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050 - Das Kind der Hexe

050 - Das Kind der Hexe

Titel: 050 - Das Kind der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Nachdem sich Cohen soweit erholt hatte, dass er wieder auf den Beinen stehen konnte, suchte er das nächste Lokal auf …
    Irgendwann stand er auf einmal in der Baring Road vor dem schmiedeeisernen Tor mit den Dämonenbannern. Er ließ eine Schimpftirade über Dorian Hunter vom Stapel und rüttelte so lange am Tor, bis es den Kriminalbeamten in ihren Verstecken zuviel wurde und sie ihn zur Raison brachten. Er schlief auf einer Wachstube seinen Rausch aus. Dann setzte er seine Tour durch Soho fort – von dem Gedanken beseelt, Dorian Hunter zu finden, der seiner Meinung nach Lilian auf dem Gewissen hatte und ihm, Cohen, damit die letzte Chance genommen hatte. Eine zweite Chance würde er nicht mehr erhalten.
    Aber diesmal betrank sich Cohen nicht sinnlos. Er ging methodischer vor. Zuerst rief er in der Jugendstilvilla an, gab sich ganz unschuldig und erkundigte sich nach dem Stand der Dinge. Aber Sullivan, mit dem er sprach, konnte oder wollte ihm nicht sagen, wo Dorian sich versteckt hielt. Cohen aber wusste, dass Dorian nicht allzu viele Möglichkeiten hatte, um unterzutauchen. Entweder er war bereits außer Landes – was jedoch unwahrscheinlich war, denn er wollte sicher in der Nähe sein, wenn Coco ihr Kind bekam. Oder aber er hatte bei den Freaks von London Unterschlupf gesucht. Dort war er vor den Dämonen und der Polizei nahezu sicher.
    Aber nicht vor ihm!
    Hier hakte Cohen ein. Er durchstreifte stundenlang Soho und suchte alle Lokale auf, in denen die Freaks verkehrten. Aber es war, als sei ihm ein Herold vorausgeeilt, der sein Kommen ankündigte. Jedenfalls waren die Freaks wie vom Erdboden verschwunden. Einmal entdeckte er einen von ihnen in der Menge. Aber der Freak entwischte ihm. Cohen suchte auch einige Verstecke der Freaks auf, die ihm bekannt waren. Aber auch sie waren vor seinem Eintreffen geräumt worden. In ihr Hauptquartier wagte er sich nicht, weil sie dort zu stark waren. Sie hätten ihn schnell überwältigt, so dass er keine Gelegenheit gehabt hätte, auch nur den Mund aufzutun. Wer wusste schon, welche Lügen Dorian ihnen über ihn erzählt hatte?
    Und da er die Freaks nie mit Samthandschuhen angefasst hatte, glaubten sie Dorian mehr als ihm. Deshalb mietete sich Cohen in einem Stundenhotel ein. Er nahm sogar eine Frau mit aufs Zimmer und legte sich auf die Lauer. Da ihm die Frau mit der Zeit aber lästig wurde, fesselte und knebelte er sie einfach. Dann konnte er seine Position am Fenster, von wo aus er die Straße beobachtete, wieder ungestört einnehmen.
    Und seine Geduld wurde belohnt: Plötzlich entdeckte er unter den Passanten einen der ihm bekannten Freaks. Er schien nur aus Haut und Knochen zu bestehen und hatte eine gefleckte Haut. Er verkaufte Lose, und manche Leute waren abergläubisch genug zu glauben, sein exotisches Aussehen würde Glück bringen. Er war der geschickteste Losverkäufer, den Cohen kannte. Cohen kannte sogar seinen Namen – Teddy Sword. Und er wusste auch über seine Achillesferse Bescheid.
    Cohen machte sich nicht erst die Mühe, in seinen Mantel zu schlüpfen, sondern rannte so, wie er war, auf die Straße hinunter. Er holte den Knochenmenschen an der nächsten Kreuzung ein. Teddys hellere Hautflecken verfärbten sich vor Schreck dunkel, als er Cohen erkannte. Der machte nicht viel Umstände mit ihm, denn er wusste, dass Teddy eine Art Gummihaut besaß. Cohen zog ihm einfach die Brusthaut über den Kopf – und spannte sie ihm solange über Mund und Ohren, bis der Freak kurz vor dem Ersticken war und bewusstlos zusammenklappte.
    So brachte er ihn auf sein Zimmer. Dem Nachtportier hinter der Rezeption sagte er, dass der Freak ein Freund von ihm sei, um den er sich kümmern wollte. Als der Freak im Hotelzimmer wieder zu sich kam, war er an Hautlappen seiner Hände und Füße ans Bettgestell gefesselt.
    »Warum tust du das, Cohen?«, fragte er ängstlich.
    »Erinnerst du dich, dass du mir einmal gesagt hast, warum man dich aus der Schwarzen Familie verstoßen hat, Teddy?«, sagte Cohen und fuhr fort: »Du hast einem sehr, sehr rachsüchtigen Dämon eine schwarze Messe vermasselt. Dieser Dämon hat sich nie damit abfinden können, dass du nur ausgestoßen worden bist. Was, glaubst du, würde er mit dir machen, wenn ich ihn anriefe?«
    Der Freak zerrte an seinen Fesseln. Es gelang ihm nur, sich aufzurichten, und dabei dehnte sich seine Haut bis an die Grenze der Belastbarkeit. Als ihn die Kräfte verließen, schnellte er wie an einem Gummiband aufs Bett

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