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0507 - Der Plan der Teufelin

0507 - Der Plan der Teufelin

Titel: 0507 - Der Plan der Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an Rätselraten auf uns zu«, sagte Nicole. »Gut, daß William gerade nicht hier ist. Der würde ausflippen vor Sorge um Patricia und Lord Zwerg. Hast du bei deinem Experiment überhaupt an die beiden gedacht?«
    »Lord Zwerg« war Nicoles Bezeichnung für den gerade ein paar Wochen jungen Sir Rhett Saris, und Lady Patricia war seine Mutter. Zamorra hatte die beiden eigens samt Butler aus Schottland hierher geholt, weil sie hier besser vor dämonischen Überfällen geschützt waren und hilfreiche Freunde vor Ort hatten. Und jetzt holte er den »Mann in Schwarz« in den abgeschirmten Bereich…
    »Solange ich hier stehe und aufpasse, bekommt der MIB keine Chance, etwas Unkontrolliertes zu tun«, behauptete der Parapsychologe. »Patricia und der Kleine sind sicher. Und daß die Abschirmung auch immer noch erstklassig funktioniert, hat sie gerade bewiesen - an eine verspätete Reaktion auf unseren Superkandidaten glaube ich nämlich nicht. Es dürfte eher so sein, daß die Dämonen um die Verwandlung dieses vermutlichen ExArtgenossen wissen und ihn uns vielleicht sogar vor die Tür gestellte haben. Erinnerst du dich an die Ratte? Vielleicht ist das hier eine parallele Aktion, diesmal nicht von einem Einzelgänger, sondern von der Schwarzen Familie.«
    »Ehe Stygia dich um Hilfe bittet, werden alle Feiertage abgeschafft«, erwiderte Nicole.
    »Oh, das ist vermutlich das geringste Problem«, schmunzelte Zamorra. »Drüben in Deutschland sind die Politiker ja gerade eifrig dabei…«
    »Bleib mal ernst. Du hast uns hier möglicherweise ein Trojanisches Pferd hereingeholt«, warf Nicole ihm vor.
    »Im Gegensatz zu den alten Trojanern haben wir aber die Möglichkeit, es zu durchleuchten. Als Cassandra machst du dich dabei nicht mal schlecht…«
    »Dann solltest du auf mich hören, auch wenn die Trojaner Cassandras Warnungen ignoriert haben. Niemand verlangt von dir, daß du den Untergang der Stadt am Skamandros hundertprozentig nachspielst.«
    »Das tue ich schon deshalb nicht, weil ich nicht vorher zehn Jahre lang um eine entführte Frau Krieg geführt habe«, gab Zamorra launig zurück. »Na schön, sehen wir mal, wie unser aufgeweckter Cyborg sich jetzt verhält.«
    »Hoffentlich erlebst du nicht dein blaues Wunder«, warnte Nicole.
    ***
    Stygia ließ sich wieder auf ihrem Thron nieder. Der Plan hatte bisher funktioniert. Jetzt mußte sie abwarten und versuchen, ihre Ungeduld und Neugierde zu zügeln. Ein Blick in die Mauern von Château Montagne war ihr verwehrt. Ein weißmagischer Beobachter hätte den »Spiegel des Vassago« durchaus benutzen können, um durch die Abschirmung zu sehen. Aber in diesem Fall steckte Schwarze Magie dahinter und wurde abgewehrt. Was blieb, waren Vermutungen.
    Aber irgend etwas mußte ja passieren. Und wenn Zamorra diesen zweiten Köder wirklich schluckte, würde er schon in Kürze dem ERHABENEN der Dynastie an den Kragen gehen.
    Eysenbeiß…?
    Das Programmgehirn des »Mannes in Schwarz« konnte Zamorra den Weg zum ERHABENEN weisen.
    »Wenn er wirklich Eysenbeiß ist, so hat er schon längst kein Recht mehr, noch immer zu leben«, flüsterte Stygia und ballte die Fäuste, bis die Krallen sich in ihre Haut bohrten. »Exekutiere ihn, Zamorra, schaff ihn aus der Welt -und vor allem: nimm ihm die verfluchten Amulette wieder ab!«
    Alles weitere ließ sich regeln. Stygia hoffte, daß sie die Amulette in ihre Hände bekam. Aber selbst wenn es nicht geschah - wenn Zamorra sie behielt, war das immer noch besser, als sie in den Händen des ERHABENEN zu wissen.
    Denn dann war die Hölle plötzlich im Nachteil gegenüber der Dynastie beim Kampf um die Macht. Wie sehr, das zeigte sich bereits jetzt. Dieser Dämon aus Astaroths Legionen, die Ratte und ein paar andere waren nicht die einzigen und würden es auch nicht bleiben, die plötzlich verschwanden -weil sie in Gefangenschaft der Ewigen gerieten! Vielleicht glaubten die Ewigen ja, diese Entführungen blieben unbemerkt. Aber da täuschten sie sich.
    Stygia war bereit, zurückzuschlagen. Als sie sich mit einem Trick zur Fürstin der Finsternis gemacht hatte, hatten sie nicht nur gewaltige Macht an sich gerissen, sondern auch Verantwortung übernommen. Sie konnte nicht zulassen, was die Ewigen taten.
    Und sie hoffte, daß Zamorra für sie die Kartoffeln aus dem Feuer holte.
    Aufgaben mußte man delegieren.
    Und warum nicht einen Feind gegen den anderen ausspielen, um zum Schluß die lachende Dritte zu sein?
    ***
    Zamorra sah den »Mann in Schwarz«

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