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0507 - Zwischenspiel auf Tahun

Titel: 0507 - Zwischenspiel auf Tahun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paar Wochen zu früh dran."
    Das allerdings war nicht abzustreiten.
    Harm Davis wandte sich an den Funker.
    „Haben Sie vielleicht schon eine Erfolgsmeldung an Quinto abgesetzt, Coal Rider?"
    Manchmal versuchten sie, wenigstens nach außen hin, das Verhältnis Vorgesetzter-Untergebener ein wenig zu dramatisieren und hervorzuheben, obwohl sie privat die besten Freunde waren.
    Coal Rider wußte das, ging aber diesmal nicht darauf ein.
    „Bin ich verrückt, Harm? Fen hatte mir noch rechtzeitig verraten, daß wir nahe genug an Eden Vvorbeifliegen würden."
    „Hm, gut." Harm Davis suchte nach einer weiteren Lücke in der Dienstvorschrift. „An Bord alles gesund, Ko-Fo-La?" erkundigte er sich beim Bordmedikus. „Niemand hat Beschwerden?"
    Der Arzt, ein fröhlicher und dicker Bursche mittleren Alters, nickte eifrig.
    „O doch, Harm. Müller hat welche. Da er die meiste Zeit damit beschäftigt ist, für unser leibliches Wohl zu sorgen, wird er sich wohl eine Magenverstimmung zugezogen haben. Eine Erholungspause würde ihm guttun, und ich würde dringend dazu raten, den nächstbesten Planeten anzufliegen, zu landen und einen erfahrenen Spezialisten zu konsultieren."
    Harm Davis betrachtete seine Fingernägel, wobei er die Zähne zusammenbeißen mußte, um nicht laut herauszulachen.
    „So, also wieder mal Müller!" sagte er schließlich. „Eine Erholungspause hat er nötig, soso!" Er reckte sich. „Um ehrlich zu sein, ich fühle mich auch nicht ganz wohl. Wir hatten zu wenig Bewegung in letzter Zeit. Immerzu im Schiff, selten nur festen Boden unter den Füßen - das verursacht Kreislaufstörungen. Na, ich werde mir die Karten noch einmal ansehen und mit Fen Dal beraten. Ich gebe euch dann Bescheid."
    Damit war die Sache an sich bereits entschieden, aber der Schein mußte gewahrt bleiben. Immerhin würde später ein Protokoll angefertigt werden müssen, und in dem sollten stichhaltige Gründe für die Landung auf Eden Vangegeben werden. Und die galt es noch zu finden.
    Es war selbstverständlich reiner Zufall, daß die BARKA nur zweieinhalb Lichtjahre von Eden Ventfernt aus dem Linearraum in den Normalraum zurücktauchte. Mit einem unschuldigen Blick betrachtete der Navigator die gelbe Sonne auf dem Bildschirm.
    „Campbells Stern!" sagte er verwundert. „Hat drei Planeten, und der dritte ist Eden V. So ein Zufall!"
    Im Hintergrund ließ sich Dr. Ko-Fo-La vernehmen: „Unserem Patienten geht es wieder schlechter. Er hat heute sogar den von mir verordneten Synthowhisky verschmäht." Er räusperte sich. „Ich habe ihn selbst trinken müssen."
    Harm Davis machte ein bedenkliches Gesicht.
    „Sie wollen damit andeuten. Doktor, - daß wir dem Patienten mit bordeigenen Mitteln nicht helfen können?"
    „Ganz richtig, Sir, das wollte ich damit andeuten."
    „Sie halten es also für notwendig, die Hilfe der Bewohner von Eden Vin Anspruch zu nehmen?"
    „Ja, Sir, das halte ich für unbedingt notwendig."
    Harm Davis seufzte.
    „Also gut, dann werden wir unseren Flug unterbrechen und um Landeerlaubnis bitten. Coal Rider, nehmen Sie Kontakt auf, sobald wir die nächste Linearetappe beendet haben."
    Gleichzeitig beugte sich Harm Davis vor und schaltete den Bordtagebuch - Aufzeichner ab. Er lehnte sich wieder zurück.
    „So, Freunde", sagte er zufrieden, „das hätten wir. Jetzt können wir wieder normal reden."
    Die Landegenehmigung wurde erteilt.
    Die BARKA landete auf dem kleinen Handelshafen in der Nähe der Hauptstadt Vino-City Alles wirkte völlig normal, wenigstens auf den ersten Blick.
    Auch die Funkverbindung mit dem Raumhafen gab keinen Anlaß, mißtrauisch zu werden. Harm Davis, der allerdings noch niemals auf Eden Vgewesen war, fiel lediglich auf, daß niemand zu sehen war, als er die Luke seines Schiffes öffnete und die warme, würzige Luft der paradiesischen Welt einatmete. Das war an und für sich natürlich, denn es mußte gerade genau mittags sein, und die heiße Sonne stand fast im Zenit.
    „Die machen ihre Siesta", bemerkte Fen Dal, der neben ihn getreten war. „Kein Wunder, bei der Hitze."
    „Kein Grund, uns hier einfach warten zu lassen. Ich sehe nicht ein, warum wir ... Moment! Da drüben kommt jemand!"
    Aus einem der flachen Gebäude trat eine Gestalt, blieb stehen, winkte zu dem gelandeten Schiff herüber, machte jedoch keine Anstalten, sich ihm weiter zu nähern. Der Mann stand einfach da und wartete.
    „Komisch", meinte Fen Dal mißtrauisch. „Scheint der einzige hier zu sein, der nicht

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