Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0512 - Der lachende Tod

0512 - Der lachende Tod

Titel: 0512 - Der lachende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
die Geduld verliere!«
    Nicole versuchte zur Seite auszuweichen. Sie registrierte die blakende Fackel in der Halterung über sich. Damit konnte es ihr vielleicht gelingen, Lamia zurückzustoßen und dann durch den Gang zur Kutsche zu laufen, wo sich Dhyarra-Kristall und Strahlwaffe befanden. »Wer?« stieß sie hervor. »Wer hat dich geweckt und beauftragt, und wieso kannst du so sicher sein, daß ich zu Zamorra gehöre?«
    »Weil du, wie Charon mir mitteilte, Waffen bei dir trugst, die kein normaler Sterblicher besitzen kann und darf! - Du wirst die Fackel lassen, wo sie ist! - Stygia war es, die mich um diesen Gefallen bat! Nun nimm dein Wissen mit ins Grab!«
    Und im nächsten Moment sprang Lamia Nicole an, um ihre gebleckten Zähne in den Hals ihres Opfers zu schlagen.
    ***
    Mit einem Aufschrei warf Zamorra sich zur Seite. Das riesengroße Objekt verfehlte ihn nur knapp, prallte vom Boden ab und rollte nach dem nächsten Aufschlag weiter. Dann wuchtete sich ein Koloß in den Raum, stolperte über riesige Gegenstände, die hinter der auffliegenden Tür gelegen hatten. Jetzt erkannte Zamorra, worum es sich handelte: um die Skelettreste eines Menschen! Das, was ihn um ein Haar erschlagen hätte, war ein Schädel, der unmittelbar vor der Türkante gelegen und beim hastigen Aufstoßen derselben wie ein Geschoß davonkatapultiert worden war.
    Der Koloß stürmte auf Zamorra zu, über hochgeschleuderte Bein- und Rippenknochen hinweg. Im nächsten Moment traf der Fuß Zamorra mit verheerender Wucht. Der Professor wurde davongeschleudert. Als er den Boden wieder berührte, hatte er bereits das Bewußtsein verloren. Das letzte, was er noch wahrnahm, war ein urweltlich lautes Brüllen aus der Kehle des Kolosses.
    »Wo steckst du, verfluchte Yaga? Ich bringe dich um!«
    Dann lag er zwischen zwei Armknochen und einem Unterkiefer im Staub. Interessiert schob sich eine Spinne aus ihrem Versteck hervor, um die Beute zu begutachten, die ein freundliches Schicksal ihr direkt vor die acht Greiffüße geschleudert hatte…
    ***
    Teri Rheken erwachte in absoluter Finsternis. Sie spürte sofort, daß sie nicht allein war. Unwillkürlich tastete sie mit ihren Para-Sinnen um sich, und da entdeckte sie den Unheimlichen wieder. Der Lachende Tod befand sich ganz in ihrer Nähe. Er hockte auf einem Felsvorsprung und jonglierte heiter mit seinem Herzen.
    Teri richtete sich auf. Hatte der Unheimliche es schon wahrgemacht und sie zu seiner Begleiterin erkoren? Sie hoffte, daß es nicht so war. Trotz der Dunkelheit merkte er, daß sie aufgewacht war, so wie sie auch seine Anwesenheit registrierte.
    »Du wirst mir sicher sagen können, wo wir hier sind«, krächzte er.
    Teris Finger tasteten über Boden und Wand. »In einer Felsenhöhle«, erkannte sie.
    »Hat sie einen Ausgang?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie hatte ja ihren zeitlosen Sprung nicht zielen können. Nun gut, ihr konnte es gleichgültig sein, ob die Höhle einen Ausgang hatte oder nicht. Sie konnte ja jederzeit wieder nach draußen springen. Sie tastete die Höhle weiter mit ihren Para-Sinnen ab. Sie war sehr klein, eine Blase in gewachsenem Stein. Es gab tatsächlich keinen Ausgang. Doch das war jetzt nicht wichtig. Wichtiger war, was der lachende Tod nun plante. Sie fragte ihn danach.
    Er lachte und jonglierte dabei weiter. »Ich werde das tun, was ich immer tat: meine Wanderschaft durch die Menschenwelt fortsetzen und mir dabei Begleitung suchen, die mir folgt, bis ich ihrer überdrüssig werde. Und nun endlich bin ich nicht mehr von Frankreichs engen Grenzen umschlossen. Endlich steht mir wieder die ganze Welt offen.«
    »Wieso?« flüsterte Teri.
    »Ich gab ein Versprechen. Seither konnte ich die Grenzen der grand natione aus eigener Kraft nicht mehr verlassen. Doch du hast mir dabei geholfen, durch deinen zeitlosen Sprung. Wir befinden uns jetzt außerhalb Frankreichs. Fortan kann ich mich wieder überall frei bewegen - es sei denn, ich kehre in die Grenzen Frankreichs zurück. Doch ich wäre ein Narr, es zu tun.«
    Die Druidin schluckte.
    »Wie - wie hast du es gemacht?« stieß sie hervor. »Wie hast du dich in meinen Sprung geschmuggelt? Das ist unmöglich!«
    »Nicht für mich. Ich wollte dich einfach nicht alleine fortgehen lassen«, sagte er. »Und mir gelingt immer alles, was ich will.«
    »Sofern es sich nicht um Frankreichs Grenzen handelt…«, murmelte die Druidin. Bei ihrem Versuch, vor ihm zu fliehen, hatte sie also sogar noch dafür gesorgt, daß der Lachende Tod

Weitere Kostenlose Bücher