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0503 - Adelige Blutsauger

0503 - Adelige Blutsauger

Titel: 0503 - Adelige Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein anderer Grund ab, wenn ich näher darüber nachdachte. War es möglich, daß Kelso auf der anderen Seite stand?
    Wenn ja, wäre dies ein Hammer gewesen. Aber verdammt gefährlicher für mich. Kelso war ein Gegner, den ich nicht unterschätzen durfte. Ein mit allen Wassern und Tricks gewaschener Kämpfer, der über Leichen ging.
    Ihn im Nacken zu wissen, bereitete mir keine Freude. Dieser Rambo-Verschnitt war mir an körperlichen Kräften weit überlegen.
    Ich ließ das Geschoß liegen und zog die Tür weiter auf. Seitlich drückte ich mich durch den Spalt, klemmte noch mit der Schulter – und dann war er plötzlich da.
    Etwas jagte auf mich nieder. Ich riß noch die Arme hoch, konnte dem Schlag einen Großteil der Wucht nehmen, bekam aber soviel mit, daß es mich zu Boden schleuderte.
    Ich überrollte mich.
    Ein typisches Fauchen erreichte meine Ohren. So meldeten sich zumindest Vampire an.
    Und es war ein Vampir, der sich mit einem Hechtsprung auf mich stürzte…
    ***
    Die letzten Minuten waren für Kate Manderston wie ein Alptraum gewesen. Dieser Kelso hatte sie zur Burg zurückgeführt, dabei jedoch einen anderen Weg genommen, der ihr unbekannt gewesen war. Sie waren durch das Gelände gegangen, aufwärts gestiegen, hatten schließlich einen kleinen Pfad erreicht, der erst nahe der Burgmauer endete, und zwar dicht vor einem Gebüsch.
    Das Hindernis hatte Kelso mit beiden Händen zur Seite geschaufelt, während der Hund Kate bewachte.
    »Geh da rein!«
    Vor Kate lag der Eingang zu einer Höhle oder zu einem Stollen. Er war stockfinster. An seinen Rändern hing das Wurzelwerk wie dünne, krallenartige Finger nach unten.
    »Und dann?«
    »Wirst du weitergehen, bis du unter dem Schloß bist. In einem Keller. Du brauchst nur eine Tür aufzustoßen.« Kelso funkelte sie an. »Wenn du den Keller erreicht hast, wirst du genau dort auf mich warten. Hast du verstanden? Genau dort!«
    Kate nickte.
    »Dann ab jetzt!«
    Und so war sie in den Stollen gekrochen, dessen Decke an Höhe gewann, so daß sie schließlich gebückt gehen konnte. Die Handtasche mit dem Feuerzeug lag im Wagen. Sie hatte nichts, womit sie den finsteren Geheimgang unter der Erde ausleuchten konnte.
    Der Eingang blieb immer weiter hinter ihr zurück. War er nach den ersten Schritten noch als graues Loch zu sehen gewesen, so verschwamm dies bald mit der Dunkelheit.
    Kate fühlte sich hundeelend. Hinzu kam die Angst vor dem Kommenden. Sie konnte diesen grausamen Kelso nicht vergessen.
    Kate hatte die Arme vorgestreckt. Sie wollte ein Hindernis spüren, damit sie nicht dagegenlief. Es war nicht still. Sie vernahm zwar ihre eigenen Schritte, aber da waren auch noch andere Geräusche, die sie umgaben.
    Ein Rascheln, Schaben, manchmal auch ein leises Knacken. Hin und wieder fiel etwas von der niedrigen Decke und traf ihren Nacken. Zumeist waren es kleine Erdklumpen, die sich gelöst hatten, oder auch mal winzige Steine.
    Über die Länge des Ganges hatte ihr Kelso keine Angaben gemacht. Sie wußte nur von der Tür, und sie hoffte, diese bald zu erreichen.
    Die Finsternis drückte auf ihr Gemüt. Kate bekam Platzangst.
    Immer wenn sie die schlechte Luft einatmete, quälte sie ein Brechreiz.
    Mit welch einem Optimismus war sie hergefahren, und welch ein Grauen lag schon hinter ihr?
    Es war kaum zu begreifen. Zudem traute sich Kate auch nicht, den Befehlen des Soldaten zuwider zu handeln. Sie konnte sich vorstellen, daß er die vierbeinige Bestie als Wächter zurückgelassen hatte. Der Hund wartete sicherlich nur darauf, daß sie einen Fehler beging.
    Die Minuten waren verstrichen. Zeit gab es für Kate nicht. Die sie umgebende Dunkelheit fraß alles auf. Selbst die Gedanken schien sie aus dem Kopf zu saugen.
    Schritt für Schritt tastete sich die junge Frau weiter voran. Einmal strichen die Finger der rechten Hand über den Lehm der Gangwand. Sie erkannte, daß der Stollen einen Knick machte, eine Kurve nach rechts.
    Noch langsamer folgte sie ihr, bis es normal weiterging. Der Boden unter ihr war feucht und blieb an den Schuhsohlen kleben.
    Als sie wieder einmal die Stollenwand berührte, glaubte sie zunächst an eine Täuschung.
    Es war keine, wie sie beim Nachfassen feststellte. Ihre Finger waren tatsächlich über Steine geglitten. Das konnte ein Zeichen dafür sein, daß sie es nicht mehr weit bis zum Ziel hatte.
    Und so bekam sie wieder etwas Mut, der noch wuchs, als sie einen schwachen Schein entdeckte. Er war nur mehr ein Hauch von Licht, und er kroch

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