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0500 - Der Dunkle Gral

0500 - Der Dunkle Gral

Titel: 0500 - Der Dunkle Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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letzten Kampf anzutreten.«
    Während seiner Worte war der Großmeister zurückgegangen. Er winkte mir noch einmal zu, auch die anderen Templer erhoben ihre Hände, und ich sah, daß sie verschwanden.
    Sie schwebten zurück. Ein Schleier aus dem Nirgendwo deckte sie zu, so daß ich sie nicht mehr sehen konnte.
    Die Vergangenheit war verschwunden, mit ihr die Templer. Ich schaute auf leere Stühle.
    Die Worte des Großmeisters aber hatte ich nicht vergessen. Bedächtig drehte ich mich um und machte mich auf den Weg. Bereit, die erste Feuertaufe mit dem Dunklen Gral gemeinsam zu überstehen…
    ***
    Die Templer hielten den Friedhof umstellt. Wo Suko und Bill auch hingeflohen wären, sie hätten nie ein Entkommen geschafft. Diese Helfer interessierten sie nicht sonderlich. Ihre Aufmerksamkeit galt Baphometh und Vincent van Akkeren.
    Der erste Diener des Dämons hatte sich vor seinem Herrn und Meister aufgebaut. Dabei umschmeichelte ihn der blaue Lichtschein wie eine leichte Decke. Sein Gesicht hatte einen noch dämonischeren Ausdruck bekommen, bleiche Haut und tiefe Schatten wechselten sich ab.
    Die Stimmung war düster und unheimlich. Dabei waren die Kirchenmauern Grenzen zu einer anderen Welt. Der Himmel stand schwarzgrau über dem Friedhof. Wolkenbänke bildeten wahre Gebirge.
    In der Ferne wetterleuchtete es noch immer, ohne daß jedoch der Hall eines Donners über den einsamen Flecken Erde geweht wäre.
    Baphomeths Templer rührten sich nicht. Die meisten hatten mittlerweile die Mauer überklettert und standen auf dem Grabgelände. Andere hockten auf der Mauerkante, halb eingehüllt von Ranken und Efeu, in die sie hineingeglitten waren.
    Sie taten nichts. Sie schauten nur. Allein das Schauen war eine Drohung für sich.
    Manche von Ihnen trugen die Waffen offen. Hin und wieder schimmerte der Stahl, wenn sie ihre Hände bewegten. Van Akkeren verließ sich nicht allein auf seine Magie und die Hilfe des mächtigen Dämons.
    Aus Ratten war er hergestellt worden. Widerlicheres konnte es einfach nicht geben.
    Natürlich genoß van Akkeren seinen Auftritt. Das hatte er immer getan. Er war der große Regisseur, hatte die schlimmsten Filme gedreht, die unter der Hand verkauft wurden, weil sie niemals in die Öffentlichkeit gelangen durften, und er war in den Strudel der Hölle und den Kreislauf des Bösen gerutscht.
    Erst hatte ihn sein Weg zum Teufel geführt, dann war er auf Baphometh und die Templer gestoßen.
    Die Gruppe der Abtrünnigen hatte ihn fasziniert. Ihm war es gelungen, Baphometh wieder entstehen zu lassen, und nun wollte er den Templern das letzte Geheimnis entreißen, den Dunklen Gral.
    Bill drehte den Kopf, weil er hinter sich ein Geräusch vernommen hatte. Von der Seite her wanderte ein Schatten auf ihn zu, ein Arm, dessen Hand eine Waffe hielt. Die Mündung kam dicht neben seinem Nacken zur Ruhe. Er hörte auch ein sehr leises Lachen, ansonsten blieb der Templer hinter ihm stumm.
    Sie wußten alle, was sich gehörte und überließen ihrem Herrn und Meister das Feld.
    Van Akkeren strich durch sein Haar. Es wuchs gewellt und dunkel auf seinem Kopf. Sein Gesicht konnte man als fleischig bezeichnen, nicht aufgedunsen, es zeigte aber gleichzeitig auch harte Züge.
    Ebenso die Augen. In ihnen stand eine Gnadenlosigkeit, die ihn erschreckte.
    Als er auf die beiden Freunde zukam, schleiften seine Schritte durch das hochwachsende Gras. Er gab sich locker und lässig, das jedoch täuschte. Dieser Mann stand unter einer innerlichen Spannung. Er reagierte sprunghaft, handelte oft exzessiv und nicht vorausschaubar. Das machte ihn so gefährlich.
    Er mußte den Grabsteinen ausweichen. Gegen manche schlug er leicht mit der Handfläche, als wollte er sie begrüßen wie alte Freunde. Daß auf seinem Gesicht ein Lächeln lag, war nicht zu erkennen.
    Suko und Bill ahnten es mehr.
    Er kam nicht bis zu ihnen. In einer gewissen Entfernung blieb er stehen und legte eine Hand auf die obere, leicht abgerundete Kante eines Grabsteins. Dabei bewegte er seine Finger, als wollte er durch Abklopfen prüfen, ob das Gefüge des Grabsteins noch in Ordnung war.
    »Hatte man euch nicht gewarnt?« fragte er. Seine Stimme klang dabei völlig normal.
    »Uns?« wiederholte Suko.
    »Ja. Ihr hättet verschwinden sollen, als Saunders mit euch redete. Jetzt ist es zu spät. Baphometh will euch haben, er will euch vernichten, und zwar hier auf dem Friedhof. Ihr könnt bereits anfangen, euch die Gräber auszusuchen. Ihr werdet das Vergnügen haben,

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