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0511 - Der Fluch der Baba Yaga

0511 - Der Fluch der Baba Yaga

Titel: 0511 - Der Fluch der Baba Yaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lachte meckernd voller Spott und Hohn.
    Asmodis traf es kaum. Er war Stygia nicht untertan.
    Aber sie mußte wirklich närrisch sein. Leichtsinnig. Selbstmörderisch. Oder hatte sie nicht gewußt, was es bedeutete, den Lachenden Tod zu wecken?
    Wer ihn weckte, den nahm er mit auf seine Wanderschaft. Nicht sofort, aber früher oder später. Deshalb hatten es weder Asmodis noch andere mächtige Dämonen gewagt, den Lachenden zu wecken. Lieber verzichteten sie darauf, ein so mächtiges und unbesiegbares Wesen gegen ihre Feinde zu mobilisieren. Nicht gegen Zamorra, nicht gegen andere Geister- und Dämonenjäger, nicht gegen die MÄCHTIGEN oder die DYNASTIE DER EWIGEN -und nicht einmal gegen Amun-Re, den zur Zeit in Eis-Tiefen der Antarktis gefrorenen Schwarzzauberer, der mit dem Blut aller Höllendämonen die furchtbaren Namenlosen Alten aus dem Dunkel des Vergessens wieder in die Wirklichkeit hatte beschwören wollen.
    Aber Stygia war so dumm gewesen, sich in die Hand des Lachenden Todes zu begeben!
    Dadurch war sie dem Tod geweiht. Eines Tages würde er vor sie treten und auf ihre Stirn deuten, und sie würde sterben und ihm folgen. Ob Mensch oder Dämon, hatte in so einem Fall noch nie einen Unterschied gemacht.
    Selbst wenn in der Zwischenzeit jemand den Lachenden wieder bannte - spätestens bei seiner nächsten Erweckung würde er sich an sie erinnern. Wenn die Dämonenfürstin dann noch existierte, würde er sie holen.
    Es gab kein Entkommen. Der Lachende Tod fand jeden, den er finden wollte. Früher oder später…
    Das Mädchen riß Asmodis aus seinen Gedanken. Von einem Moment zum anderen brach die Untote zusammen.
    »Schade«, sagte der Lachende Tod. »Du hast mich zu lange abgelenkt, mein Fürst. Ich konnte mich nicht um sie bemühen, sie nicht mehr erhalten. Nun brauche ich einen neuen Weggefährten.« Er hob die Hand und wollte mit dem Finger auf Asmodis’ Stirn zeigen.
    Asmodis reagierte so schnell wie selten zuvor in seinem Leben.
    Er schleuderte das Herz, das er noch immer umfaßt hielt, hoch in die Luft, und während der Lachende Tod irritiert herumwirbelte und die Hand hochreckte, um es aufzufangen, drehte sich Sid Amos um die eigene Achse, stampfte auf, schrie den Zauberspruch und verschwand in einer Schwefelwolke. An einer anderen, sicheren Stelle tauchte Sam Dios wieder auf, so weit entfernt, daß der Lachende Tod ihn nicht mehr erreichen konnte.
    Der aber ließ das tote Mädchen ungerührt liegen und wählte sich einen neuen Begleiter, um seine Wanderschaft auch am späten Abend und in der Nacht noch fortzusetzen.
    Der Tod schlief niemals.
    ***
    Natürlich wurde es für die Bewohner von Château Montagne auch an diesem Abend nichts mit dem Besuch in Mostaches Wirtshaus. Teri war nicht sonderlich daran interessiert, sondern mit ihren Gedanken eher bei Fenrir; kein Wunder, war sie doch früher selbst so innig mit dem Wolf befreundet gewesen, wie es jetzt Naomi Varese war. »Eifersüchtig?« fragte Nicole.
    Teri protestierte natürlich. »Wir sind immer noch zwei Herzen und eine wölfische Seele«, gab sie zurück. »Warum sonst hätte er mich bitten sollen, in Hollywood einen Filmvertrag durchzuboxen? Er will als ›Der mit dem Costner tanzt‹ auf die Breitwand-Leinwand…«
    Nicole tippte sich an die Stirn. »Du spinnst ja, Druidin.«
    »Und wenn schon. Manchmal muß man eben ein wenig verrückt sein. Normal ist doch langweilig…« Und sie lachte dabei, aber erst als Nicole die Echtheit ihres Lachens erkannte, wußte sie, daß Teri tatsächlich nicht eifersüchtig auf Naomi war.
    Und da war natürlich auch noch »Lord Zwerg«, mit dem Teri, Frau, die sie war, sich erst einmal beschäftigen mußte - und ihn natürlich vom Schlaf abhielt, was Mutter Patricia zu heimlichen Mordgedanken animierte.
    Es herrschte also eine recht vergnügliche Stimmung.
    Die Überraschungen kamen erst am nächsten Tag, als gegen Mittag Pascal Lafitte auftauchte.
    ***
    Sid Amos fragte sich, weshalb Stygia ein solches Risiko einging. War sie wirklich ahnungslos? Oder steckte mehr dahinter, als er ahnte? Ein großer Plan, der ihr selbst das Risiko des eigenen Todes wert war?
    Er überlegte, ob er eingreifen sollte. Er war sicher, daß sie eine Bosheit ganz besonderer Art plante. Aber was war ihre Absicht?
    Er wußte es nicht!
    Wenn er auch nur den Hauch einer Ahnung gehabt hätte - er hätte sofort zugeschlagen und sie getötet.
    Aber sie hatte ihre Pläne niemandem anvertraut, und deshalb konnte er auch nichts in Erfahrung

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