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0513 - Die Hexenfalle

0513 - Die Hexenfalle

Titel: 0513 - Die Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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behauptet. Natürlich. Da waren ihre Erinnerungen an Cila und ihren Fluch. Das war der Anker für die Hexenseele. An diesen Anker konnte sie ihr Ektoplasma heften… und deshalb konnte sie auch aus dem Anderen heraus ihre Magie in der Diesseitswelt der körperlich Lebenden wirksam werden lassen, ohne daß diese die Magie feststellen konnten!
    Das also war die Erklärung.
    »Cila wollte sich rächen. An dem verdammten Wolf, der damals ihren Fluch gebrochen hat, und an dir, Zamorra. Ich wollte nicht glauben, daß sie es könnte. Nun, sie hat dich zwar getötet, aber nicht vernichtet, und darum ging es. Deshalb habe ich die Wette gewonnen. Der Rabe ist ein närrisches Vieh. Ich verlache ihn.«
    Zamorra bewegte sich langsam durch das Zimmer. Er näherte sich seinem Ebenbild. Die Hexe Cila - oder das von ihr in Das Andere hinein projizierte Ektoplasma, das sie in ihrer körperlichen Gestalt zeigte, suchte immer noch nach einem Weg, Zamorra doch noch zu vernichten. Cila hoffte auf die Unterstützung ihres familiaris.
    Aber die Katze hatte jedes Interesse daran verloren. Sie hatte ja gewonnen, und alles war vorbei.
    Von einem Moment zum anderen ging sie und war Im Anderen nicht mehr zu finden, aber auch nicht in der Diesseitswelt. Sie war zurückgekehrt in die Hölle, aus der sie gekommen war.
    Cila kreischte auf. Im gleichen Moment berührte Zamorra sein Ebenbild - und verschmolz mit ihm. Und da war er von einem Moment zum anderen nicht mehr tot. Was im Château Montagne mit zwei Lasereinschüssen in Brust und Kopf tot im Arbeitszimmer lag, schwand dahin wie das Ektoplasma, das Zamorras Ebenbild zeigte. Er lebte wieder, nur befand er sich nach wie vor Im Anderen. Er feuerte seinen Blaster ab. Der grelle Strahl durchschlug die Hexe, die ihn hatte vernichten wollen - und konnte das Ektoplasma nicht zerstören!
    Sie war ja nicht wirklich hier!
    Das war aber auch der Moment, in dem Cila begriff, wie sie Zamorra doch noch töten konnte. Sie hetzte zum Tisch mit der Samtdecke. Woher das blutverklebte Brotmesser kam, begriff Zamorra nicht, weil er es vorher dort nicht liegen gesehen hatte, aber mit diesem Messer in der Hand stürmte sie auf ihn zu, während der Laserstrahl vom Ektoplasma einfach geschluckt wurde.
    Auch das Amulett konnte nichts tun. Wie der Dhyarra-Kristall, war auch Merlins Stern hier ein Fremdkörper ohne Matrix. Als Zamorra sich darauf einstellte, den Angriff der Hexe abzu wehren und nach ihrer Messerhand zu greifen, hob sie die Klinge, um sie ihm in die Brust zu jagen.
    ***
    Naomi Varese stieß den Stuhl unter sich fort. Der links unter dem Kinn sitzende Knoten der Schlinge, in der ihr Hals lag, brach ihr sofort das Genick.
    ***
    Cila erlosch. Das Messer fiel vor Zamorra zu Boden. Cila hatte ihm nicht mehr genug Schwung geben können. Der Anker war fort. Ein Leben war verloschen und mit ihm die starken Erinnerungen, die es der Hexe ermöglicht hatten, sich noch einmal den Sphären außerhalb des höllischen Seelenfeuers zu nähern. Das wußte Zamorra in diesem Moment aber noch nicht. Er konnte nicht ahnen, was im Nebenraum hinter der verschlossenen Tür soeben geschehen war. Daß Naomi Varese mit ihrem Selbstmord ihm das Leben gerettet hatte…
    Die Eingangstür flog auf. Nicole stürmte herein. Sie sah Zamorra, die Strahlwaffe in der Hand und ein blutiges Messer zu seinen Füßen und sie verwundert anstarrend.
    »Wo ist Naomi?« fragte sie.
    Er hätte es ihr nicht sagen können. Er befand sich immer noch Im Anderen. Aber Nicole stürmte schon weiter, in den angrenzenden Schlafraum. Sie stieß einen Entsetzensschrei aus. »Zamorra, schnell!« Er nahm den kurzen Weg durch, die Wand und sah, daß Nicole den Körper Naomis umklammerte und hochzustützen versuchte. Der Hals der Frau lag in der Schlinge eines Hanfseils, das an einem starken Haken in der Zimmerdecke befestigt war. Ein umgefallener Stuhl lag neben dem Bett. Zamorra durchschoß das Galgenseil mit dem Blaster. Nicole ließ sich mit der schlaff herabstürzenden Naomi so fallen, daß die Frau auf dem Bett landete.
    Aber es war zu spät. Sie lebte nicht mehr. Als sie die tödliche Schlinge anlegte, hatte sie trotz ihrer geistigen Umnachtung sehr genau gewußt, was sie tat und wie sie es zu tun hatte.
    Nicole richtete sich langsam wieder auf und sah Zamorra an, der die Waffe sicherte und wieder an die Magnetplatte heftete. Das zeigte ihr, daß zumindest die Bedrohung für ihn vorbei war. »Ultima ratio«, sagte sie. Das Schaltwort, beim zweiten Mal

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