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0505 - Jagd der Skelette

0505 - Jagd der Skelette

Titel: 0505 - Jagd der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erbeutetes Amulett, mit geistigen Befehlen entsprechend eingestellt, führte ihn zu der anderen Silberscheibe. Eysenbeiß entdeckte und erkannte den Farbigen, der dieses Amulett trug. Aber er hatte kein leichtes Spiel. Der Farbige schien die Beobachtung zu bemerken und zog alle Register, um sich der Überwachung zu entziehen.
    Wenn Eysenbeiß sich ihm nicht einfach zeigen wollte, mußte er wahrhaftig auf eine unmittelbare Verfolgung verzichten. Er kam nicht einmal in die Nähe der Wohnung des Verfolgten.
    Aber Eysenbeiß besaß noch eine andere Möglichkeit.
    Als Dybbuk, als körperloses, besitzergreifendes Bewußtsein, hatte er unmittelbar nach der Hinrichtung Leonardo deMontagnes dessen Körper besetzt. Leider war ihm das nicht auf Dauer möglich gewesen, denn der Körper des Toten faulte allmählich vor sich hin und zerfiel, so daß der Dybbuk gezwungen gewesen war, sich einen anderen Wirtskörper zu suchen. Aber auch wenn Leonardos Bewußtsein ausgelöscht war - da war ein Rest einer ganz besonderen Fähigkeit verblieben, und Eysenbeiß hatte sie erkannt, reaktiviert und wieder aufgebaut, um sie beim Verlassen des verwesenden Körpers als seine eigene zu übernehmen und mitzunehmen: Er konnte nunmehr seinen Schatten vom Körper lösen und auf die Reise schicken.
    Daß er sich jetzt im Körper des Ewigen Salem befand, dem derlei magische Tricks eigentlich von Natur aus nicht möglich waren, spielte dabei keine Rolle.
    Eysenbeiß trennte den Eysenbeiß-Salem-Schatten vom Körper und schickte ihn hinter dem Verfolgten her. Der Schatten zeigte ihm den Weg ins Versteck, und der Schatten war auch in der Lage, einem lebenden, materiellen Wesen gleich Gegenstände oder Personen zu packen und zu verschleppen.
    Das Amulett zu entwenden, mußte ein Kinderspiel sein…
    ***
    Sid Amos hatte nicht lange gebraucht, um den ERHABENEN mittels des Fingerdreiecks wieder aufzuspüren. Eysenbeiß-Salem schien da erheblich größere Schierigkeiten zu haben, sich zu orientieren. Einmal war Amos nahe daran gewesen, zuzugreifen, aber dann stellte er fest, daß Eysenbeiß jemanden suchte. Das gestohlene Amulett setzte dabei Energie frei, die Sid Amos wahrnahm. Sein eigenes Amulett - eines der beiden ihm verbliebenen - trug er ständig bei sich, an einer Halskette unter dem Hemd vor der Brust hängend, wie es auch Professor Zamorra zu tun pflegte. Da war es am sichersten untergebracht und konnte im Extremfall als etwas exzentrisches Schmuckstück gelten. -Sein eigenes Amulett also sprach auf die freiwerdenden Energien an. Es konnte sie nicht eindeutig definieren. Dafür war es zu weit unten in der Rangfolge angesiedelt, mußte eines der ersten sein, die Merlin einst geschaffen hatte. Aber dieses suchende Verhalten des ERHABENEN hielt Amos davon ab, schnell zuzugreifen und seinen Besitz wieder an sich zu bringen.
    Er war neugierig geworden.
    Wen oder was suchte Eysenbeiß?
    Ombre?
    Dieser Veracht war nicht ganz von der Hand zu weisen. Immerhin war Amos bekannt, daß jener Mann, der sich Ombre nannte, über ein Amulett verfügte, und es lag nahe, daß Eysenbeiß nach weiteren Zauberscheiben suchte. Amos fragte sich nur, weshalb bei dieser kurzen Begegnung in Rikers Vorzimmer, bei diesem Aneinandervorbeigehen, Eysenbeiß nicht ebenso wie er gespürt hatte, einem Amuletträger gegenüberzustehen. Aber vielleicht hatte Eysenbeiß einfach gar nicht darauf geachtet, während Sid Amos-Sam Dios seinerseits den Besucher, jenen ominösen »Mister Magnus«, ja sehr genau sondiert hatte, weil er wissen wollte, wer der Verhandlungspartner bei der Dynastie war.
    Im Laufe der nächsten Stunden, in denen Eysenbeiß seiner mittlerweile ausfindig gemachten Zielperson vorsichtig folgte, erkannte so, daß es sich dabei tatsächlich um Ombre handelte. Er schüttelte den Kopf. Da hatte sich Eysenbeiß einen verdammt zähen Brocken ausgesucht. An Ombre hatte sich Sid Amos selbst vor längerer Zeit die Zähne ausgebissen. Damals hatte er ihn irrtümlich für den Attentäter gehalten, der die magische Bombe auf Rob Tendyke, die Peters-Zwillinge und das Telepathenkind geworfen hatte, und hatte Rache nehmen wollen, weil er die vier für tot hielt. Aber schließlich hatte sich herausgestellt, daß in Wirklichkeit Leonardo deMontagne, der damalige Fürst der Finsternis, für dieses Attentat verantwortlich gewesen war. [6]
    Noch später hatte sich dann herausgestellt, daß die vier vermeintlichen Bombenopfer rechtzeitig entkommen waren und ihren Tod nur vorgetäuscht

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