051 - In den Katakomben des Wahnsinns
breit entfernt an seinem
Hosenbein entlang, seinen Körper hoch, verbrannte einen Teil seiner Hose und
das Leinengewebe und trennte den Ledergurt neben seinem Handgelenk glatt und
lautlos ab.
X-RAY-3 begriff ebenso schnell wie er handelte.
Seine Rechte war frei.
Er ließ sich einfach auf die Seite kippen und sah mit angsterfülltem Blick,
dass der Strahl quer über den Operationstisch laufen musste, auf dem Morna lag.
Er drückte mit seinem Oberkörper den Tisch herum, dass er überkippte. Morna
Ulbrandson schrie nicht einmal auf. Blitzschnell löste Larry die Lederschlaufe
am linken Arm und konnte sich dann aufrichten. Die Sekunden, die verrannen,
kamen ihm vor wie Stunden.
Er war frei .
Er konnte es noch nicht fassen.
Fond erschien auf der Schwelle zum Operationssaal.
Clay Morron, mit dem Schrecken davongekommen, rappelte sich auf, versuchte
sofort nach dem hin und her pendelnden Gerät zu greifen und wollte es auf Larry
richten. Doch der Agent handelte trotz seiner eingeschränkten Körperkräfte.
Er griff nach dem Gestell und riss es einfach nach vorn. Damit verhinderte
er im ersten Augenblick, dass er unmittelbar betroffen wurde. Aber durch seine
unbeherrschte, schnelle Bewegung brachte er die Pendelbewegung noch rascher
voran.
Brent hatte dem aktivierten Laserstrahl noch weitere Bewegungsfreiheit
dadurch verschafft, dass er das Gestell ins Rollen gebracht hatte.
Der Boden neben der Liege fing unter der enormen Hitzeeinwirkung des
Strahles an, bröckelig zu werden.
In der allgemeinen Verwirrung zeigte Larry Brent seine Beherrschung. Er
wusste, dass er selbst dem tödlichen Strahl ausgesetzt war. Niemand konnte in
diesem Augenblick an das rollende Gestell heran, um das hin und her schwingende
Lasergerät abzufangen und abzustellen.
Er kroch um den Operationstisch herum und sah aus den Augenwinkeln heraus,
dass Dr. Fond quer übers Gesicht von dem Laserstrahl getroffen wurde. Es war,
als ob ein glühendes Messer die obere Gesichtshälfte vom Kopf trennen würde.
X-RAY-3 erreichte Morna. Keuchend und mit hastigen Bewegungen öffnete er
die Ledergurte. Morna rollte sich herum.
» Pass auf !«, warnte X-RAY-3 sie
vor dem tödlichen Strahl, der seine Schreckenskreise weiter zog. Rundum
züngelten Flammen auf.
Fonds Kleidung brannte.
Er lag reglos am Boden und verkohlte.
Larry ließ den wandernden Strahl keine Sekunde aus den Augen. Morna auf die
Seite zerrend, rutschten sie über den Boden und auf den Ausgang zu. Das
rollende Gestell passierte den Eingang zum Reich Sanders.
Ein Drittel der Nährflüssigkeit in dem Behälter war abgesaugt. Die obere
Wölbung des riesenhaften Gehirns lag bereits frei. Der wandernde Laserstrahl
zog einen glühenden Streifen über den Rahmen. Knirschend brach das Glas ab, und
ein Teil der Nährflüssigkeit schwappte über. Der Behälter entleerte sich rasch.
Ein gellender Aufschrei erfüllte
die Gewölbe.
Huschende Schatten näherten sich. Schritte und Schreie hallten durch die
Katakomben. Larry hatte niemals zuvor eine tödlichere und gespenstischere
Szenerie erlebt.
Sanders rief seine Helfershelfer.
Die hässlichen Gestalten stürzten heran. Einer wurde auf der Stelle wie vom
Blitz getroffen. Der Laserstrahl stach in seine Augen und löschte sie aus. Die
Getroffene presste schreiend die Hände vor die Augen. Sie drehte sich taumelnd
im Kreis und praktisch in den kreisenden Strahl hinein. Im Nu standen die
Kleider in Flammen. Wie von Sinnen stürzte sie davon, durch die Katakomben,
hoch zu den anderen Räumen des Hauses und verbreitete das Feuer auch dort.
Das Gehirn trieb die unheimlichen Gestalten an. Sie erkannten nicht die
tödliche Gefahr. Sie stellten sich gegen Larry Brent.
X-RAY-3 kämpfte wie ein Löwe. Mit einem wohlgezielten Haken schickte er
einen Angreifer zu Boden. Morna Ulbrandson, obwohl geschwächt, nutzte ihre Karate-
und Judokenntnisse aus, um die blindlings Angreifenden zu parieren.
Da erreichte eine der Gestalten das rollende Gestell, fing das wirbelnde
Kabel auf und richtete den nadelfeinen Strahl auf die beiden Agenten.
Der Strahl grellte über sie hinweg. Larry fühlte, wie seine Haare
versengten. Er warf sich zu Boden und robbte auf die andere Seite des Gewölbes
zu, dem Ausgang entgegen.
Morna war wie eine Klette bei ihm.
Sie musste husten. Die Rauchentwicklung wurde immer stärker. Wie ein
dichter Nebel wälzte sich der Qualm durch den Raum. Die Tische und Schränke
standen in Flammen.
Larry griff Morna bei der Hand. Gleich nach der
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