Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0512 - Hard-Rock-Zombie

0512 - Hard-Rock-Zombie

Titel: 0512 - Hard-Rock-Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wieder?« fragte ich, als sie saß.
    Kitty nickte.
    »Bringen Sie etwas zu trinken, Paolo. Aber bitte nicht nur Grappa, auch Wasser.«
    Rosa und er schleppten Mineralwasser herbei, natürlich auch den Grappa. Dann ging der Wirt hin und schloß die Tür ab. Er löschte auch die Außenbeleuchtung.
    Rosa hatte inzwischen einen Tisch an den unseren herangeschoben. »Ich hätte nie gedacht, daß wir da noch mit heiler Haut herauskommen würden.«
    »Ich auch nicht«, bestätigte ihr Mann, als er sich hinsetzte.
    »Das haben wir Aristide zu verdanken!« flüsterte Kitty. Ihre Augen bekamen einen feuchten Schimmer.
    »Wer ist dieser Mann?« fragte ich. »Kennt ihn einer von euch? Er muß aus der Szene sein.«
    »Ich habe ihn schon öfter gesehen«, sagte Kitty, tief Luft holend.
    Sie schenkte Mineralwasser in frische Gläser ein. Einige waren noch heil geblieben.
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter, John, überhaupt nichts. Dieser Mann ist mir einige Male auf der Straße begegnet. Er war in den letzten Tagen des öfteren in Soho zu sehen. Wie ein Panther ging er durch die Straßen und Gassen. Er tauchte urplötzlich auf und verschwand wieder. Wie ein einsamer Rächer, da hat er schon recht gehabt.«
    »Hast du mit ihm gesprochen?«
    »Nein, nie, ich schwöre es. Ich habe ihn auch nie angemacht. Er… er war mir unheimlich.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte Rosa.
    »Haben Sie ihn auch schon gesehen?« wollte ich von ihr wissen.
    »Heute zum erstenmal.«
    »Aber ich kenne ihn!« sagte Paolo und strich über sein blondes Haar. »Wenn ich nach Mitternacht mein Lokal schloß, habe ich ihn schon öfter durch die Straße schleichen sehen.«
    »Und nie mit ihm gesprochen?«
    »Nein, Mr. Sinclair, nie!« Paolo starrte gegen die Tischplatte.
    »Auch mir war er unheimlich. Dabei hätte ich nie gedacht, daß er mit einer Maschinenpistole bewaffnet ist.«
    »Der muß einen Grund gehabt haben!« flüsterte Rosa.
    »Die verdammten Skinheads«, sagte ihr Mann.
    »Glauben Sie das auch, Mr. Sinclair?«
    »Nein, Rosa, nicht. Die Skinheads sind nur Beiwerk. Sie haben nach einem Anführer gesucht und ihn wohl auch gefunden. Eben diesen Tiger Diabolo.«
    »Wer ist das?«
    »Eine gute Frage, Paolo. Eine genaue Antwort kann ich Ihnen auch nicht geben.«
    »Aber Zombie, das ist doch…«
    »Ja, ich weiß, was Sie meinen. Eine lebende Leiche.«
    »Richtig!« flüsterte Paolo. Er schaute mich fast bittend an. »So etwas gibt es doch nur in Filmen oder Romanen?«
    »Leider nicht.«
    »Weißt du denn mehr darüber?« fragte Kitty.
    Ich wollte auf Einzelheiten nicht eingehen. Die Leute hatten schon zu viel erlebt. »Lassen wir das Thema. Wichtig ist, daß ich mich um Tiger Diabolo kümmere und auch um Aristide.« Ich schaute in die Runde. »Weiß zufällig jemand, wo ich ihn finden kann? Wo er wohnt, wohin er sich zurückzieht?«
    Man staunte mich an. Eine Antwort auf die drängenden Fragen bekam ich nicht. Zumindest keine, die mich hätte weiterbringen können.
    »Irgendwo in Soho«, sagte Paolo.
    »Dort wohne ich auch.«
    »Haben Sie ihn dann nicht gesehen?«
    Ich lächelte. »Ich lebe ja nicht in der Szene, mehr am Rande. In das Vergnügungsviertel hat mich heute abend gewissermaßen der Zufall getrieben. Ich wollte einen Herbstspaziergang machen. Dann kam mir dies dazwischen.«
    »Sie sind Polizist«, sagte Rosa. »Können Sie denn nicht herausfinden, wo Aristide lebt?«
    »Er wird sich schon abgesichert haben. Ich kann natürlich nachschauen lassen, ob er registriert ist. Darf ich mal ihr Telefon benutzen, Paolo?«
    »Wenn es heil geblieben ist.«
    Es war heil. Hinter der Theke stand es auf dem vitrinenähnlichen Unterteil. Die Kollegen würden wie immer sauer sein, wenn ich Dampf machte, das störte mich nicht.
    Sie waren seltsamerweise nicht sauer. Ich gab ihnen meinen Wunsch und auch die Nummer durch, unter der sie mich erreichen konnten. Dann rief ich bei Suko an.
    Es war mittlerweile 22.00 Uhr geworden. Suko konnte schon zu Hause sein.
    Er war es nicht. Warum sollte auch nicht er mal unsolide sein? Unter den Kämpfern fühlte sich mein Freund und Kollege sauwohl.
    Außerdem lenkte ihn dieses Hobby von den trüben Gedanken ab, die sich um das Schicksal seiner Freundin Shao drehten, die verschwunden war und die Nachfolge der Sonnengöttin Amaterasu angetreten hatte.
    Sehr rasch meldete sich der Apparat. Der Kollege aus der Fahndungsabteilung rief zurück.
    »Habt ihr was gefunden?«
    »Nein, John, negativ. Mit dem Namen Aristide kann unser

Weitere Kostenlose Bücher