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0507 - Der Plan der Teufelin

0507 - Der Plan der Teufelin

Titel: 0507 - Der Plan der Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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identifizieren und zu offenbaren.«
    »Ungültig.«
    »Begründung!« Nicole konnte sich nicht erinnern, jemals dermaßen knapp gefragt zu haben.
    »Geheimhaltungsstufe von Alpha-Priorität. Weitere Auskünfte nur bei Berechtigungsnachweis für die Frage,«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. »Aus dem kriegst du nichts heraus«, stellte sie fest. »Nicht mal, wenn du ihn verprügelst oder kubikzentimeterweise an die Piranhas verfütterst, die wir erst noch besorgen müßten.«
    Zamorra hob die Brauen. »Nächste Frage, Diener. Weißt du, wo du dich befindest?«
    »Daten unzureichend. Weitere Informationen erwünscht.«
    »Warum hast du auf der Straße gestanden und dich nicht gerührt, auf nichts reagiert?«
    »Weitere Informationen erwünscht. Aufenthaltsort nicht identisch mit letzter Speicherung. Ohne weitere Informationen ist Auftragsausführung nicht möglich.«
    Zamorra grinste wie ein frischgebackenes Honigkuchenpferd. »Weitere Informationen können durch uns gegeben werden. Bist du daran interessiert, Diener?«
    »Weitere Informationen erwünscht.«
    »Diese weiteren Informationen können wir dir aber nur geben, wenn du uns deine Bezeichnung und die Art deines Auftrags nennst.«
    »Diese Auskunft ist gesperrt. Berechtigungsnachweis für die Frage erforderlich.«
    Zamorras Grinsen verlosch jäh. »Verdammter Roboter«, stieß er wütend hervor. »Es muß doch eine Möglichkeit geben, dieses… Ding zum Reden zu bringen! Wieso begreift es nicht, was ich ihm gerade angeboten habe…?«
    »Weil es logisch arbeitet. Getreu nach Programm. Zumindest in dieser Hinsicht dürfte es nicht lernfähig sein«, vermutete Nicole. »Vergiß nicht, daß die Ewigen in Sachen Computer-Power noch in der Jungsteinzeit leben. Mir unbegreiflich, wie sie so ein riesiges Gebilde wie das Sternenschiff steuern konnten, geschweige denn von der Eroberung einer ganzen Galaxis.«
    »Das Sternenschiff haben wir ihnen damals ja auch locker verschrottet«, erinnerte Zamorra, »weil sie nicht einmal begriffen, daß Asmodis und ich ihren Großrechner mit Computerviren infizierten. So etwas kannten sie überhaupt nicht.« [5]
    Er atmete tief durch.
    »Na schön«, brummte er. »Wenn ein Kristall dritter Ordnung nicht reicht, dann vielleicht einer dreizehnter Ordnung. Ted Ewigk muß her! Und zwar sofort. Ganz gleich, was er gerade tut.«
    ***
    Es dauerte eine Weile, bis Nachricht von Ash’Caroon kam. Eysenbeiß kämpfte gegen seine Ungeduld.
    Dann endlich kam die Antwort -ebenfalls per Kurier, einem der heilfroh war, am Ziel anzukommen. Es war ein Ewiger im Phi-Rang. Vor dem ERHABENEN zu stehen, der noch über den Alphas stand, war für ihn eine Ehre. Entsprechend kniefällig verhielt er sich, ohne zu ahnen, daß der, mit dem er sprach, nicht einmal ein Ewiger war.
    Seine äußere Hülle, ja. Sie gehörte dem Omikron Yared Salem, dessen Geist Eysenbeiß verdrängt hatte. Doch nicht einmal diese Hülle vermochte jemand zu sehen. Eysenbeiß-Salem zeigte sich nie anders als im Overall und unter Helm und Gesichtsmaske; seine Stimme wurde von einem tronischen Vokoder ersetzt. So hatte es auch seine Vorgängerin Sara Moon gehalten.
    »ERHABENER, wir haben den Kurs der Kurier-›Hornisse‹ nachgerechnet. Unseren Daten nach muß die ›Hornisse‹ abgefangen worden sein, ehe sie den Ash’Caroon -Raum verließ, um in den Ash’Cant-Raum überzuwechseln. Der Zeitpunkt des Verschwindens liegt so unmittelbar vor dem errechneten Vektorwechselpunkt, daß es unserer Überwachung entgangen ist. Beide Ereignispunkte sind fast zeitgleich. Wir wurden getäuscht. Deshalb erfolgte auch keine Verlustmeldung. Die Überwachung hat dem winzigen Unterschied keine Bedeutung beigemessen. Er konnte überhaupt erst bei genauer Prüfung der Aufzeichnungen registriert werden.«
    Die Gesichtsmaske des ERHABENEN verriet dessen Gedanken und Gefühle nicht. Auch das Facettenband, das als Augen-Ersatz die Umgebung wahrnahm und ein viel weiteres Spektrum von Infrarot bis Ultraviolett verarbeitete als menschliche oder ewige Augen, glühte nicht einmal auf. Ebensogut hätte der Berichterstatter vor einer Steinsäule stehen können.
    Er wagte auch nicht zu drängen, als der ERHABENE lange keine Reaktion zeigte. Eysenbeiß dachte nach und war froh, sich völlig hinter der Maske verbergen zu können.
    Schließlich fragte er: »Ist der Punkt des Verschwindens untersucht worden?«
    »Selbstverständlich, ERHABENER. Doch wir können nicht feststellen, wohin die ›Hornisse‹ entführt

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