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0507 - Zwischenspiel auf Tahun

Titel: 0507 - Zwischenspiel auf Tahun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anwendung des Gerätes war zwar ohne Erlaubnis des Chefs streng untersagt, aber LeFink glaubte, seine Eigenmächtigkeit unter den gegebenen Umständen verantworten zu können.
    Leise und vorsichtig holte er das kleine fahrbare Gerät aus dem Labor und befestigte dann die Anschlüsse an Kandis Stirn und Handgelenken. Der USO-Agent wurde nicht wach, aber er begann heftiger zu atmen und wurde unruhig. Offensichtlich quälte ihn etwas. LeFink ahnte bereits jetzt, daß seine Vermutung richtig war.
    Kandis hatte ganz andere Sorgen, als sich Schwester Kunigunde zu nähern.
    Auf dem kleinen Monitor formte sich ein Bild, undeutlich und verschwommen. Dann wurde es klarer. Es war für LeFink nicht einfach, das Geschehen ohne die erklärenden Worte des Patienten zu deuten, aber er begriff, daß es in erster Linie um den künstlich ausgebauten Mond ging, den man Quinto-Center nannte. Und dann sah er ein anderes Bild, dessen tieferer Sinn ihm vorerst ver-, borgen blieb. Er sah Tausende von kugelförmigen und halbtransparenten Blasen, die aneinanderzukleben schienen, manchmal sogar dadurch halbiert wurden und auf jeden Fall zusammengehörten. Sie bildeten einen regelrechten Schwarm, dessen Größe LeFink allerdings nicht abzuschätzen vermochte.
    Erst als er ober- und unterhalb des Schwarms Sterne erkannte, begriff er, was er sah. Die Länge des Schwarms mußte Lichtjahre betragen.
    Der Schwarm ....
    Wieder wechselte das Bild. Wieder Quinto-Center, das Chaos.
    Der Schwarm nahm Kurs auf Quinto-Center.
    LeFink begriff. Das also war es, was den USO-Agenten so beunruhigte. Er hatte die Gefahr gesehen, die sich dem Hauptquartier der USO näherte, der eigentlich nur ein eingefangener Mond war. Er wollte die USO warnen, ihr vielleicht Vorschläge zur Rettung unterbreiten.
    LeFink begriff, wie wichtig es war, Derek Kandis sofort zu operieren und zum Sprechen zu bringen.
    Er brachte den Traumleser zurück ins Labor und wollte den Krankensaal gerade wieder verlassen, als die Tür aufgerissen wurde und Schwester Kunigunde total aufgelöst hereingestürzt kam. Sie war sichtlich erleichtert, LeFink gefunden zu haben.
    „Herr Doktor - die Isolierabteilung!"
    LeFink nickte ihr aufmunternd zu.
    „Ja, was ist mit ihr?"
    „Die Kranken sind ausgebrochen!"
    Das war allerdings eine schlimme Nachricht! Die Kranken waren mit einer unbekannten Seuche behaftet, die sehr ansteckend war. Das war auch der Grund für die ungewöhnlichen Sicherheitsmaßnahmen, die man bei ihrer Unterbringung getroffen hatte, um so unverständlicher erschien LeFink die Tatsache, daß ein Ausbruch erfolgt war.
    „Wie ist das möglich, Schwester? Die Robotwachen..."
    „Sie haben sie niedergeschlagen und sich bewaffnet. Einige von ihnen befreien gerade die anderen Kranken der Seuchenabteilung. Ich wurde von dem Krach geweckt. Alles ist in Aufruhr."
    LeFink sah ein, daß er sich nicht mehr länger mit Schwester Kunigunde aufhalten durfte, sondern handeln mußte., „Geben Sie Generalalarm für Tahun!" ordnete er an und rannte los, um Rotkel zu verständigen.
    Pen Srewe und Lark Reesh hatten sich von Anfang an nicht damit abfinden können, daß man sie wie Verbrecher behandelte.
    Als auf dem Siedlerplaneten die Verdummung einsetzte und zugleich eine bisher unbekannte ansteckende Krankheit auftrat, blieb nur die Möglichkeit, so schnell wie möglich nach Tahun zu gelangen, wollte man sich retten.
    Beide Männer waren normal geblieben.
    Zwar erkannten sie die Gefährlichkeit der nicht sofort tödlich wirkenden Seuche, aber ihr Egoismus war stärker als jedes Gemeinschaftsdenken. Hinzu kam, daß sie alle anderen Menschen dank ihrer eigenen Überlegenheit für Idioten hielten, auf die man keine Rücksicht zu nehmen brauchte.
    Sie beschlossen, aus der Klinik auszubrechen, als nach einigen Wochen immer noch kein rettendes Serum gefunden worden war. Die. Krankheit begann bereits ihre Glieder zu lähmen, und wenn sie nicht bald etwas unternahmen, würden sie hier elend zugrunde gehen.
    So wenigstens sahen sie die Dinge.
    Mit den Dummen war nicht viel anzufangen, aber immerhin vermochten sie Befehle auszuführen, die man ihnen gab. Und ohne die Hilfe der anderen Kranken würde Srewe und Reesh der Ausbruch niemals gelingen.
    Die beiden Männer hatten inzwischen von dem gelandeten USO-Schiff im Park erfahren. Da es sich um ein kleines Schiff mit einer nur fünfköpfigen Besatzung handelte, würde es nicht schwierig sein, es zu kapern. Mit ihm konnte man in die Freiheit fliegen, egal wo

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