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0500 - Die Quelle des Lebens

0500 - Die Quelle des Lebens

Titel: 0500 - Die Quelle des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra nachschaute, der im Laufe seiner teilweise haarsträubenden Abenteuer in aller Welt eine Menge erlebt und eine Menge Tricks erlernt hatte - und das, was er bis dahin noch nicht wußte, von seinem Freund Balder Odinsson lernte, der als Sonderagent für das Pentagon arbeitete und nur der US-Regierung direkt unterstellt und verantwortlich war.
    Der Wagen und sein Inhalt interessierten Zamorra nicht mehr. Er betrat das Wohngebäude. William kam ihm entgegen, als habe er auf den Freund seines Lords gewartet. Er brachte ihn in das kleine Besprechungszimmer. Dort saßen sich Lord Saris und Torre Gerret beim Whisky gegenüber. Unaufgefordert füllte William ein drittes Glas, rückte einen Stuhl zurecht und hatte Zamorra damit seinen Platz am Besprechungstisch bereitet.
    »Darf ich erfahren, Gerret, aus welchem Grund Sie mich rammen wollten?« fragte Zamorra direkt.
    Der Angesprochene lächelte. Er sah den Lord an. »Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß er genau das fragen würde - in genau diesem Wortlaut?«
    Saris verzog das Gesicht.
    »Bitte, Antwort, Gerret!« verlangte Zamorra. »Und woher glauben Sie meine sprachlichen Gepflogenheiten dermaßen genau zu kennen?«
    »Die Sache an der Brücke war ein Reaktionstest«, sagte der Mittsechziger gelassen. »Sie haben ihn bestanden, wenn auch nicht sonderlich gut. Ich an Ihrer Stelle hätte den Entgegenkommenden eiskalt gerammt und in den Bach geschoben. Der Rolls-Royce besaß genügend Masse dazu und hätte durch seine Stabilität selbst den Zusammenprall bei dem von mir vorgegebenen Tempo überstanden.«
    »Ich hatte weder vor, Sie zu verletzen noch das Eigentum von Lord Saris zu beschädigen«, erwiderte Zamorra scharf. »Gerret, was soll das?«
    »Es ist Ihre übertriebene Rücksichtnahme auf Leben und Besitz anderer, die Sie ins Grab bringen wird, Zamorra«, sagte Gerret trocken. »Sie sind dadurch entschieden im Nachteil.«
    »Ist der Wagen tatsächlich unbeschädigt?« fragte Saris. »Daß dir Gott sei Dank selbst nichts passiert ist, sehe ich ja selbst.«
    »Der Wagen ist heil. Nur etwas verschmutzt.«
    »Sehen Sie?« fragte Gerret.
    »Was soll dieses Gefasel von wegen Reaktionstest? Was ist das für ein Geschäft, das Sie mit Seiner Lordschaft abschließen wollen, Gerret? Rücken Sie endlich mit der Sprache heraus.«
    Saris warf einen Ausweis auf den Tisch. Zamorra sah ihn an, ohne ihn zu berühren. Er wußte, wie CIA-Ausweise aussahen.
    »Makulatur«, bemerkte er trocken. »Wie die Ausrüstung im Mercedes und wie die Versuche, unser Interesse zu wecken. Bryont, wenn du dir selbst einen Gefallen tun willst, dann schmeißt du den Vogel achtkantig raus.«
    »Ich fürchte, daß ich das nicht kann«, sagte Saris.
    »Und warum nicht? Setzt er dich unter Druck? Erstens ist dieser Ausweis mit Sicherheit gefälscht, und zweitens darf die CIA auf britischem Territorium nur mit Genehmigung des Innenministeriums tätig werden. Also…«
    »Es ist etwas anderes«, sagte Saris. »Du hast leider einen Konkurrenten bekommen, Zamorra. Torre Gerret besitzt das gleiche Potential wie du. Mir bleibt nichts anderes übrig, als euch beide zur Quelle des Lebens zu führen.«
    ***
    Gegenwart…
    Lady Patricia ging es den Umständen entsprechend gut, sogar besser als erwartet. Den ganzen Rummel hatte sie durchaus mitbekommen, zeigte sich aber nicht beunruhigt, sondern bestens informiert: »Ich habe schlicht und ergreifend gelauscht«, gestand sie.
    »Und ich bin froh, daß es so gut abgelaufen ist. Es dauert ja auch nicht mehr lange, dann ist es vorbei.«
    »Du solltest nach Inverness«, sagte Nicole. »Schon aus Gründen der Sicherheit.«
    Die junge Lady schüttelte den Kopf. »Die Hebamme muß hierher kommen«, sagte sie. »Bryont wird Cear Llewellyn nicht mehr verlassen. Und es ist besser, wenn er in unmittelbarer Nähe ist, wenn die Geburt erfolgt. Ich bin sicher, daß er euch gebeten hat, die Hebamme herzuholen.«
    Zamorra nickte. »Hat er. Aber wenn sich wieder jemand einschleicht…«
    Patricia sah ihn ernst an. »Ja«, murmelte Zamorra. »Ich weiß. Ich habe ihm versprochen, aufzupassen, und ich werde es auch tun. Aber das galt für schwarzblütige Gegner. Jetzt sieht es so aus, als hätten wir es mit einem ganz ›normalen‹ Menschen zu tun. Mit Torre Gerret. Kennst du ihn?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich muß trotzdem hierbleiben«, sagte sie. »Es geht nicht anders, bitte akzeptiert das.«
    Nicole gab ihr Schützenhilfe. »Chef, hier im Castle haben wir Heimspiel. Wir

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