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0507 - Der Plan der Teufelin

0507 - Der Plan der Teufelin

Titel: 0507 - Der Plan der Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sprangen aus dem Wagen. Raffael arretierte die Stockhandbremse und stieg so schnell aus, wie seine alten Gliedmaßen es ihm erlaubten. Nicole hielt den Blaster wieder auf den »Mann in Schwarz« gerichtet. Zamorra hielt den blau funkelnden Sternenstein hoch.
    »Aussteigen!«
    Der »Mann in Schwarz« gehorchte sofort. Zamorra war allerdings nicht sicher, ob das auf seine Autorität zurückzuführen war oder ob das Programmgehirn im gleichen Moment diesen Befehl geschaltet hatte. Überhaupt - wieso war der Unheimliche gerade im Moment des Durchgangs zum Leben erwacht? Hatte ihn etwa die Energie der Abschirmung eingeschaltet? Das war unmöglich. Es mußte eine andere Ursache für die plötzliche Aktivität geben!
    Auf jeden Fall sah Zamorra seine Vermutung bestätigt. Der Hauch Schwarzer Magie, der sich der Reaktion seines Amuletts nach noch in diesem Cyborg befand, reichte nicht aus, ein Durchdringen des Abwehrschirms zu verhindern…
    ***
    »Fantastisch«, flüsterte Stygia kaum hörbar. »Es hat funktioniert.«
    Sie konnte zwar nicht erkennen, ob der Roboter jetzt tatsächlich aktiv wurde - und wenn ja, in welcher Form. Aber immerhin war er durchgeschleust worden. Das war eine interessante Beobachtung. Sie ließ zwei Schlüsse zu: Entweder konnten die umgeformten Dämonen die Abschirmung per se durchbrechen, oder - sie war von Zamorra oder einem seiner Helfer eigens für diesen Vorgang außer Kraft gesetzt worden.
    Blitzschnell keimte in Stygia ein neuer Gedanke; eine kleine Variante ihres Plans. »Schnell!« stieß sie hervor. »Versuche zu folgen.«
    »Aber die Abschirmung wird mich töten.«
    »Ich befehle es dir!« herrschte sie ihn an. In den Augen des Teufels irrlichterte es entsetzt. »Herrin, ich habe euch treu gedient! Warum schickt Ihr mich jetzt in den Tod?«
    »Vielleicht existiert die Abschirmung im Augenblick nicht!«
    »Und wenn doch?« zitterte er.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Um einen meinen Vorgänger, den großen Asmodis, zu zitieren: Mit etwas Schwund muß man immer rechnen. Nun spute dich!«
    Zögernd setzte der Teufel sich in Bewegung. »Schneller!« herrschte die Dämonin ihn an und half mit ihrer Magie ein wenig nach. Der Teufel rannte wie von Furien gehetzt die wenigen hundert Meter zum Château hinauf und auf das Tor zu. Er erreichte noch die Zugbrücke und das Tor -dann wurde von er von einer grellen Entladung gepackt und zurückgeschleudert. Kreischend raste er fast fünfzig Meter weit durch die Luft, sprühte Funken und prallte hart auf den Boden. In seinem Pelz knisterten Entladungen, schmorte es ätzend. Aber er war nicht tot.
    »Bedauerlich«, murmelte die Fürstin der Finsternis und ließ offen, ob sie damit die unveränderte Existenz der Abschirmung meinte oder das Überleben ihres Dieners. Sie wartete eine Weile ab, sah Nicole Duval am Tor erscheinen, Zamorras Amulett in der Hand und sich wachsam umsehend. Aber sie konnte Stygia nicht entdecken, und auf die große Entfernung reagierte das Amulett nicht intensiv genug, zumal Stygia bemüht war, ihre dämonische Aura abzuschirmen. Duval zog sich wieder zurück.
    Stygia begab sich zu dem Teufel, packte ihn und kehrte mit ihm in die Schwefelklüfte zurück.
    »Du hast mir einen großen Dienst erwiesen«, lobte sie ihn. »Ich werde bei Gelegenheit daran denken.«
    Er kroch davon, halbtot, verletzt, geschwächt. Auf Stygias Dank und künftiges Wohlwollen hätte er gern verzichtet, wenn er statt dessen unverletzt geblieben wäre. Was ihm der weißmagische Energieschirm angetan hatte, würde nie mehr verheilen.
    ***
    »Was zum Teufel war das?« stieß Zamorra hervor, als die grelle Lichterscheinung am Tor aufloderte. Der ›Mann in Schwarz‹ reagierte nicht darauf. Nicole warf Zamorra den Blaster zu und rief das Amulett. Gerade noch unter dem Hemd vor seiner Brust hängend, erschien es im nächsten Moment in ihrer Hand. Sie rannte zum Tor, trat vorsichtig ins Freie und sah sich aufmerksam um. Dann kam sie zurück.
    »Nichts zu erkennen«, sagte sie. »Entweder hat einer der früheren… ah… Freunde unseres seltsamen Gastes versucht, ihm zu folgen und ist abgewehrt und dabei zerstrahlt worden, oder…«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Oder was?«
    »Es ist ein verrückter Gedanke«, gestand Nicole. »Vielleicht eine verspätete Reaktion des Abwehrschirms?«
    »Aber der hier hat selbst keine Reaktion gezeigt«, erwiderte Zamorra und deutete auf den »Mann in Schwarz«, der scheinbar aufmerksam zuhörte.
    »Na, dann kommt ja noch einiges

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