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050 - Das Kind der Hexe

050 - Das Kind der Hexe

Titel: 050 - Das Kind der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gestikulierend auf die Straße gerannt kam. Keine zehn Meter hinter ihr kam Bewegung in einen Mann, der unschwer als Kriminalbeamter in Zivil zu erkennen war.
    »Miss Pickford!«, rief Dorian überrascht und befahl dem Taxifahrer: »Anhalten!«
    Peter MacCallum bildete sich etwas auf sein schnelles Reaktionsvermögen ein. Er bremste augenblicklich und sah, dass die ältere Dame – sie war um die sechzig – die hintere Wagentür aufriss und in den Wagen sprang.
    »Fahren Sie weiter, schnell!«, rief sie dem Fahrer zu.
    Peter MacCallum gehorchte. Es war vor allem seine Neugierde und der Nervenkitzel, die ihn veranlassten, den Verfolger der Alten einfach zu ignorieren. Dieser lief dem Wagen nach und hielt wild schreiend seine Polizeimarke in die Höhe.
    »Was hat denn das alles zu bedeuten, Miss Pickford?«, fragte Dorian.
    »Sie werden wegen Mordes an Ihrer Frau gesucht.« Miss Pickford erzählte in kurzen Zügen, was sie wusste, und schloss mit der Bemerkung: »Ich traue Ihnen so manches zu, Mr. Hunter, aber das nicht. Deshalb dachte ich daran, Sie zu warnen, bevor Sie der Polizei in die Hände fallen. Sie hat das gesamte Grundstück umstellt.«
    »Mord?« Peter MacCallum stellten sich die Haare zu Berge. Er trat auf die Bremse. »Damit will ich nichts zu tun haben.«
    Dorian kümmerte sich vorerst nicht um ihn. Er wandte sich Coco zu. »Kehre du mit Miss Pickford in die Villa zurück. Ich werde versuchen, bei den Freaks von Soho unterzutauchen. Von dort melde ich mich dann. Kümmere dich nicht um mich, Coco. Ich weiß mir schon zu helfen. Denke an unser Kind. Ich werde den wahren Mörder Lilians finden.« An Miss Pickford gewand fragte er: »Wieso hält man eigentlich mich für den Mörder und nicht Cohen, der doch mit Lilian zusammen war?«
    »Man hat bei Ihrer Frau Ihr Feuerzeug gefunden«, antwortete Miss Pickford, während sie aus dem Wagen kletterte.
    Coco küsste Dorian schnell, bevor sie ihr folgte, und bat ihn: »Sei vorsichtig, Dorian. Diese Falle hat dir bestimmt Olivaro gestellt.«
    »He!«, rief Peter MacCallum, als er sah, dass Dorian nicht ausgestiegen war. »Verschwinden Sie, Mann! Ich will keine Scherereien mit der Polizei.«
    Aber statt der Aufforderung zu folgen, hielt Dorian dem Fahrer plötzlich seine gnostische Gemme vors Gesicht und ließ sie pendeln. Der Taxifahrer konnte nicht anders, als der Bewegung mit den Augen zu folgen. Und das war der Zeitpunkt, von dem an er alles vergaß, was er mit diesen Fahrgästen erlebt hatte und noch erlebte.
    »Bringen Sie mich nach Soho, in die Livonia Street«, befahl Dorian, nachdem er den Fahrer hypnotisiert hatte.
    »Sehr wohl, Sir.«
    Später, als Peter MacCallum seinen Wagen am Standplatz in der Nähe des Palladium abstellte und seine Kollegen ihn ausfragten, antwortete er: »Der Tag hat stinklangweilig begonnen. Seit zwei Stunden keine einzige Fuhre.«
    Als er dann in seine Jackentasche griff und plötzlich eine 20-Pfund-Note in der Hand hielt, konnte er dafür keine Erklärung finden.
    Dorian wartete, bis der Wagen um die Ecke verschwunden war. Dann lief er in eine Nebenstraße. Er brauchte nicht zu befürchten, beobachtet und später identifiziert zu werden. Um diese frühe Stunde war in Soho nichts mehr los … und die letzten Nachtschwärmer hatten mit sich selbst genug zu tun. Dennoch blickte sich er sicherheitshalber um, bevor er in einem Hauseingang verschwand. Das Tor war verschlossen, und er drückte wahllos auf einen der Klingelknöpfe. Als sich nicht sofort etwas rührte, läutete er Sturm. Wenig später meldete sich aus der Sprechanlage eine verschlafene und kaum verständliche Stimme. Dorian antwortete ebenfalls so undeutlich. Die Haustür sprang mit einem Klicken auf. Dorian trat ein und drückte die Tür hinter sich ins Schloss.
    Er wandte sich der Treppe zu, die in den Keller führte. Nach zehn Stufen endete sie vor einer Tür. Bevor er anklopfen konnte, ging die Tür auf. Ein verwachsener Zwerg mit viel zu kurzen Armen und einem Buckel stand vor ihm. In seinem großporigen Gesicht zuckte es, als er Dorian erkannte.
    »Sie, Mr. Hunter?«
    Dorian ging wortlos an dem Zwerg vorbei. Er kam in eine lange Halle, die mit allerlei Gerümpel vollgestopft war. Dazwischen lagen verkrüppelte Gestalten auf Matratzen. Dorian blickte sich um. Durch die schmutzigen Kellerfenster fiel diffuses Licht. Er konnte kaum etwas erkennen.
    »Ist Wilbur Smart hier?«, fragte er den verwachsenen Zwerg, der an seine Seite gewatschelt kam.
    »Nein, Mr. Hunter«,

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