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0514 - Der Schädeltempel

0514 - Der Schädeltempel

Titel: 0514 - Der Schädeltempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen. Was wußte die Brünette davon? Und wer oder was war »der Richtige«?
    »Weiche nicht weiter zurück«, bat die Hoffende. »Wenn du der Richtige bist, gib dich zu erkennen!«
    »Zuerst mal will ich wissen, ob zwei Männer hier aufgetaucht sind, die sich Pascal Lafitte und André Goadec nennen!« forderte Nicole aus sicherer Entfernung. Sie betrachtete eingehend die Spuren im heißen Sand. Dort, wo sie erschienen war, mußten vor ihr auch schon andere aufgetaucht sein, denn zwischen diesem Punkt und dem riesigen Schädel war der Sand ziemlich aufgewühlt. Aber die Spuren stammten garantiert von mehr als nur zwei Männern.
    »Viele tauchen fortwährend auf, mehr denn je zuvor in allen anderen Perioden. Aber sie alle waren falsch. Bist du wirklich der Richtige, oder gehörst auch du zu den Falschen, Nicole Duval?«
    Die Hoffende kam langsam auf sie zu. Nicole verharrte noch, warnte aber. »Komm mir nicht zu nahe! Was ist denn der Unterschied zwischen Falschen und Richtigen?«
    Unwillkürlich blieb die Braunhaarige stehen. »Du weißt es nicht? Dann bist du auch falsch… warum wird meine Hoffnung nie erfüllt?«
    »Vielleicht kann ich dir die Frage beantworten, wenn du mir endlich sagst, worum es hier geht - und wo die beiden Männer sind, die vor mir hierher gelangten.«
    Die Hoffende ließ Kopf und Schultern hängen. Müde wies sie auf den Riesenschädel. »Geh dort hinein.«
    »Wozu?« fragte Nicole.
    »Es ist erforderlich.«
    »Es ist erforderlich, daß ich erfahre, was hier gespielt wird!« gab Nicole laut zurück. Sie versuchte mit ihren schwachen telepathischen Fähigkeiten nach den Gedanken der Braunhaarigen zu tasten. Aber sie stieß auf eine magische Sperre ähnlich der, welche sie selbst besaß. Sie konnte die Gedanken der Hoffenden nicht lesen!
    Im gleichen Moment begann das Amulett in ihrer Hand sich zu erwärmen. Untrügliches Zeichen für die Nähe Schwarzer Magie.
    Und dann kamen die Zombies…
    ***
    Zamorra war in sein Arbeitszimmer zurückgekehrt. Dem Computer warf er nicht einmal einen Blick zu, sondern griff zu Schreibblock und Stift, um sich Stichworte zu notieren und ein Schema zu zeichnen. Das half ihm bei den Überlegungen, wie er am besten Vorgehen konnte.
    Illusionen, Verwandlungen, unberechenbare Überraschungen. Tests, Verschwinden von Menschen, das Suchen nach Hilfe?
    Zwischendurch nahm er doch noch den Computer in Betrieb, gab Stichwörter ein und suchte nach Analogien. Aber er fand in dem gesamten gespeicherten Wissen nichts Brauchbares. Dateien über Illusionen und Illusionisten gab es, über Verschwinden mit und ohne Weltentor, aber nichts, was in dieses Bild hineinpaßte und verwertbar war. Wäre der Sucher ein schwarzmagisches Wesen gewesen, läge wenigstens noch der Verdacht nahe, daß er einer jener geheimnisvollen MÄCHTIGEN hätte sein können. Aber… Fehlanzeige.
    Es blieb Zamorra also wieder einmal nichts anderes übrig, als aufs Geratewohl zu handeln.
    Die Illusionen hatte er mit dem Dhyarra-Kristall löschen, die Verwandlungen rückgängig machen können. Es mußte also eine Möglichkeit geben, sich der Magie-Struktur des Suchers anzugleichen. Der Dhyarra-Kristall hatte das mehrfach getan. Warum sollte er es nicht noch einmal tun und dabei Zamorra selbst mit einbeziehen?
    Der Parapsychologe versuchte sich darauf zu konzentrieren. Es war nicht einfach, dem Kristall dieses abstrakte Vorhaben in klaren Gedankenbildern als Anweisung zu vermitteln. Vor der Gefahr, die in seinem Vorgehen lag, schreckte er nicht zurück. Wenn er selbst zu einer Illusion wurde, dann sollte es eben so sein - aber wenn er nichts tat, wenn er diesen Versuch nicht wagte, waren die Verschwundenen vermutlich für alle Zeiten verloren.
    Er mußte den Übergang schaffen.
    Erneut wechselte Zamorra in den kleinen Salon. Der war inzwischen leer; die Damen hatten sich samt ihrem Nachwuchs zurückgezogen, und William hatte bereits aufgeräumt. Aber hier hatte der Bärtige seinen Zauber intensiv und über einen längeren Zeitraum wirken lassen.
    Zamorra begann mit dem Dhyarra-Kristall diesen Zauber zu »restaurieren«. Plötzlich waren die Zwerge wieder da - nicht so real wie zur Zeit des Suchers, aber immerhin als Erinnerungsschatten. Wenn sie schon Illusion waren, dann konnte diese Illusion auch in die Gegenwart gezogen werden.
    Schließlich versuchte Zamorra sich ihr anzugleichen, seine Realität mit der Scheinwirklichkeit verschmelzen zu lassen. Er bemühte sich,

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