Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0505 - Jagd der Skelette

0505 - Jagd der Skelette

Titel: 0505 - Jagd der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Geschäftsmann war. Nachdem der Japaner einen neuen Film eingelegt hatte, brachte Ombre es fertig, ihm diese spezielle belichtete Rolle in einem unbeobachteten Moment zu entwenden.
    In den frühen Morgenstunden brachte Ombre die drei Söhne Nippons in ihr Hotel zurück und kassiert ein großzügiges Fremdenführerhonorar. Davon konnte er fast eine Woche lang den Lebensunterhalt für seine beiden Geschwister und sich bestreiten. Mit dem stibitzten Film machte er sich auf den Weg zu dem Mann, dessen Konterfei sich in einer recht verfänglichen Situation auf Zelluloid befand. Der war von der Störung gar nicht begeistert und ließ durch seine Bodyguards Ombre zunächst Prügel anbieten, zeigte sich dann aber äußerst zugänglich, als er den Grund des Überraschungsbesuches erfuhr.
    »Na wunderbar, Mann«, brummte er. »Es gibt in dieser schönen Stadt also doch noch ein paar Jungs, die mitdenken. Dann kann ich ja meine Leute wieder zurückbeordern, die dem Schlitzauge den Film abhandeln sollten.«
    Per Funktelefon regelte er das direkt von der Nachtbar aus, in der Ombre ihn aufgestöbert hatte. Um weitere zweihundert Dollar reicher, trollte der »Schatten« sich von dannen. Diese Nacht war wirklich ein Glücksfall gewesen. Daß er durch das Abliefern der belastenden Foto-Rolle eine alles andere als juristisch saubere Handlung deckte, bereitete ihm keine Gewissensbisse. Immerhin hatte er dadurch den Japaner davor bewahrt, von einem Schlägerkomando Besuch zu bekommen. Den Film wäre er so oder so losgeworden. Und irgendwann würde der Zuhälterkönig, dieser nach außen bei Tageslicht äußerst ehrenwerte Geschäftsmann und Duzfreund des Bürgermeisters, ohnehin stolpern und in der Versenkung verschwinden. Ein anderer würde an seine Stelle rücken. Heute oder in ein paar Jahren, es machte keinen Unterschied.
    Im Morgengrauen erreichte Yves Cascal die kleine Kellerwohnung. Maurice war fort; er würde erst zum Wochenende vom College zurückkehren. Angelique schlief noch. Yves legte die Einnahmen dieser Nacht auf den kleinen Küchentisch, verriegelte die Wohnungstür sorgfältiger als sonst und überprüfte auch den Sichtschutz der Kellerfenster. Schon bei der Heimkehr hatte er besondere Vorsicht walten lassen. Irgendwie hatte er die ganze Nacht über das seltsame Gefühl gehabt, beobachtet und verfolgt zu werden.
    Aber er hatte den Verfolger nicht sehen können.
    Vielleicht bildete er es sich auch nur ein. Er war l’ombre, der »Schatten«. Er besaß keine wirklichen Feinde in Baton Rouge. Er kannte praktisch jeden in der Unter- und Halbwelt-Szene, und alle kannten l’ombre - wenn auch nicht Yves Cascal. Er war ein viel zu kleiner Fisch, als daß ihm jemand hätte nachsteigen sollen. Selbst der ehrenwerte Duzfreund des Bürgermeisters hatte keinen Grund dazu.
    Und doch… da mußte etwas sein. Cascals Gefühl hatte ihn noch nie getrogen.
    Er nahm das Amulett ab, legte es auf den kleinen Tisch neben seinem Bett und warf sich auf sein Lager. Draußen setzte das Morgengrauen ein. Für l’ombre die beste Zeit, eine Mütze Schlaf zu nehmen.
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß spürte die Nähe des anderen Amuletts. Lange genug hatte er sich in den Wochen, seit er sein eigenes Amulett besaß, damit befaßt und gelernt, damit umzugehen. Natürlich war es unmöglich, in der recht kurzen ihm zur Verfügung stehenden Zeit auch die letzten Geheimnisse dieser Silberscheibe zu erforschen. Aber daß er schon einmal im Besitz eines der sieben Amulette gewesen war und als Bewußtsein sogar zeitweilig darin Unterschlupf gefunden hatte, kam ihm zugute. Außerdem war dieses Amulett fast schon zu leicht auf »Kontakt« befehlen; gerade so, als habe es lange »in Gesellschaft« mindestens eines anderen Amuletts mexisitert. Eysenbeiß überlegte, ob das nicht darauf hindeutete, daß Asmodis, oder wie auch immer er sich heute nannte, über mindestens ein, wenn nicht sogar mehrere weitere Amulette verfügte.
    Eysenbeiß zählte durch. Das siebte und stärkst besaß natürlich - leider! -Zamorra. Eines besaß Lucifuge Rofocale, eines Eysenbeiß. Dasjenige, das er selbst früher besessen hatte, war von Astardis fortgesohleudert worden - machte schon vier. Der Mann in Baton Rouge besaß ein weiteres - fünf. Blieben zwei. In deren Besitz konnte Asmodis sein, vielleicht hat er sogar das von Astardis fortgeschleuderte gefunden. Dann hatte er drei. Auch wenn das alles nur Spekulation war - der Verdacht ließ Eysenbeiß nicht mehr los.
    Sein

Weitere Kostenlose Bücher