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0512 - Hard-Rock-Zombie

0512 - Hard-Rock-Zombie

Titel: 0512 - Hard-Rock-Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zimmer, durch das auch noch ein Hauch von Parfüm schwebte.
    Kitty machte Licht. Etwas verloren und verschämt blickend stand sie neben dem Schalter. »Hier wohne ich also«, sagte sie leise.
    Es war nur ein Raum. Ich sah noch eine zweite Tür. »Wohin führt die?«
    »In ein Minibad.«
    »Ach so.«
    Schlaf-, Wohnraum und auch Küche waren gleichmäßig verteilt.
    Kitty hatte es relativ sauber, auch wenn mal tapeziert hätte werden können. Sie schloß die Tür hinter mir und fragte, als ich mich auf einen Stuhl gesetzt hatte: »Willst du etwas trinken?«
    »Nein, danke.«
    Sie zog den Mantel aus und hockte sich auf die Bettkante. Das Gesicht verbarg sie in ihren Handflächen. Dabei schüttelte sie den Kopf.
    »Was ist?« fragte ich.
    Sie ließ die Hände sinken. »Ich habe Angst, John. So eine verfluchte, hündische Angst. Kannst du das begreifen?«
    »Sehr gut sogar.«
    »Und trotzdem will ich nicht in Schutzhaft genommen werden. So etwas zerstört unser verfluchtes Image. Was soll ich tun?«
    »Abwarten.« Ich stand auf und trat an das eine Fenster. Es war älter und besaß noch ein Holzkreuz.
    »Da kannst du nichts sehen, John. Erstens schaust du nur in den Hinterhof, und zweitens wabert dort draußen der Nebel. Auch wenn sich jemand versteckt hält, du wirst ihn nicht finden können.«
    »Wo stecken die Skinheads, Kitty?«
    »Was willst du denn von denen?«
    Ich drehte mich nicht um und sprach gegen die Scheibe. Durch den Atem beschlug sie auch von innen. »Ich muß sie finden. Sie werden mich bestimmt auf Diabolos Spur bringen.«
    »Ich kenne sie nicht.«
    »Aber du kommst aus der Szene, Kitty. Hast du nicht gehört, wo sie ihr Home, ihre Burg haben. Es gibt Treffpunkte, Lokale, leerstehende Gebäude, in denen sie sich aufhalten und Randale machen können, ohne belästigt zu werden.«
    »Ja, schon…«
    Jetzt drehte ich mich um. »Kennst du tatsächlich keinen der Treffpunkte?«
    Sie lächelte. »Nein.« Dann wechselte sie das Thema. »John, du hast mir das Leben gerettet. Ich möchte mich wenigstens etwas erkenntlich zeigen. Wir haben noch etwas Zeit. Du wirst dich wunderbar entspannen. Ich sorge dafür.« Sie faßte den Saum ihres engen Pullovers an und wollte das Kleidungsstück über den Kopf streifen, doch ich war schneller und legte meine Hände auf die ihren.
    »Nein, Kitty, nicht.«
    »Magst du mich nicht?«
    »Du bist sehr attraktiv, und ich bin kein Mönch. Aber nicht jetzt, bitte.«
    Sie ließ den Saum los. »Klar, ich habe verstanden.« Aus einem Hängeschrank holte sie eine Flasche Gin und ein kleines Glas. »Jetzt brauche ich einen Schluck.«
    »Bitte.«
    Ich ging noch einmal zum Fenster. Draußen vermischten sich die Nebel und die Dunkelheit zu einem Brei. Er war so dicht, daß ich ihn mit Blicken nicht durchdringen konnte, aber ich sah plötzlich den helleren Fleck. Er wanderte und blieb nicht auf der Stelle.
    Mein Mißtrauen war erweckt. Auch Kitty hatte etwas bemerkt.
    »Was starrst du so?«
    »Ich glaube, da unten treibt sich jemand herum.«
    »Wer?«
    »Keine Ahnung.«
    Sie war neben mich getreten. Aus ihrem Mund wehte eine leichte Ginfahne. »Ja, da ist ein Licht.«
    »Das sonst nicht dort zu finden ist.«
    »Genau. Es bewegt sich sogar.«
    »Ich schaue nach.«
    Kitty erschrak. »Du willst in den Hof?«
    »Wohin sonst?«
    »Aber wenn sie dort auf dich lauern?«
    Schon an der Tür, sagte ich: »Diesmal bin ich vorgewarnt. Tu mir den Gefallen und schließ ab. Sollte ich hochkommen, werde ich dreimal kurz hintereinander klopfen.«
    »Ja, gut.«
    Ich tauchte in den düsteren Flur. Diesmal brauchte ich kein Licht, den Weg hatte ich mir gemerkt. Über die im Hof umherschleichende Person konnte ich nur spekulieren.
    Möglicherweise war es einer der Skinheads. Aber Sloane oder Rudy konnten es ebensogut sein. Vielleicht auch beide zusammen.
    Und ich durfte Aristide nicht vergessen.
    Der Mann lag noch immer auf den Stufen. Ich stieg über ihn hinweg. Er atmete stöhnend.
    Schließlich lag die Treppe hinter mir. Um auf den Hinterhof zu gelangen, mußte ich mich nach links wenden.
    Wieder nahm mich der graue Flur auf. Ich hielt mich dicht an der Wand. Es war verdammt finster, die Tür entdeckte ich erst, als ich gegen sie stieß.
    Noch war sie geschlossen. Wer immer sich draußen herumtrieb, er hatte den Weg ins Haus noch nicht gefunden.
    Ich legte meine Hand auf die schmale, kühle Klinke aus Metall und drückte sie nach unten.
    Das Geräusch gefiel mir gar nicht. Mit einer heftigen Bewegung zog ich

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