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0505 - Jagd der Skelette

0505 - Jagd der Skelette

Titel: 0505 - Jagd der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf ihren Bruder. Eine Knochenhand schnellte vor, erwischte sie, obgleich sie auszuweichen versuchte, riß sie herum und schleuderte sie zu Boden. Mit einem hellen Aufschrei landete sie auf dem harten Kopfsteinpflaster.
    Das waren keine Trugbilder… Das war mehr! Unwillkürlich dachte Ombre an den Schatten, der versucht hatte, sein Amulett zu stehlen. Diese Skelette mußten von ähnlicher Struktur sein. Er fühlte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Im nächsten Augenblick umklammerten seine Hände das Amulett, und er hoffte, daß es reagieren und tun würde, was er wollte: Die Skelette zerschmettern, zerschlagen, auseinandertreiben, ihre Magie zerstören!
    Diesmal schienen seine Gedankenbefehle auszureichen. Plötzlich flirrten Blitze aus der Silberscheibe und schufen in der düsteren Gasse ein flackerndes, unwirkliches Licht. Sie schlugen in die Skelette ein, ließen sie grell aufglühen. Funken sprühten in alle Richtungen, Flammen tanzten und leckten nach den Häuserwänden. Eines der Skelette zerfiel, löste sich in wirbelnden Staub und hellen Rauch auf.
    Aber da waren immer noch sechs andere!
    Angelique kroch über den Boden auf ihren Bruder zu. Die flammenumloderten Skelette tappten näher.
    Und inmitten des Infernos war plötzlich der Mann mit dem grauen Westenanzug und den beiden Amuletten. In seiner rechten Hand blitzte ein bläuliches Licht auf…
    Im nächsten Moment glaubte Ombre, das Amulett explodiere in seiner Hand. Sein ganzer Körper war eine einzige schmerzende Feuerhöhle. Er hörte jemanden schreien, ohne zu begreifen, daß er selbst es war, der schrie.
    Das Inferno war erloschen. Die Skelette lösten sich auf. Fassungslos sah Angelique, wie der Unheimliche auf den immer noch zuckenden Körper ihres Bruders zuging und ihm das Amulett aus den verkrampften Fingern nahm. Er hakte es an seine eigene Halskette, an der schon die beiden anderen Silberscheiben hingen.
    »Das«, sagte er spöttisch, »hättet ihr einfacher haben können.«
    Er betrachtete nachdenkllich den blau funkelnden Dhyarra-Kristall in seiner Hand. Dann zuckte er gleichgültig die Schultern und steckte den Sternenstein in die Tasche.
    »Warum sollte ich euch beide jetzt noch töten? Es wäre Verschwendung von Kraft. Ihr könnt mir nie mehr gefährlich werden.«
    Er wandte sich um. Angelique wollte schon aufatmen, als er sich noch einmal auf dem Absatz drehte. Er grinste wölfisch.
    »Andererseits - warum eigentlich nicht?«
    Seine Amulette glühten schwach auf. Angelique fühle, wie sich etwas unglaublich Düsteres auf sie und ihren Bruder niedersenkte, etwas, das ihr Atmen und Denken raubte. Es war bedrückend, niederschmetternd, preßte sie gegen den Boden und in ihn hinein…
    Das höhnische Gelächter des unheimlichen Mörders konnte sie schon nicht mehr hören…
    ***
    Sie erwachte in ihrer kleinen Kellerwohnung und begriff nicht, wie sie dorthin gekommen war, und noch weniger, weshalb sie überhaupt noch lebte. Aber dann sah sie das Gesicht von Sid Amos über sich.
    »Ich konnte nichts tun«, murmelte der Ex-Teufel. »Ich konnte Eysenbeiß nicht an seinem Diebstahl hindern. Ich bin fassungslos. Er besitzt jetzt drei Amulette, das ist eine unbeschreibliche Machtfülle. Und ich war nicht in der Lage, einzugreifen… Ich konnte es nur aus der Ferne beobachten…«
    »Aber immerhin hast du uns das Leben gerettet, das ist doch auch schon etwas. Oder ist Ombre… tot? Wo ist er? Was ist mit ihm?«
    »Er lebt«, sagte Amos. »Er befindet sich im General Medical Center. Ich mußte ihn dorthin bringen. Sein gesamtes Nervensystem ist völlig durcheinander, es wimmelt in seinem Körper und seinem Gehirn von… sagen wir, Fehlschaltungen. Wenn er den Zeigefinger krümmen möchte, schließen sich statt dessen die Augenlider und ähnliches. Er hat den Schock nicht vertragen, als Amulett- und Dhyarra-Energien aufeinanderprallten. Er ist kein Wesen von meiner Art, und selbst ich hatte zu leiden…«
    »Ich muß zu ihm, sofort.« Angelique richtete sich auf.
    »Später«, sagte Amos. »Er bekommt die beste medizinische und psychologische Betreuung, die nur denkbar ist. Geld spielt keine Rolle. Ich habe Roger Brack informiert. Er ist sein Freund, nicht wahr? Brack bezahlt jetzt eine alte Schuld. Mach dir keine Sorgen. Er wird durchkommen. Noch kann niemand sagen, wie lange es dauern wird, aber er wird irgendwann wieder ganz der alte sein.«
    »Wie… wie lange ist das her?« fragte Angelique leise. Die Fenster waren verdunkelt; sie hatte

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