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051 - In den Katakomben des Wahnsinns

051 - In den Katakomben des Wahnsinns

Titel: 051 - In den Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Ich glaube, ich bin an
der richtigen Adresse.«
    Er wollte sich an ihr vorbeidrängen. Aber sie gab den Weg nicht frei. Sie
wich auch nicht zurück, als er ihr auf Tuchfühlung gegenüberstand.
    »Dr. Fond ist beschäftigt. Wir behandeln nur auf Anmeldung. – Wenn Sie mir
jetzt endlich Ihren Namen sagen würden und das Flirten einstellten, dann wäre
das vielleicht der erste Schritt ...«
    »Zu einem Rendezvous?«, fragte White. Er zog interessiert die Augenbrauen
hoch. Wenn er es mit einem besonders hübschen Girl zu tun hatte, dann fiel es
ihm schwer, sachlich zu bleiben. Doch in Anbetracht des Auftrages, der ihn
hierherführte, war es besser, die Zeit zu nutzen als zu vergeuden.
    »Ich muss Dr. Fond in einer privaten Angelegenheit sprechen.« Er reichte
der attraktiven Helen mit dem provozierenden Busen seine Karte. »Name und
Adresse stehen drauf«, sagte er überflüssigerweise.
    Das Mädchen warf einen Blick auf die Visitenkarte.
    »Sie sind Detektiv?«, fragte Helen Carter überrascht. Er nickte. »Sieht man
mir das nicht an?«
    Sie senkte den Blick, und Stuart White fuhr fort: »Es geht um eine recht
mysteriöse Angelegenheit. Mein Klient wünscht, etwas über eine bestimmte Person
zu erfahren. Und es hat ganz den Anschein, als ob diese Person – eine Dame –
eine Patientin von Dr. Fond gewesen ist ...«
    »Gewesen ist?«, wiederholte Helen. Sie warf den Kopf zurück, dass die
dichten Zöpfe flogen. »Sie reden von ihr – wie von einer Toten !« White zuckte die Achseln. »Vielleicht ist sie es auch, man
weiß noch nichts Genaues ...« Die Assistentin Dr. Fonds führte den jungen Privatdetektiv
ins Haus.
    »Bitte warten Sie hier«, sagte sie, während sie eine Schiebetür lautlos
zurückgleiten ließ.
    White blickte in ein kleines, wohnliches Zimmer, in dem außer einem
Barschränkchen, einer lederbezogenen, schweren Polstergarnitur und einem flachen
Couchtisch keine weiteren Einrichtungsgegenstände zu sehen waren.
    »Ich werde Dr. Fond von Ihrer Anwesenheit sofort unterrichten.« Mit diesen
Worten ließ Helen ihn allein. Mit wiegenden Hüften, die sich stramm unter dem
enganliegenden Kittel abzeichneten, ging sie davon.
    Stuart White zündete sich eine Zigarette an. Er stand eine Weile am Fenster
und blickte auf die freundliche Allee hinab, die sich am Haus entlangzog.
    Dahinter begann, nach einer hohen Bodenwelle das hügelige Land, die Felder
und die Wälder.
    Fond wohnte ziemlich außerhalb.
    Die Gestalt des Psychotherapeuten war ihm, White, ein Rätsel. Es gab da
einige Dinge, die nicht zusammenpassten.
    »Sie wollten mich sprechen?« Die Stimme erklang urplötzlich hinter ihm.
White wirbelte herum. Er hatte den Mann nicht kommen hören.
    »Anschleichen ist nicht meine Art«, entschuldigte Fond sich mit
konziliantem Lächeln, das White viel zu glatt war. »Aber überall im Haus ist
Teppichboden verlegt. Da kann es schon passieren, dass man jemand nicht hört.«
    Der Detektiv ging auf Fond zu.
    Deutlich sichtbar hielt er die Visitenkarte Whites in der Hand. »Sie
wollten mich in einer bestimmten Angelegenheit sprechen? Ich möchte Sie bitten,
die Sache kurz zu machen, da – wie Sie wohl verstehen werden – meine Zeit
äußerst knapp bemessen ist. Ich befinde mich mitten in einer Session und die
Gefahr, dass ich den Faden verliere, ist sehr groß. Also bitte, worum geht es?«
    Er bot White einen Platz an und fragte ihn, ob er etwas zu trinken wünsche.
Der Detektiv lehnte ab.
    »Nein, danke ...« Er griff in sein Jackett und nahm die aus marokkanischem
Leder verfertigte Brieftasche heraus. Gleich obenauf lag ein Foto in der Größe
einer Postkarte.
    »Kennen Sie eine Miss Joan Rowley?« White fragte es scheinbar ganz
beiläufig. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er aber dabei die Reaktion
seines Gegenübers sehr genau.
    Fond blickte erstaunt auf. »Rowley – Joan Rowley sagten Sie?« Er schüttelte
den Kopf. »Nein, tut mir leid, den Namen habe ich nie gehört. Warum fragen Sie
nach ihr?«
    White hielt das Foto in der Hand, aber er drehte dem Doktor noch immer die
Rückseite zu.
    »Joan Rowley wurde gestern Abend von – von jemandem erwartet, Doktor«,
sagte White mit ruhiger Stimme. Er wollte schon den Namen sagen, aber er ließ
Fond absichtlich im Ungewissen. »Sie kam nicht zum verabredeten Zeitpunkt.
Daraufhin hat dieser Jemand angefangen,
sich Gedanken zu machen und mich beauftragt, der Sache nachzugehen. Es scheint
so zu sein, dass Joan Rowley in den letzten Wochen und Monaten sehr oft

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