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0507 - Zwischenspiel auf Tahun

Titel: 0507 - Zwischenspiel auf Tahun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesine."
    „Die Kuh ist da, aber nicht der Chef. Versuchen Sie ihn zu finden. Im Park ist ein kleines Raumschiff gelandet. Wir benötigen die Anweisungen Rotkels."
    Merceile dachte einen Augenblick daran, es könne sich um Roi handeln, aber dann wußte sie, wie unsinnig dieser Gedanke war.
    Roi hätte sich angemeldet. Vielleicht waren es Kranke, Verdummte, die hier Schutz suchten. Wenn Rotkel nicht zur Stelle war, mußten eben Ztlow oder LeFink die Verantwortung übernehmen.
    „Miram, bleiben Sie bitte hier und vertreten Sie mich.
    Ich kümmere mich um die Angelegenheit."
    Sie verließ ihr Büro und eilte, so schnell sie konnte, zu Rotkels Privaträumen. Natürlich gab es dort auch einen Interkomanschluß, aber wenn der Chef sich zur Mittagsruhe zurückzog - und das konnte zu den unmöglichsten Tageszeiten geschehen - pflegte er die Verbindung zu unterbrechen. Er wollte dann ungestört sein.
    Bevor sie Ztlow oder LeFink benachrichtigte, mußte sie sich überzeugen, daß Rotkel nicht in der Klinik anwesend war. Es konnte gut sein, daß er in dringenden Geschäften zur Hauptstadt geflogen war, ohne jemanden davon zu unterrichten.
    Der Chef war nicht da.
    LeFink und Ztlow, so erfuhr sie; waren mit einer lebenswichtigen Operation beschäftigt und daher unabkömmlich. Da sie, Merceile, die viertwichtigste Person des Hospitals war, blieb ihr keine andere Wahl, als sich nun direkt um die Angelegenheit zu kümmern, obwohl sie schon jetzt sicher war, keine endgültige Entscheidung treffen zu können, bis Rotkel wieder auftauchte.
    Sie traf den Wachoffizier am Eingang.
    „Drüben im Park, wo Gesine sonst immer grast, steht das Raumschiff. Das arme Tier wird einen fürchterlichen Schreck bekommen haben."
    Während sie zum Park gingen, unterrichtete sie der Offizier über das kurze Gespräch, das er mit dem Kommandanten des gelandeten Schiffs geführt hatte. Merceile schüttelte den Kopf.
    „USO-Spezialist Harm Davis? Irgendwann habe ich den Namen schon gehört. Vielleicht erwähnte ihn Roi einmal... nun, wir werden sehen, was er von uns will. Jedenfalls sind sämtliche Betten belegt."
    „Das erwähnte ich ihm gegenüber bereits, aber er betonte, niemand an Bord sei krank. Äußerst merkwürdig, finden Sie nicht?"
    „Das ist es allerdings." Sie erreichten den Park und dann die Lichtung. Das diskusförmige Schiff stand abwartend am Landeplatz, von den wachsamen Robotern umgeben. „Eine alte Gazelle, na so was!"
    Die Einstiegluke war geöffnet. In ihr stand ein Mann in der Uniform der USO. Er winkte ihnen freundlich zu. Da die Entfernung noch zu groß war, benutzte er den Sprechfunk, um sich mit ihnen zu verständigen. Er wiederholte seinen Namen und den des Schiffes und bat noch einmal um die Landegenehmigung.
    „Wer ist außer Ihnen noch an Bord?" fragte Merceile, nachdem sie sich vorgestellt hatte.
    „Vier Besatzungsmitglieder und ein Passagier, alle gesund."
    „Gesund?"
    „Relativ gesund, richtiger gesagt. Meine Männer verdummen nur langsam und etappenweise, und vielleicht wäre es interessant für Sie, den Grund dafür herauszufinden."
    „Sie können das Schiff verlassen", sagte Merceile nach einigem Überlegen, „müssen sich jedoch den strengen Quarantänevorschriften unterwerfen. Sobald Sie diese Prozedur hinter sich haben, wird das Schiff untersucht. Sie werden im Schiff wohnen müssen, bis Sie Starterlaubnis erhalten, denn wir haben keinen Platz mehr frei."
    „Vorerst denken wir nicht an Start. Wir müssen den USO-Bevollmächtigten sprechen und Bericht erstatten. Wir hatten einen wichtigen Auftrag zu erledigen und waren lange unterwegs."
    „Der Chef der Klinik wird sich zuerst mit Ihnen unterhalten müssen. Er ist zur Hauptstadt und kehrt noch heute zurück."
    Unter den üblichen Vorsichtsmaßnahmen kamen Harm Davis, Fen Dal, Coal Rider, Ko-Fo-La und Müller aus dem Schiff. Etwas schüchtern folgte ihnen Mira, die zwar die zunehmende Verdummung selbst an sich beobachtete, jedoch nichts dagegen unternehmen konnte. Es war so, als verlösche ein Erinnerungsspeicher nach dem anderen.
    Merceile hob die Augenbrauen, als das Mädchen ihr zunickte und weiterging. Sie folgte ihr, bis sie neben ihr war.
    „Sie sind wahrscheinlich der erwähnte Passagier?"
    Mira gab bereitwillig Auskunft, alles hatte sie nicht vergessen.
    Sie berichtete von dem, was auf Eden Vgeschehen war.
    Allmählich konnte sich Merceile ein Bild von dem machen, was Harm Davis hierher führte. Die Entscheidung lag bei Dr. Rotkel, dessen geliebte

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