Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
mieten möchtest, weil du mit irgendwem für ’ne halbe Stunde darin verschwinden willst, habe ich endlich einen richtigen Grund, dich vor die Tür zu setzen!
    Das Schimmern von Messing, das hin und wieder im Schankraum zu sehen war, bemerkte er ebensowenig wie die anderen!
    ***
    Im zeitlosen Sprung brachte Teri Rheken zunächst Lady Patricia ins Château Montagne. Für Raffael Bois, den alten Diener und guten Geist des Hauses, war Teri keine Unbekannte. Er glaubte ihr unbesehen, was Zamorra ihm ausrichten ließ. »Ich werde sofort die entsprechenden Gästezimmer vorbereiten. Zwei Zimmer mit Durchgangstür für Mutter und Kind, ein Raum für den Butler… kommt sonst noch jemand vom Personal?«
    Die Silbermond-Druidin schüttelte den Kopf. »Nur diese drei Personen. Aber vielleicht sollten Sie trotzdem mehrere Zimmer bereithalten, Monsieur Bois, weil die Lady ja weitaus mehr Platz gewohnt ist.«
    Da errötete der alte Diener doch glatt, weil die Druidin ihn »Monsieur« genannt hatte.
    Die Lady winkte derweil ab. »Hauptsache, wir haben Platz für den Jungen. Das genügt. In Caer Rowgh hatte ich auch nur ein einziges Zimmer.« Dabei verschwieg die gebürtige McRowgh, daß dieses Zimmer rund hundertdreißig Quadratmeter umfaßt hatte und damit eines der größten in der Burg ihrer Väter gewesen war, die selbst für schottische Begriffe am Ende der Welt lag, aber dieses Zimmer war ihr immer viel zu groß gewesen. Die Zimmer in Llewellyn-Castle waren zahlreicher, viel kleiner und dafür viel gemütlicher.
    Raffael Bois, der eigentlich schon vor gut 20 Jahren die Pensionsgrenze erreicht hatte, aber immer wieder darauf hinwies, daß es ihn töten würde, wäre er plötzlich ohne seinen geliebten Beruf, verneigte sich. »Wenn Sie gestatten, Lady ap Llewellyn, zeige ich Ihnen eine Reihe von Zimmern. Einige sind ständig für die Aufnahme von lieben Gästen vorbereitet, aber die Auswahl ist natürlich wesentlich größer. Wenn Sie ein wenig Geduld haben, können Sie in wenigen Tagen schon sogar einen ganzen Flügel beziehen…«
    »Einen ganzen Flügel ?« stöhnte Patricia auf.
    Teri brauchte nicht einmal mit Druiden-Kraft ihre Gedanken zu lesen; sie konnte sie erahnen. »Moment, Mylady«, sagte sie, hatte Patricia schon wieder bei der Hand und zog sie in einen weiteren zeitlosen Sprung. Unversehens fand Patricia sich hoch oben an einem Berghang wieder, fast am Gipfel, und unter ihr im Tal lag das graue Band der Loire, das kleine Dorf am Ufer an der Durchgangsstraße, und auf halbem Weg zwischen Dorf und Patricias Standort befand sich das von einer Wehrmauer umgebene Château in Hanglange. »Nur, um einen groben Überblick zu gewinnen«, bemerkte Teri trocken.
    Patricia schlug die Hand vor die Lippen. »Das ist ja dreimal so groß wie Caer Llewellyn!« entfuhr es ihr erschrocken. »Und in diesem Riesenbau leben nur Zamorra, Nicole und der Butler?«
    »Und Gäste«, verriet die Druidin. »Begreifen Sie jetzt, wie gern Zamorra Sie einlädt, dieses gewaltige Bauwerk mit etwas mehr Leben zu füllen?«
    »Mir ist es zu groß. Ich komme ja schon ins Schwindeln, wenn ich Caer Llewellyn mit Caer Rowgh vergleiche«, flüsterte Patricia.
    Teri schmunzelte. »Man gewöhnt sich an alles«, behauptete sie. »Kommen Sie, Mylady, schreiten wir zur Einquartierung.« Im erneuten zeitlosen Sprung tauchte sie mit Patricia wieder vor Raffael auf, der nicht einmal zusammenzuckte, weil er derlei Spielchen gewöhnt war. »Vertrauen Sie sich Monsieur Bois an. Ich sehe derweil zu, daß ich den Rest der Belegschaft und einen kleinen Teil des Reisegepäcks ’rüberhole, all right?«
    Und schon war sie wieder verschwunden.
    Patricia lächelte den betagten Diener kopfschüttelnd an. »Ich brauche wirklich nicht viel Platz«, versicherte sie. »Wichtig ist nur, daß das Kind gut untergebracht wird.«
    »Da werden wir schon etwas Passendes finden, wenn Sie erlauben«, versicherte Raffael. »Wenn Sie mir bitte freundlichst zu folgen belieben…«
    ***
    Abermals wischte Don Cristofero über das Spiegelglas, aber das Bild änderte sich nicht. Er tastete mit den Fingern nach seinen Zähnen. Die Augenzähne ragten ganz entschieden über die anderen hinaus! Das waren doch - Vampirzähne!
    »Mich dünkt, ich geruhe dem Wahnsinn zu verfallen«, ächzte der Zeitgereiste. »Ich, ein Vampir? Unmöglich ist’s!« Im nächsten Moment schrie er gellend auf, weil er sich schon wieder auf die Unterlippe gebissen hatte, in die bereits vorhandenen Wunden von vorhin,

Weitere Kostenlose Bücher