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0503 - Adelige Blutsauger

0503 - Adelige Blutsauger

Titel: 0503 - Adelige Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich stehen, zog meine Beretta und holte auch wieder die Lampe hervor.
    Der Strahl wanderte über die Stufen der Wendeltreppe in die Tiefe. Nur erreichte ich damit keinen Erfolg. Irgendwo verlor sich dann das Licht, ohne den Soldaten oder den Vampir zu erwischen.
    Ich hörte ihn auch nicht mehr. Sein rasanter Fall mußte irgendwo auf halber Strecke gebremst worden sein.
    Das war noch einmal gutgegangen, nur wollte ich mich nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen.
    Irgendwo in der Tiefe steckte der Vampir. Er wartete darauf, daß ich einen Fehler beging. Vampire fühlen sich den Menschen überlegen, der dort unten würde nicht anders reagieren. Auch er würde kommen, mich angreifen, überraschend da sein, wie eben das Böse.
    Mochten in den Jahren zuvor in diesem Turm Menschen gestorben und vermodert sein, mir sollte das nicht passieren. Sehr vorsichtig stieg ich die lange Wendeltreppe wieder nach unten.
    Draußen konnte er sich nicht aufhalten, da schien die Sonne. Die Strahlen hätten ihn zermürbt und zerfallen lassen. Er mußte sich im Turm verborgen halten.
    Ich hatte auf meinem ersten Weg keinerlei Nischen oder Verstecke gesehen. Ging allerdings nicht davon aus, daß es diese Dinge nicht gab. Möglicherweise existierte auch eine Verbindung vom Turm in die eigentliche Burg hinein, ein Gang, ein Stollen oder etwas Ähnliches.
    Ich gelangte ohne Schwierigkeiten Yard für Yard tiefer. Dabei hielt ich mich stets nahe der Wand, wo ich mich sicherer fühlte, weil die Stufen dort einfach breiter waren.
    Ich leuchtete in die Tiefe. Der Strahl floß vor mir her wie ein heller Teppich. Der Vampir brauchte nur den Kopf zu heben, um erkennen zu können, wo ich mich aufhielt.
    Blutsauger meiden das Sonnenlicht. Helligkeit aus einer Taschenlampe machte ihnen nichts.
    Die Zeit verrann ohne daß ich den Blutsauger entdeckt hätte. Allmählich kam ich zu der Überzeugung, daß ich ihn auf der Treppe nicht mehr finden würde. Einmal riskierte ich einen Blick durch das lukenartige Fenster und stellte schon fest, daß ich mich mit der Burgmauer auf gleicher Höhe befand.
    Bis zum Grund war es nicht mehr weit. Ich legte die Strecke zurück, ohne angegriffen zu werden. Die Tür war verschlossen. Durch die Luken fiel noch das Licht des Tages. Auch in den dunklen Ecken lauerte der Untote nicht.
    Wo aber dann, zum Henker?
    Jedenfalls nicht mehr sichtbar im Turm. Ich ging auf die Tür zu, die Lampe hatte ich weggesteckt. Mit der linken Hand faßte ich nach der verrosteten Klinke, um die Tür zu öffnen.
    Darauf genau hatte ein anderer gelauert, der draußen gestanden hatte und mit einer gewaltigen Kraftanstrengung die Tür aufstieß.
    Diesmal wich ich weder aus noch blockte ich ab. Es ging alles fiel zu schnell. Die alte Tür knallte gegen mich, ich bekam auch an der Stirn etwas ab und sah plötzlich Sterne.
    Ein halbes Weltall platzte vor meinen Augen auf, als ich zurückgeschleudert wurde und mein Rücken mit der Innenwand des Turmes Bekanntschaft gemacht hatte.
    Dort brach ich zusammen.
    Allerdings wurde ich nicht bewußtlos, war nur angeschlagen und schwer groggy.
    Ich merkte im Unterbewußtsein, daß man mir die Beretta aus der Hand drehte. Dann spürte ich etwas Hartes, Kaltes an der Wange und hörte eine höhnische Stimme.
    »Man soll die Rechnung nie ohne den Joker machen, Sinclair!«
    ***
    Und der Joker war in diesem Fall kein Geringerer als Captain Kelso, der Möchtegern-Rambo.
    Mir fiel es erst nach einigen Sekunden auf, als ich mich mit dem Klang der Stimme vertraut gemacht hatte. Daß ich mich jetzt wohler fühlte, wo ich einen Menschen als Gegner hatte, konnte ich beim besten Willen nicht sagen, jedenfalls hatte Kelso diesen Part des Spiels für sich entschieden.
    Ich blieb hocken. Nicht freiwillig. Ich war einfach zu matt, um aufstehen zu können. Aus meiner Nase sickerte ein feiner Blutstreifen, an der Stirn würden mindestens zwei Beulen wachsen. Mich störte das helle Licht, das durch die offene Tür in den Turm flutete.
    »Hast du gehört, Sinclair?«
    »Ja, verdammt!« keuchte ich.
    »Dann komm hoch!«
    »Laß mich in Ruhe!«
    Er lachte rauh und drückte mir die Waffenmündung auf die Wange. »Fertig, wie?«
    »Fast.«
    »Ja, Zivilisten können nichts vertragen.«
    »Ich möchte wissen, wie Sie sich fühlen, wenn Sie von einer Tür erwischt werden.«
    »Mir passiert so etwas nicht. Ich habe den entsprechenden Instinkt, verstehst du?«
    »Kaum.«
    »Das stimmt mich aber traurig, Sinclair. Dann wirst du sterben, ohne deinen

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