Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0500 - Der Dunkle Gral

0500 - Der Dunkle Gral

Titel: 0500 - Der Dunkle Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Flug«. Die Landung war hart. Er ließ den Chinesen aus seinem Bann und kurzerhand fallen.
    Auf dem Rücken blieb Suko liegen.
    Dann war der nächste an der Reihe. Auch Bill Conolly konnte sich nicht wehren. Wie ein Geist schwebte er über dem Boden, nur bestand er noch aus einem normalen Körper und war nicht feinstofflich. Er glitt an van Akkeren vorbei, der seinen Kopf senkte und ihn hämisch und tückisch angrinste.
    Nur eine Schrittlänge von Sukos Grab entfernt, fand der Reporter die letzte Ruhestätte.
    Auch er fiel hart und blieb auf dem Rücken liegen.
    Baphometh und van Akkeren zeigten sich hochzufrieden. Ihnen konnte keiner mehr gefährlich werden.
    »Wer zuerst?« fragte der Grusel-Star. »Ich kann auch beide gleichzeitig…«
    »Nein, ich will, daß einer mitbekommt, wie es ihm bald ergehen wird. Er soll die Qual spüren, er soll…«
    »Dann den Chinesen!«
    Van Akkeren nickte. »Gut, einverstanden. Nimm ihn dir vor, Baphometh und drück ihn in die Tiefe…«
    ***
    Wie einen kostbaren Schatz hatte Saunders den Kelch zwischen seinen Händen gehalten. Saunders hatte ihn. Was brauchte er noch van Akkeren oder Baphometh, er war jetzt in der Lage, das zu übernehmen, wonach sich seine Vorfahren schon immer gesehnt hatten.
    Nur wollte der Gral nicht ihn.
    Und das bewies er auch.
    Saunders zuckte, zitterte, riß seinen Mund auf und begann plötzlich zu schreien. Es waren tierische Laute, die aus seinem weit geöffneten Maul drangen. Ein böses, schmerzerfülltes Geräusch. Ein schrilles, hohes Kreischen, das zwischen den Wänden hallte und auch in meinen Ohren gellte.
    Gleichzeitig geschah etwas mit dem Gral. Er besaß unter anderem auch die Bezeichnung Kelch des Feuers.
    Diesem Namen machte er alle Ehre. Das goldene Edelmetall begann zu brennen, zu flammen, es wurde glühend heiß, so heiß, daß Saunders den Kelch nicht mehr festhalten konnte.
    Er mußte ihn fallen lassen, aber seine Hände waren bereits schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Haut hatte sich an den Innenflächen gelöst. Sie hing in Streifen nach unten, lange Fetzen, widerlich anzuschauen, auch blutig und gleichzeitig hell.
    Saunders konnte nicht mehr auf einer Stelle bleiben. Er taumelte nach rechts und links, er schüttelte sich weiter, seine Augen waren weit geöffnet, er atmete und schrie, geriet aus meinem Sichtfeld und kippte schließlich vor die gegenüberliegende Wand, wo er sich ebensowenig halten konnte, wie ich vorhin und an dem rauhen Gestein zu Boden rutschte. Wimmernd blieb er liegen, aber auch Flüche ausstoßend, die Hölle anrufend, ohne daß sie ihm half.
    Mich hatte er glücklicherweise nicht voll erwischt. Zwar fühlte ich mich nicht fit, ich schaffte es trotzdem, mich auf die linke Schulter zu rollen, um, mit dem Gesicht zur Wand, liegenzubleiben.
    Wenn ich aufstehen wollte, mußte ich sie als Stütze gebrauchen.
    Noch immer tobte es in meinem Kopf. Die Schmerzen wanderten von einer Seite zur anderen.
    Manchmal tuckerten sie auch bis in die Gegend des Kinns.
    An das taube Gefühl im Nacken und am Ohr dachte ich erst gar nicht, als ich versuchte, mich auf die Beine zu quälen. Es klappte beim ersten Versuch nicht, auch der zweite bereitete mir Mühe, aber ich hielt mich wenigstens einigermaßen auf den Beinen. Mit den flachen Händen stützte ich mich an der Wand ab, atmete tief durch, es ging mir etwas besser, und ich wiederholte die Atemübungen noch einmal, als ich mich aufrichtete.
    Übertönt wurden die Laute von den stöhnenden Schmerzgeräuschen des Verräters Saunders. Er lag irgendwo hinter mir, in der Dunkelheit klangen seine Laute noch schlimmer.
    Er hatte eine furchtbare Strafe erhalten. Mir war gleichzeitig klargeworden, daß der Dunkle Gral auch seine anderen Seiten besaß. Ich nahm es als eine gewisse Sicherheit hin.
    Für mich wurde es zu einem kleinen Problem, die Lampe aufzuheben. Das Bücken gelang mir noch nicht, ich mußte wieder auf die Knie, bekam die Lampe zwischen zwei Finger und stemmte mich wieder auf die Beine, wo ich zunächst einmal schwankend stehenblieb und mir mit der freien Hand den kalten Schweiß von der Stirn wischte.
    Dann erst ging ich mit unsicheren Schritten auf den Verräter zu und strahlte ihn an.
    Da ich sein Gesicht erwischte, kniff er die Augen zu. Ich sah Blut auf seinen Wangen und in den Haaren. Es stammte nicht von Wunden innerhalb des Gesichts, sondern von seinen Händen. Er war mit den Handflächen über die Wangen und auch durch die Haare gefahren.
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher