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0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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werden Sie Mademoiselle Duval am Leben lassen. Was darf ich für Ihren Chef Gerret tun?«
    »Ich glaube, wir mißverstehen uns ein wenig«, sagte der Anrufer. »Sie dürfen gar nichts tun.«
    Zamorra hatte Mühe, seine Irritation nicht zu zeigen. »Und was soll ich nicht tun, Mister? Versuchen Sie mal im Klartext zu reden, damit auch ein dummer, kleiner Akademiker wie ich das versteht, ich muß zugeben, daß ich im Moment Probleme habe, Ihren Äußerungen geistig zu folgen.«
    »Sehen Sie, uns liegt überhaupt nichts daran. Ihre Freundin zu töten oder ihr auch nur Schaden zuzufügen. Bislang geht es ihr noch ganz gut, und wir möchten, daß das so bleibt. Also werden Sie sich mit allen Aktionen zurückhalten. Sie werden Llewellyn-Castle verlassen. Sie werden auch niemanden an Ihrer Stelle hinschicken. Wissen Sie, was Sie noch tun können? Kaufen Sie der Lady ’ne Kinokarte und nehmen Sie den Butler mit, wenn Sie verschwinden. Mehr Wollen wir nicht. Ihre Freundin wird dann unbeschadet in Ihre Arme zurückkehren.«
    »Sie wollen das Kind«, erkannte Zamorra. »Ihr Chef Gerret will den Saris-Jungen.«
    »Wenn Sie es sagen, Zamorra… ja!«
    Zamorra lachte spöttisch auf. »Vergebliche Mühe, Freundchen. Der Junge ist längst nicht mehr hier. Ihre Aktion kommt um Stunden zu spät. Sie können Mademoiselle Duval getrost wieder freilassen; die Geiselnahme ist sinnlos. Sie finden den jungen Llewellyn nicht mehr.«
    »Das ist äußerst bedauerlich. Sie sollten ihn wieder herbeischaffen. Wir haben nämlich kein Interesse daran, die ganze Welt abzusuchen. Aber ich bin sicher, daß Sie dies Herbeischaffen innerhalb weniger Sekunden bewerkstelligen können. Wir haben Llewellyn-Castle unter Beobachtung. Außer Ihrer Freundin hat niemand es verlassen. Nur ein scheußlich buntgekleideter schwarzer Gnom ist zu Ihnen gekommen. Darf ich Ihnen die Uhrzeit seines Auftauchens nennen?«
    »Hören Sie«, entgegnete Zamorra, »ich will zuerst mit Nicole reden, bevor ich Ihnen irgendwelche Zugeständnisse mache… Oder geben Sie mir Gerret persönlich!«
    Zu seiner Überraschung ging der andere auf seinen Vorschlag ein. Es klickte in der Leitung, dann ertönte die Stimme seines alten Todfeindes.
    »Du solltest besser tun, was wir verlangen, Professor. Du weißt, daß ich keine Scherze mache.«
    »Gerret«, stieß Zamorra hervor. »Verdammt, was soll das? Wenn du mich willst, dann komm her.«
    »Das wäre zu einfach. Ich weiß, daß du dich mir jederzeit stellen wirst. Aber das will ich nicht. Ich will dich doch nicht so einfach töten. Nicht so wie an der Quelle. Erinnerst du dich? Nein, Zamorra. Momentan stehst du sogar unter meinem persönlichen Schutz.«
    »Was soll das, Gerret?«
    »Ich will den Llewellyn«, sagte der Erzfeind. »Wenn du ihn mir auslieferst, lasse ich deine Freundin frei.«
    »Du kannst doch nicht ein Kind ermorden wollen!« stieß Zamorra entgeistert hervor. »Du bist wahnsinnig, Gerret!«
    »Nur rachsüchtig, Zamorra. Ich will den Llewellyn. Und ich werde ihn bekommen. Überlege es dir, aber schnell.«
    »Einen Tag Bedenkzeit.«
    Torre Gerret lachte. »Nicht einmal zehn Minuten. Wir beobachten Llewellyn-Castle. Du, der Butler, die Lady und auch der kleine Gnom, ihr verlaßt die Burg unverzüglich. Der Llewellyn bleibt zurück. In zehn Minuten seid ihr draußen. Sonst ist deine Freundin tot. Falls du nicht glaubst, daß ich sie habe, rufe dein Amulett zu dir. Ich habe eine Farbmarkierung daran angebracht. Du kannst es ruhig rufen. Du weißt ja, ich bin kein Dämon. Es würde sie ohnehin nicht gegen mich schützen.«
    »Du bist wirklich wahnsinnig«, murmelte Zamorra.
    »Noch neun Minuten. Danach bekommst du deine Gespielin im Sarg frei Haus.«
    »Versuche dich an mir. Nicht an einem Kind, du verfluchter Feigling«, stieß Zamorra hervor. Die Worte, die er an der Quelle des Lebens vernommen hatte, fielen ihm wieder ein. Dein schlimmster Feind bleibt der, den du geschont hast. Torre Gerret schrie nach Rache. Und das furchtbarste war ihm dazu gerade gut genug. Seine Behauptung stimmte; Zamorra einfach zu töten, hätte ihn nicht befriedigen können. Du wirst leiden, hatte die Quelle gesagt.
    Zamorra machte die Probe aufs Exempel. Er rief das Amulett. Es erschien in seiner ausgestreckten Hand, und er sah die mit Lackfarben aufgemalten Initialen T.G. Im gleichen Moment lachte Gerret am Telefon auf. »Ah, jetzt begreifst du endlich, wie? Nicole Duval gegen den Llewellyn.«
    »Verdammt, er ist ein Kind!« stieß Zamorra

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