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0504 - Das Raumschiff des Götzen

Titel: 0504 - Das Raumschiff des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rille verbreiterte sich.
    Die Platte hatte plötzlich ausgefranste, verbogene Ränder.
    Pontonac hörte zu feuern auf, stabilisierte durch Körperdrehungen und durch ,das Einschalten seines Triebwerkes seine Position wieder und schoß dann weiter.
    Langsam umrundete er die Konturen der Schleusentür. Eine Minute später war die Ladung erschöpft. Vermutlich lagerten die Hochleistungszellen schon seit dem Zeitpunkt, da das Schiff vor Jahren die Werft verlassen hatte.
    „Verdammt. Jetzt auch noch im schwerelosen Zustand nachladen!" stöhnte Pontonac.
    Sekunden später, als er das alte Magazin herausgeholt und mit einer kurzen Handbewegung weggeschoben hatte, meldete sich wieder Kommandant Lerinck.
    „Probleme, Edmond? Soll ich helfen?"
    „Nein", sagte Edmond. „Ich muß nur ein Energiemagazin auswechseln. Ich komme schon klar."
    „Verstanden."
    Er bewegte sich langsam um seine Achse, als er das Magazin hervorholte, festhielt und dann gegen die Rasten der Schiene preßte. Er mußte mehr Kraft dahintersetzen, und in der Dunkelheit sah er nicht genug.
    „Ich... verdammt! Weg!"
    Das Magazin verkantete sich, rutschte aus seiner Hand und flog davon. Es drehte sich langsam, solange Pontonac es noch sehen konnte. Er griff danach, drehte sich, verlor das Magazin aus den Augen. Er fluchte lautlos und erbittert - das bedeutete,' daß er die Luke nicht aufschießen konnte.
    Er kannte nur die Richtung, in der der Würfel davongesegelt war.
    Edmond stabilisierte seine Lage, fluchte weiter und schaltete den Scheinwerfer wieder an. Am Ende des Lichtstrahls, der sich schnell in der Dunkelheit verlor, rotierte der helle Würfel im All. Pontonac zündete sein Triebwerk, schwenkte in die Richtung ein und raste mit voller Leistung des Triebwerks davon. Er sah nach den Sternen, orientierte sich.
    „Vielleicht schaffe ich es noch!" Wieder sprach er sich Mut zu.
    Er schwebte jetzt mit abgeschaltetem Antrieb weiter, drehte die Lampe ganz langsam und sah plötzlich wieder den Würfel.
    Er drehte sich noch immer. Wieder zündete Pontonac den Antrieb, wurde schneller und holte den Würfel ein.
    Er streckte die Hand aus, griff nach dem Energiemagazin - und griff daneben. Ein Finger berührte das Magazin und gab ihm eine andere Richtung.
    Sofort korrigierte er den Kurs, ließ kurz die Steuerung los und griff mit beiden Händen zu.
    „Ich habe es!" flüsterte er.
    Er fühlte, wie seine Aufregung wich. Er hatte damit gerechnet, seinen Versuch abbrechen zu müssen. Jetzt preßte er mit der linken Hand das Magazin an den Brustteil des Anzugs, drehte sich herum und schaltete wieder das Triebwerk ein. Der Weg zurück war wesentlich einfacher.
    Edmond griff nach der Waffe, die fast bewegungslos im Raum hing, drehte den Scheinwerfer herum und setzte diesmal das Magazin ein, während das volle Licht auf die Führungsschiene fiel. Dann brachte er sich wieder in Position.
    „Es geht weiter. Irgendwie werden wir den Manipulatoren schon auf die Spur kommen!" meinte er, jetzt seiner ständigen ausgeglichenen Gemütsverfassung wesentlich näher als vor Tagen.
    Er drückte den Auslöser, und wieder fraß sich der Desintegratorstrahl lautlos in das Material. Auch das letzte Drittel wurde aufgelöst, der Spalt breitete sich aus, die Ränder zerschmolzen. Alles löste sich auf und zog wie ein leichter Nebel davon durch das Licht des Scheinwerfers. Dann merkte Pontonac, daß die Luke nur noch leicht in dem zerstörten Rahmen hing.
    „Wie komme ich hinein?" fragte er sich.
    Das war die Frage. Die anderen Kommandanten meldeten sich nicht, sie wußten, daß dies nur Selbstgespräche waren, mit denen Pontonac seine Nerven beruhigte.
    Er näherte sich dem Rand, klammerte sich fest und stemmte den Lauf der Waffe zwischen die beiden Flächen. Er sicherte sich mit einer Hand und beiden Füßen und benutzte die Waffe als Hebel. Da sowohl das Schiff als auch die Schleusenplatte schwerelos waren, bewegte sich der kreisförmige Ausschnitt.
    Er bewegte sich stärker, er hob sich aus der Aussparung hervor.
    Pontonac ließ die Waffe los, sicherte sich mit dem linken Arm und verwendete seinen rechten, stählernen Arm dazu, die Platte zu kanten. Er zwängte die Finger um eine Kante und spannte seine elektromagnetischen Muskeln an, dann zog er kräftig. Langsam bewegte sie sich ihm entgegen und an ihm vorbei. Er atmete tief ein und gab der Platte einen Stoß. Sie drehte sich etwas, schlug hart gegen den zerschossenen Rahmen und kippte dann zeitlupenhaft langsam aus dem

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