpunkt des Kampfes festsetzen.«
    »Du hoffst, daß ich inzwischen das Höllenschwert verliere, aber dazu wird es nicht kommen.«
    »Irgendwann – vielleicht schon bald – wird dir das Schwert nicht mehr gehören, Mago. Fürchte diesen Moment, denn dann bist du wieder das, was du warst: Ein Dämon, der Angst vor Atax’ Zorn haben muß.«
    ***
    Mike Baker hatte jettschwarzes Haar und dunkelbraune Samtaugen.
    Er trug eine helle Rauhlederjacke und ein blaues Ausschlaghemd.
    Obwohl er Petula Boykin noch nicht lange kannte, liebte er sie mehr als all die anderen Mädchen, die vor ihr kleine oder größere Rollen in seinem Leben gespielt hatten.
    Sie saßen in einem kleinen Pub, und Mike spürte, daß irgend etwas Petula bedrückte. Mit einem innigen, aufmunternden Lächeln griff er nach ihren Händen, die auf dem Tisch lagen.
    »Was hast du, Liebling?« fragte er sanft.
    »Ach, nichts, Mike.«
    »Du möchtest nicht darüber sprechen?«
    »Ich will uns den Abend nicht verderben.«
    »Verzeih, aber ich glaube, das ist er schon ein wenig. Du sprichst kaum mit mir, hängst irgendwelchen Gedanken nach. Denkst du nicht, daß du dich besser fühlen würdest, wenn du mir von deinem Problem erzählst?«
    Petula strich sich eine rötlichblonde Haarsträhne aus der Stirn und nahm dann einen Schluck vom Scotch, der vor ihr stand.
    »Hast du Schwierigkeiten mit Joanna?« wollte Mike wissen.
    Petula schüttelte den Kopf. »Joanna ist ein prima Mädchen.«
    »Was ist es, das dich so sehr beschäftigt, daß du dich kaum mit mir unterhältst? Ich würde dir gern helfen, wenn ich kann.«
    Sie hatte sich fest vorgenommen, nicht darüber zu reden, doch nun platzte es aus ihr heraus. »Da ist ein Mann, Mike. Er macht mir Angst. Er beobachtet und verfolgt mich. Wenn ich zu Hause bin, steht er unten auf der Straße und blickt zu unseren Fenstern herauf. Seit Tagen belästigt er mich auf diese Weise. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Er führt irgend etwas im Schilde. O Gott, ich brauche nur an ihn zu denken, da läuft es mir schon kalt den Rücken hinunter.«
    Mike Baker blickte sie entrüstet an. »Wer ist der Kerl?«
    »Ich weiß es nicht. Der Mann ist unheimlich. Heute schickte er mir Rosen, die einen eigenartigen, intensiven Duft verströmten. Das… das können keine gewöhnlichen Rosen gewesen sein. Bitte lach mich nicht aus, Mike, aber mir war, als würde ihnen der Geruch nach Schwefel anhaften. Vielleicht ist es verrückt, aber ich bildete mir ein, es wären Teufelsrosen.«
    Nun, das wollte Mike zwar nicht glauben, aber darüber, daß ein anderer Mann seiner Freundin Blumen schickte, ärgerte er sich natürlich.
    »Mir kam es vor, daß die Rosen mich in ihren Bann zu ziehen versuchten«, erzählte Petula Boykin weiter. »Sie verwirrten mich auf eine beängstigende Weise. Glaubst du mir das, Mike?«
    Er lächelte kurz und nickte. »Natürlich, Liebling.«
    »Aber es klingt so unglaubwürdig.«
    »Du hast keinen Grund, die Unwahrheit zu sagen.«
    »Joanna zweifelte an meinem Verstand, als ich die Rosen packte und in den Müllschlucker warf.«
    »Wann und wo hast du diesen Mann zum erstenmal gesehen, Petula?«
    »Daran erinnere ich mich nicht. Es dauerte einige Zeit, bis mir bewußt wurde, daß er mich

Weitere Kostenlose Bücher