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0500 - Der Dunkle Gral

0500 - Der Dunkle Gral

Titel: 0500 - Der Dunkle Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flüstern.
    »Sei willkommen, John, als Lebender in unserem Reich. Als Suchender nach dem Geheimnis des Dunklen Grals, den viele gekannt haben, aber wenige noch kennen.«
    »Du auch?« fragte ich.
    »Ja, ich lernte das Geheimnis kennen. Leider erst nach meinem Tod, und meine Lippen wurden mir verschlossen, so daß ich dir nicht mitteilen konnte, was dieses Geheimnis ist. Aber Peter von Aumont, der Großmeister der Templer, den du hier vor dir siehst, hat es herausgefunden. Er und ich, wir haben beschlossen, es dir mitzuteilen. Wir weihen dich ein, du sollst es jetzt erfahren, und es wird für dich tatsächlich eine Überraschung werden.«
    Es wurde spannend gemacht. Allmählich stieg auch die Spannung in mir hoch. Meine Nerven vibrierten, ich merkte, wie ich zitterte und mir der kalte Schweiß auf dem Gesicht stand.
    Der Dunkle Gral!
    Ich dachte an ihn, die Worte zerflossen in meinem Gehirn, er mußte etwas Wunderbares sein und gleichzeitig etwas, das ich bereits kannte.
    »Bitte, Tanith. Was ist der Gral! Erkläre es mir. Ich muß es wissen, erst dann kann ich ein neues Kapitel in der Bekämpfung finsterer Mächte aufschlagen.«
    »Ich werde ihn dir zeigen.«
    »Dann besitzt du ihn?«
    »Nein, ich nicht.«
    Nach diesen Worten spürte ich Peter von Aumonts Hand auf meiner Schulter. Er drückte mich nach vorn, ich sollte weitergehen und schritt tiefer in diese geheimnisvolle Welt hinein.
    Es gab keine Grenzen, es wurde nichts eingeteilt, das Unendliche war Trumpf, in das ich hineinschaute und plötzlich den hellen Lichtschein sah, der sich auf einen Punkt konzentrierte und von einem Strahlenkranz umgeben war.
    Mein Kreuz leuchtete silbrig auf, der Dunkle Gral aber schimmerte golden.
    Ein Fleck in der Unendlichkeit. Ein Gruß aus einer nicht meßbaren Ferne.
    Wunderbar und gleichzeitig rätselhaft. Noch konnte ich ihn nicht erkennen, aber er schwebte näher, kristallisierte sich hervor, ich sah ihn deutlich, und hatte das Gefühl, mein Kopf würde zerspringen.
    Das durfte nicht wahr sein! Das war der Dunkle Gral? Mein Gott, wenn es stimmte, dann war ich tatsächlich bisher mit einer Blindheit geschlagen gewesen.
    Ich kannte den Dunklen Gral. Ich hatte ihn oft genug eingesetzt. Er und der Kelch des Feuers waren identisch…
    ***
    In diesem Augenblick des Begreifens überkam mich ein ungewöhnliches Gefühl. Ich konnte nicht sprechen, ich glaubte, allmählich wegzuschweben, obwohl ich fest auf dem Boden stand.
    Nie zuvor hatte ich den Kelch so strahlen sehen!
    Ein prächtiger, goldener Schein umgab ihn. Eine Aura, wie sie herrlicher nicht sein konnte. Die Diamanten an der Außenhaut des Kelches blitzten wie bunte Sterne. Aus der breiten Öffnung drang das Strahlen hervor und gab seinen Schein in alle vier Richtungen ab. Es war einfach unfaßbar.
    Der Kelch des Feuers und der Dunkle Gral waren identisch!
    Über diese Tatsache mußte ich erst nachdenken, sie mir vor Augen führen. Begreifen konnte ich sie trotzdem nicht. Meine Umgebung hatte ich vergessen. Die Templer mit ihrem Anführer Peter von Aumont existierten einfach nicht, ich war allein, ich richtete meinen Blick nach vorn, ich sah nur den Kelch, nein, den Dunklen Gral.
    Er schwebte wie gezeichnet vor mir. Konturenscharf trotz der goldenen Strahlung. Er schien auf mich zu warten, obwohl er mir bereits gehörte, nur hatte ich mich nie näher mit seiner Herkunft und mit ihm beschäftigt.
    Es war noch immer schwer für mich, dies zu glauben.
    Mit einer müde wirkenden Bewegung wischte ich mir den Schweiß von der Stirn. Auf meinem Rücken spürte ich das Ziehen, als sich die Haut verdichtete. Auch wenn ich jetzt hätte sprechen wollen, es wäre mir nicht möglich gewesen.
    »Du siehst ihn?« Diesmal hatte der Großmeister die Frage gestellt. Ich nickte.
    »Erinnere dich an meine Worte. Ich hatte dir prophezeit, daß du überrascht sein würdest, und ich habe recht gehabt, John Sinclair. Das ist der Dunkle Gral.«
    Peter von Aumont hatte bestimmt nicht gelogen. Der Kelch schwebte über mir, wie ein Signal, ein Zeichen. Aber wie kam ich an ihn heran? Eigentlich hätte er sich in meiner Wohnung befinden müssen. Hatte man ihn von dort weggeholt, oder war der Dunkle Gral, den ich sah, nur eine Projektion, eine Täuschung?
    Der Großmeister und die Templer ahnten, was sich in meinem Innern abspielte. Sie sprachen mich auch nicht an und ließen mich in Ruhe über die Neuigkeiten nachdenken.
    Fassen konnte ich es noch immer nicht. Ich war nicht nur überrascht, auch

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