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0514 - Der Schädeltempel

0514 - Der Schädeltempel

Titel: 0514 - Der Schädeltempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Scheinwerferlicht.
    Hoffentlich fand Nicole heraus, auf welche Weise die beiden Männer verschwunden waren - und wohin…
    ***
    »Ich war?« stieß Pascal Lafitte hervor. »Was zum Teufel soll das heißen?«
    Er bekam wieder keine Antwort auf seine Frage. Statt dessen kam die Anweisung, sich fünf Mannslängen weit vorwärts zu bewegen. Als er nicht sofort gehorchte, begann unter seinen Füßen der Boden zu glühen und zu schmelzen. Pascal versuchte, zur Seite auszubrechen und den Glutfleck zu umgehen, aber dieser zog sich in Form eines Hufeisens um ihn herum zusammen und lenkte ihn genau dorthin, wo ihn der unsichtbare Sprecher haben wollte. Als er die Stelle erreicht hatte, durfte er endlich stehenbleiben.
    Wiederum veränderte sich seine Umgebung. Die riesige Halle schrumpfte. Das Licht verlor seine schmerzende Helligkeit. Pascal sah dunkles Mauerwerk hinter dem verblassenden Lichtvorhang. Zugleich entdeckte er, daß er im Mittelpunkt eines fünfzackigen Sterns stand.
    Er hörte Stimmen. Sein recht einseitiger Gesprächspartner hatte Verstärkung bekommen, nur konnte Pascal beim besten Willen nicht verstehen, was die Stimmen sagten, deren Besitzer ebenfalls unsichtbar blieben. Das allmählich anschwellende Gemurmel erinnerte ihn an eine Beschwörung. So zumindest kannte er es von…
    Er stutzte. Er wußte, daß er mit einem Mann befreundet war, der sich in Magie hervorragend auskannte, aber er konnte sich nicht an dessen Namen erinnern. Nicht einmal, wo dieser Mann lebte. Kurz glaubte Pascal sich zu erinnern, daß der Magierkundige eine Art silbernes Amulett besaß. Aber…
    Das war vielleicht nur eine Täuschung.
    Das hier sollte also eine Beschwörung sein? Aber wer oder was wurde beschworen - und von wem? Warum zeigte sich ihm niemand? Warum versteckten sie sich in ihrer Unsichtbarkeit?
    Pascal sah seinen Schatten. Jetzt, wo das grelle Licht abgedimmt war und es in dem Raum mit den Wänden aus roh behauenen Steinen immer dunkler wurde, konnte er seinen Schatten endlich wieder erkennen. Aber die Unsichtbaren warfen keinen Schatten, dabei verrieten ihre Stimmen, daß sie sich in einem Kreis um Pascal herum aufgestellt haben mußten.
    »Was wollt ihr von mir?« fragte er laut. »Was soll das alles bedeuten?«
    Das Gemurmel schwoll weiter an, wurde rhythmischer. Je dunkler es in dem Raum wurde, desto lauter zelebrierten die Unheimlichen ihre Beschwörung.
    Schließlich fiel Pascal in das Gemurmel ein. Auch er sang die Worte und betrachtete interessiert den Mann, der im Zentrum des fünfzackigen Zaubersterns stand und dessen Augen ihren Glanz verloren hatten. Eine leere Körperhülle, die ihre Seele verloren hatte. Eine menschliche Maschine. Ein Zombie.
    Die Dunkelheit hüllte endlich alles ein. Pascal und die anderen im Kreis verstummten jetzt. Ihre Aufgabe war beendet.
    Es gab einen neuen Seelenlosen. Er würde keine überflüssigen Fragen mehr stellen. Von nun an war es nicht mehr nötig, ihn zum Ausführen der Befehle zu zwingen.
    Es war vollbracht.
    Und doch waren sie noch zu wenige, um endgültig die Kontrolle zu übernehmen.
    ***
    Ebenso wie Zamorra brauchte auch Nicole Ruhe, um sich auf das Amulett und den Blick in die Vergangenheit konzentrieren zu können. Sie war froh, daß die anderen Gäste ihrer Empfehlung rasch folgten, das Lokal zu verlassen. Das spurlose Verschwinden von Pascal Lafitte und Andre Goadec war ihnen unheimlich. Lediglich Jeanette Brancard wollte nicht gehen. Sie war zwar immer noch stinksauer auf Nicole, aber ihre Neugier überwog. Sie wollte mehr wissen, und sie wollte auch erleben und erfahren, wie diese Silberscheibe funktionierte und was sie bewirkte, nachdem Zamorra schon mit dem blauen Kristall alles wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt hatte. Für sich hatte Jeanette beschlossen, Professor Zamorra so lange auf die Nerven zu fallen, bis er mit Informationen herausrückte, und sie bedauerte, daß er so schnell aufgebrochen war. Aber es waren ja noch zwei Tage, bis sie wieder nach Paris zurück mußte. In diesen beiden Tagen gab es sicher eine Möglichkeit, noch einmal mit dem Professor zu reden. Ganz gleich, ob es ihr etwas für ihr Parapsychologiestudium brachte oder nicht - es war eine Sache der persönlichen Neugier.
    Mostache schloß vorsichtshalber die Tür ab und schaltete das Leuchtschild mit dem Teufelskopf aus, damit vorerst nicht zufällig neue Gäste ahnungslos hereinstolperten.
    »Die Sache ist doch recht geschäftsschädigend«, brummte er. »Solange

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