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0503 - Adelige Blutsauger

0503 - Adelige Blutsauger

Titel: 0503 - Adelige Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über den Boden.
    Kate Manderston atmete tief durch. Das mußte einfach das Ziel sein, von dem dieser Kelso gesprochen hatte.
    Wenige Schritte weiter bekam sie den ersten Kontakt. Ihre Handflächen berührten feuchtes, fauliges Holz. Die Tür war aus mehreren Balken gefertigt worden. Die einzelnen Bohlen lagen dicht nebeneinander, aber nicht fugendicht, so daß durch die Ritzen Licht sickerte.
    Kate fand eine alte Klinke. Mehr ein verrostetes Stück Eisen, das unten durchhing und sich auch kaum mehr bewegen ließ. Es dauerte eine Weile und kostete viel Schweiß, bis die Tür endlich nachgab.
    Ein Verlies nahm sie auf.
    Sechs Kerzen spendeten Licht. Sie steckten in eisernen Haltern, die wie angewinkelte Arme aus der mit Dreck und Spinnweben überwucherten Wand ragten.
    Von irgendwoher traf ein Luftzug die Flammen. Deshalb brannten sie nicht ruhig, bewegten sich von einer Seite zur anderen und sahen aus, als wollten sie sich vor Kate verbeugen.
    Sie war dicht hinter der Tür stehengeblieben! Das Kerzenlicht irritierte sie. Kate war aus dem Dunklen gekommen. Ihre Augen mußten sich erst an das Licht gewöhnen.
    Mit einer sehr langsamen Bewegung wischte sie über ihre Augen.
    Sich noch immer so fühlend wie im Stollen, schritt sie tiefer in das Verlies hinein. Sehr unsicher, wacklig auf den Beinen; und sie sah plötzlich die beiden hohen Stühle.
    Sie paßten einfach nicht in diese Umgebung. Mit den hohen Lehnen wären sie für einen Rittersaal interessant gewesen.
    Die Stühle waren besetzt. Kate erschrak, als sie dies erkante. Sie sah auf den Lehnen die angewinkelten Arme liegen. Da sie schräg auf die nebeneinander, aber etwas versetzt stehenden Stühle zuschritt, entdeckte sie auch die Hände. Es waren lange, bleiche Finger, die sich um die Enden der Lehnen gekrallt hatten.
    Über Kates Rücken rann ein Schauer. Sie konnte sich plötzlich nicht vorstellen, daß die beiden Personen lebten. Die saßen so steif und unbeweglich, als wären es Puppen – oder, was noch viel schlimmer war, sogar Leichen.
    Ihr Herz schlug schneller. Bisher hatte sie alle Gefahren überstanden, aber was erwartete sie hier?
    Kate ging nicht geradewegs auf die beiden Stühle zu. Sie schlug einen Bogen, um sich den beiden starren Personen von der Seite zu nähern. Kate versuchte auch, möglichst leise aufzutreten. Es gelang ihr nur unvollkommen, aber die beiden störten sich nicht daran. Sie blieben sitzen, als wäre sie völlig allein.
    Beide Gestalten besaßen helle Haare, schon fast weiß. Die Haare ragten über die waagerechten Enden der Lehnen hinweg wie ein dichtes Gespinst. Alte Menschen hockten in den Stühlen.
    Kate ging weiter.
    Mit jedem Yard, den sie zurücklegte, steigerte sich auch bei ihr die Nervenanspannung. Plötzlich hatte sie das Gefühl, die beiden zu kennen. Sie wußte auch nicht, woher dieses Gefühl kam, es war einfach da.
    Kate ging schneller.
    Sekunden später stand sie vor den beiden sitzenden Gestalten. Es waren tatsächlich ein älterer Mann und eine ältere Frau.
    Sie konnten 70 sein, aber auch 90. So genau ließ sich das nicht schätzen. Zudem war es Kate Manderston egal, denn sie hatte erkannt, um wen es sich bei den beiden handelte.
    Es waren ihre toten Großeltern!
    ***
    Wenn mich der Vampir oder wer immer mein Gegner auch war, als Schwächling erwischte, hatte ich nicht die Spur einer Chance.
    Deshalb wälzte ich mich herum, kaum daß ich den harten Boden berührt hatte, und sah zu, daß ich auf dem Rücken zu liegen kam.
    Mein Gegner flog mir entgegen. Es war einfach nicht hell genug, um alles sehen zu können. Ich identifizierte ihn an seiner Uniform und ging davon aus, daß es sich um einen Blutsauger handelte.
    Der flog genau gegen meine Füße. Ich hatte die Beine angezogen und sie sofort wieder vorgeschnellt. Beide Füße erwischten die Brust des Mannes. Der kraftvolle Tritt schleuderte den Körper zurück, wobei ich noch viel Glück hatte, denn der andere flog in Richtung Wendeltreppe, knallte gegen die Wand, prallte ab und kippte um.
    Er wurde plötzlich zu einem hüpfenden Gegenstand, der die Stufen der Wendeltreppe nach unten rollte. Er konnte sich nirgendwo halten, es gab kein Geländer, ich sah ihn auch nicht und lauschte nur den Geräuschen nach, die immer schwächer wurden.
    Dann rappelte ich mich hoch. Womit mein Gegner zugeschlagen hatte, wußte ich nicht. Vielleicht war es ein Gewehrkolben gewesen oder ein Holzknüppel, jedenfalls hatte er nicht richtig getroffen. Am Beginn der Treppe blieb

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