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0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kobras…? Seit wann gab es in den schottischen Higlands Kobras, die auch noch wie Messing schimmerten? Was, bei allen Moorgeistern, war denn das für eine seltsame Unterart?
    Aber nicht einmal eine halbe Minute nach dem Biß stellte sie keine Fragen mehr. Wozu auch? Sie ließ die Kobra los, von der sie gebissen worden war, und sah ungerührt zu, wie sich neben dieser eine zweite bildete.
    Elly Thurso war jetzt ebenso wie ihr Mann Roy eine treue Dienerin des Ssacah-Kultes.
    ***
    Der elegante Weißhaarige tastete eine Ziffernfolge in sein Mobiltelefon. Als der Gesprächspartner sich meldete, fragte er: »Hat es funktioniert wie berechnet?«
    »Ja, Mister Gerret. Der ausgebrannte Wagen mit McMours Leiche wurde gefunden. Die Leiche ist auf dem Weg nach Inverness. Die Duval ist mit dem Rolls-Royce unterwegs nach Cluanie Bridge oder zum Castle. Das Mercedes-Wrack soll morgen früh zur Polizei geschleppt werden.«
    »Dann seid schneller - in beiden Fällen.«
    »Noch etwas, Mister Gerret. Offenbar will man morgen auch die Telefonleitung nach Cluanie Bridge überprüfen, Sir. Die Duval scheint den Braten gerochen zu haben, denn die schottischen Dorfpolizisten sind dafür doch zu dämlich.«
    »Die Beurteilung ihrer Intelligenzquotienten überlassen Sie besser Fachleuten«, rügte der Weißhaarige. »Sorgen Sie dafür, daß die Schnittstelle möglichst nicht bemerkt wird. Notfalls fangen Sie den Meßtrupp ab und sorgen für gefälschte Erinnerungen.«
    »Dazu brauchen wir aber die Drogen und…«
    »Dazu brauchen Sie einen Hypnotiseur!« unterbrach Gerret schroff. »Ich sorge dafür, daß Sie über den Mann verfügen können. Morgen gegen acht Uhr wird er Ihren Kontakt erwarten, an bekannter Stelle.«
    »All right, Sir.« Der Gesprächspartner war beruhigt, er wußte: wenn Torre Gerret etwas versprach, dann konnte man sich darauf felsenfest verlassen. Gerret hatte geradezu unglaubliche Beziehungen. Für ihn schien es das Wort »unmöglich« nicht zu geben.
    »Denken Sie immer daran«, sagte Gerret. »All diese komplizierten Maßnahmen dienen vor allem Ihrer Sicherheit. Ich bleibe davon unberührt. Mich kann niemand verhaften und vor Gericht stellen. Deshalb sollten Sie in Ihrem eigenen Interesse sorgfältig arbeiten. Ich erwarte Ihren Erfolgsbericht. Und - machen Sie mir den Wagen nicht kaputt. Ein Ersatzfahrzeug für den 500 SE steht erst morgen mittag zur Verfügung; zaubern kann ich leider auch nicht. Sollte mein Wagen allerdings beschädigt werden, sprengen Sie ihn sofort. Eine Reparatur käme aus Sicherheitsgründen nicht in Frage.«
    »Sie werden mit uns zufrieden sein -wie immer, Sir.«
    Torre Gerret legte auf.
    »Ich kriege dich, Lord«, murmelte er. »Auch in deiner neuen Verkörperung. Und ich kriege auch dich, Zamorra. Du hast vor zwölf Jahren den größten Fehler deines Lebens begangen. Du hättest mich wirklich töten sollen. Aber jetzt wirst du mein Opfer.«
    Nein, er würde-Zamorra nicht töten. Jetzt noch nicht. Er wollte ihn, seinen einstigen Rivalen auf der Jagd nach der Unsterblichkeit, erst ganz unten sehen. Ihn quälen und zerstören. Der Tod allein war keine Strafe. »Du hast alles genommen, Zamorra«, murmelte Gerret. »Erst die Unsterblichkeit und dann meinen Sohn. Ohne dich könnte er noch leben. Und der verfluchte Lord hat dir auch noch den Weg zur Quelle des Lebens gezeigt…«
    Er ballte beide Fäuste, als wolle er etwas oder jemanden darin zerquetschen. »Dafür werde ich euch beide vernichten. Mir wurde die Unsterblichkeit verwehrt, aber wenn ich schon eines Tages sterben muß, dann werden zwei Unsterbliche mit mir in den Tod gehen. Der Erbfolge- Llewellyn und du, Zamorra, mein bestgehaßter Feind… Du hättest mich wirklich töten sollen, als du die Chance hattest, du Narr…«
    ***
    Merlin, weißt du noch, wie es ist, die Dunkelheit zu liçben?
    Merlin stöhnte auf, preßte beide Hände gegen die Schläfen und brüllte: »Nein. Nicht schon wieder! Verschwinde aus meinem Kopf! Geh von mir.«
    Einst liebtest du die Dunkelheit. Dann bist du den anderen Weg gegangen. Hat dein Bruder dir nie Vorwürfe gemacht, Merlin?
    Der Zauberer glaubte, der Wahnsinn greife nach ihm. Woher kam diese Stimme, die nur er hören konnte? Sie war ebenso irrational wie die Schlange, die er gesehen hatte und die selbst die Legion der Derwische nicht hatte finden können! Diese Stimme, die ihn quälte, die zu ihm sprach, die ihn aufgefordert hatte, sich an seine wahre Bestimmung zu erinnern.
    Merlin dachte in zwei

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