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0500 - Der Dunkle Gral

0500 - Der Dunkle Gral

Titel: 0500 - Der Dunkle Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Gral einen goldenen Schein abgab, der wie ein kostbarer Schleier wirkte und mir irgendwie Mut machte, es jetzt mit doppelter Kraft anzugehen.
    Ich dachte darüber nach, daß es eine Menge Arbeit kosten würde, das Geheimnis des Grals zu lüften. Der Weg nach Aibon konnte mir durch ihn geöffnet werden und auch der Weg zum Rad der Zeit, das ich bisher einmal erlebt hatte und unbedingt ausprobieren wollte.
    Hatte Peter von Aumont nicht von einem neuen Kapitel in meinem Leben gesprochen? So ungefähr hatte er sich ausgedrückt. Ich glaubte fest daran, daß er recht behalten hatte.
    Die Templer hatte ich zurückgelassen. Gräber würden sich öffnen, so hatte man es mir erklärt. Wie Zombies würden sie aus der feuchten Erde steigen und mich, den Träger des Grals, beschützen.
    Deshalb war ich innerlich ohne Furcht, nur das Gefühl der Spannung wollte mich einfach nicht loslassen.
    Am Luftzug, der sacht und schmeichelnd über mein schweißfeuchtes Gesicht strich, spürte ich, daß ich mich der Luke genähert hatte. Jetzt reichte der fahle Goldschein des Kelchs nicht aus. Ich holte die Lampe hervor und leuchtete vor mir in die Finsternis des Stollens.
    Zuerst dachte ich an eine Schlange, die vor mir pendelte, dann erkannte ich das Seil, in das mehrere Knoten gemacht worden waren, damit ein Hochziehen erleichtert wurde.
    Der Anblick riß mich aus meinen Zukunftsträumen. Mißtrauen breitete sich aus. Vorhin hatte das Seil noch nicht gehangen. Weshalb jetzt? War es eine Falle? Wenn ja, wer hatte sie mir gestellt.
    Wer wollte, daß ich auf möglichst bequeme Art und Weise dieser unterirdischen Welt entkommen konnte?
    Ich leuchtete in die Runde, ohne jemand zu erkennen. Auch innerhalb des Raumes, dessen Tür zerstört worden war, lauerte kein Gegner auf mich.
    Und oben?
    Meine Blicke verfolgten die sehr helle Lichtlanze. Sie stieß durch die Luke und hinterließ unter der Decke einen fahlen Kreis. Niemand wartete dort, und wenn, dann hatte er es verstanden, sich gut zu verbergen.
    Ich packte die Gelegenheit beim Schopf und kletterte an dem Seil in die Höhe. Den Kelch hatte ich so unter meine Jacke geschoben, daß er nicht mehr abrutschen konnte.
    Durch die dicken Knoten bekam ich einen einigermaßen sicheren Halt, schaffte auch den letzten Teil der Strecke und konnte mich über den Rand schwingen.
    Geschafft.
    Aus der knienden Haltung kam ich in die Höhe. Düsternis umgab mich. Die Fenster der alten Kirche waren schwach zu erkennen, ebenso das Rechteck der Tür.
    Ich schaute zwar nicht nach draußen, aber ich wußte irgendwie, daß sich dort etwas verändert hatte.
    Mein Gefühl sagte es mir.
    Im Innern der Kirche wollte ich nicht länger bleiben. Jetzt, wo ich den Gral besaß, konnte ich auch Vincent van Akkeren entgegentreten. Zudem fühlte ich mich stark genug, es auch mit Baphometh aufzunehmen Zwei Schritte weit war ich gekommen, als es geschah.
    Draußen peitschte ein Schuß auf!
    Wie vor eine Mauer gelaufen, blieb ich stehen, lauschte und dachte daran, daß es der Klang einer Beretta gewesen sein mußte. Ihn hörte ich aus zahlreichen anderen hervor.
    Kalt und warm rann es über meinen Körper. Es gibt nicht viele Menschen, die mit einer Beretta bewaffnet sind und gleichzeitig etwas mit Schwarzer Magie zu tun haben.
    Ich gehörte dazu, aber auch Suko. War er hier?
    Ein zweiter Schuß fiel nicht. Eine künstliche Stille lag jenseits der alten Kirchenmauern.
    Meine Überlegungen hatten nicht mehr als drei Sekunden in Anspruch genommen. Dennoch war es mir nicht möglich, die Kirche zu verlassen. Irgendwo schräg vor mir, versteckt in der Düsternis, hörte ich eine zischende Stimme.
    »Wohin so eilig, Sinclair?«
    ***
    Im Lauf stoppte ich ab, wäre fast noch ausgerutscht und leuchtete schräg nach vorn.
    Etwas bewegte sich dort rasch hin und her. Es war ein winkender Arm. Vor dem Gesicht des Mannes bildete er einen Blendschutz.
    »Nicht doch, Sinclair! Lassen Sie das!«
    Jetzt erkannte ich die Stimme. Sie gehörte Saunders, dem Verräter, dessen Vorfahren aus Frankreich gekommen waren. Ich ließ die Lampe tatsächlich sinken, aber eingeschaltet, denn ich wollte den Mann unbedingt sehen.
    Er kam.
    Leicht geduckt ging er, gleichzeitig auch lauernd. Auf seinem Gesicht lag ein gespannter Ausdruck.
    Er wirkte so, als wollte er jeden Moment zurücklaufen und sich verstecken, wenn ihm irgend etwas nicht paßte.
    Ich ließ ihn kommen. Erst als er nur wenige Schritte vor mir war, blieb er stehen.
    »Was wollen Sie,

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