Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
so eingeräumt. Aber er war sicher, der Hilfe des Parapsychologen über einen längeren Zeitraum hinweg zu bedürfen, wußte aber auch, daß Zamorra Lord Saris ein Versprechen gegeben hatte, das er unbedingt halten mußte. So würde Zamorra häufig zwischen Caermardhin und dem Rest der Welt hin und her pendeln müssen. Da war es bequemer, wenn er jederzeit sofort in Merlins Burg aufkreuzen konnte, ohne durch umständliche Anfrage-Versuche über die Druiden wertvolle Zeit zu verlieren.
    Dieses Permit, die Zugangsberechtigung, war ein Fingerring. Er besaß sieben grell funkelnde Diamanten, die in ungewöhnlichem, blaurot-weißen Feuer strahlten. Es war der dritte Ring aus Merlins Fundus, den Zamorra besaß. Vor langer Zeit hatte Merlin ihm den mit einem roten Stein besetzten Ring gegeben, der Zeitreisen in die Vergangenheit und wieder zurück ermöglichte; später bekam Zamorra von seinem Freund, Pater Aurelian, Merlins Zukunftsring, der blau leuchtete. »Auf dem Weg, den ich fortan beschreite, benötige ich diesen Ring nicht mehr«, hatte Pater Aurelian zum Abschied gesagt; seither hatte Zamorra den alten Freund nicht mehr gesehen, der dem Orden der Väter der Reinen Gewalt angehörte und mit dem Brustschild von Saro-ash-dyn eine unwahrscheinlich starke magische Abwehrwaffe gegen die Kräfte des Bösen besaß. Aurelian »folgte seinem Stern«, wie er sich ausgedrückt hatte. Wo mochte er jetzt sein? Gab es ihn überhaupt noch? Zamorra hätte viel darum gegeben, es zu erfahren, aber er schreckte seltsamerweise davor zurück, Merlin zu bitten, ihn mittels der Bildkugel zu suchen. Vielleicht habe ich Angst davor, zu erfahren, mein Studienfreund Aurelian könnte tot sein, dachte er.
    »Er lebt«, sagte Merlin unvermittelt.
    Zamorra schrak zusammen. Konnte es sein, daß der Zauberer seine Gedanken las? Aber die Sperre in Zamorras Unterbewußtsein würde das selbst gegenüber einem Merlin verhindern.
    »Wovon sprichst du?« entfuhr es ihm.
    »Du meinst, von wem«, verbesserte Merlin ruhig. »Du bist leicht zu durchschauen, mein junger Freund. So grüblerisch, wie du den Permit- Ring zwischen deinen Fingern drehst, mußt du an die beiden Zeitringe gedacht haben und damit an Pater Aurelian. Er lebt, Zamorra, aber er ist sehr weit von dir entfernt. Dort, wo er ist, kannst du ihn nicht erreichen.«
    Zamorra atmete auf. »Es reicht mir, das zu wissen«, sagte er leise. Ein anderer Gedanke kam ihm. »Was Erreichbarkeiten angeht - wachsen in deiner Burg oder in der Nähe Blumen, deren Blütenkelche menschengroß sind und je nach Lichteinfall in allen Farben des Regenbogens leuchten?«
    Merlin hob die Brauen. »Von solchen Blumen weiß ich nichts. Was bedeuten sie dir, daß du danach fragst?«
    »Sie sind Transportmittel. Es gleicht dem zeitlosen Sprung der Druiden. Man tritt zwischen die Regenbogenblumen, konzentriert sich auf ein bekanntes Ziel oder eine bekannte Person, und wenn sich in der Nähe andere Regenbogenblumen befinden, erscheint man im nächsten Moment dort. Sie wachsen an vielen Stellen der Erde. Im Château Montagne, in Ted Ewigks Villa in Rom, in Spooky-Castle in Schottland, in einer Eishöhle in Alaska, in einem Waldgebiet in Louisiana, in anderen Dimensionen… sie verkürzen die größten Entfernungen auf die Länge eines Schrittes.«
    »Ach, diese Blumen meinst du«, sagte Merlin. »Menschengroß? Vor Zeiten waren sie das nicht. Und es gibt sie auch nicht in Caermardhin. Dann könnte ja jeder jederzeit hereinkommen. Ich sehe dir an, daß du mit dem Gedanken spielst, Ableger hier anzupflanzen. Vergiß es! Du wärest nicht mehr mein Freund.«
    Zamorra lächelte und drehte wieder den Ring um seinen Finger. »Es hätte nur dieses Permit überflüssig gemacht. Benötige ich zu seiner Aktivierung auch deinen Machtspruch, wie bei den Zeitringen?«
    Merlin nickte. »Es ist, wie alles ist. Ich sehe dir an, daß es dich zurück nach Caer Llewellyn zieht. Gehe hin. Um dein Permit zu schonen«, er lächelte, »werde ich dich in 24 Stunden von mir aus wieder hierher rufen. Sollte es dir ungelegen sein, brauchst du nur an Widerspruch zu denken, und der Transportstrahl erlischt, ehe er dich berührt; danach jedoch wirst du das Permit bemühen müssen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich jetzt gehen kann«, überlegte Zamorra. »Solange wir nicht wissen, ob die Messing-Kobra sich nicht doch bei Sara versteckt und sie möglicherweise infiziert hat…«
    »Wenn ich es vor Ablauf der Zeit registriere und der Lage nicht

Weitere Kostenlose Bücher