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0514 - Der Schädeltempel

0514 - Der Schädeltempel

Titel: 0514 - Der Schädeltempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bildlichen Vorstellung dem Dhyarra-Kristall zu vermitteln, was er bewirken sollte. Je mehr Zeit verstrich, desto schwerer fiel es ihm. Die Auflösungserscheinungen machten ihm zu schaffen.
    Sich an den Bärtigen klammern, diesen Sucher… er mußte Zamorras Rettungsanker sein! Und an ihm mußte Zamorra wieder in die Gegenwart emporklettern.
    Es waren doch nur ein paar Minuten… oder eine Stunde? Auf jeden Fall eine geringe Zeitspanne!
    Und der Sucher… Zamorra tastete nach ihm, fand plötzlich Kontakt.
    Aber dieser Kontakt riß so schnell wieder ab, wie er zustandegekommen war.
    Dunkelheit hüllte Zamorra ein.
    Er hatte seinen Kampf verloren.
    ***
    Diesmal wich Nicole nicht weiter zurück. Die Hoffende machte nicht den Eindruck, als wolle sie einen Angriff führen, und falls doch, traute Nicole sich zu, mit zwei, drei Judogriffen mit ihr fertigzuwerden. Vor Schwarzer Magie würde das Amulett sie rechtzeitig warnen.
    Dicht vor Nicole blieb die Hoffende stehen. »Du hast sie ausgelöscht«, sagte sie. »Wie konntest du das tun?«
    Im ersten Moment glaubte Nicole, sich verhört zu haben. Dieses seltsame Mädchen, das hier in der Einsamkeit einer Wüstenlandschaft existierte, machte ihr Vorwürfe, daß sie sich vor dem Angriff der Zombies geschützt hatte? Aber die Braunhaarige hakte weiter nach. »Wie? Sag es mir? Bist du vielleicht doch der Richtige? Was ist das für ein Instrument, das du da trägst? Hast du es damit getan?«
    Nicole nickte, aber als die Hoffende danach greifen wollte, hinderte sie sie daran. Sie griff nach den Händen der Braunhaarigen und drückte sie zurück. Dabei stellte sie verwundert fest, daß die Haut des Mädchens sich wie Papier anfühlte.
    »Solange ich nicht weiß, was du unter falsch oder richtig verstehst, kann ich dir nicht antworten«, sagte Nicole. »Du nennst dich selbst ›die Hoffenden‹ Warum? Worauf hoffst du?«
    »Auf die Ankunft des Richtigen«, sagte die Braunhaarige. »Immer wieder schickt der Sucher jemanden her, so oft wie nie zuvor in dieser Periode, aber nie ist der Richtige dabei. Immer sind es die Falschen, die das andere stärken. Aber einmal muß er doch kommen…«
    »Der Sucher«, wiederholte Nicole. »Dieser verrückte…«
    Im gleichen Moment tauchte etwas aus der Luft auf. Ein flügelschlagender Mini-Drache, der kreischend Runden am Himmel zog und sich auf die beiden Frauen herabschraubte. Die Hoffende fuhr herum, hob den Arm.
    Und der Gavvroval landete auf ihrer ausgestreckten Hand.
    ***
    Zamorra öffnete die Augen. Er fühlte kalten Stein unter sich. Ringsum war alles dunkel. Eigentlich hatte er sich das Totsein immer etwas anders vorgestellt - und einen kleinen Vorgeschmack darauf ja auch erst vor ein paar Wochen in Florida erhalten, als Sid Amos sein riskantes Trickspiel durchzog, um Zamorras Todfeind Torre Gerret mit dem vorgetäuschten Tod des Parapsychologen aus der Reserve zu locken. Allerdings hatte dieser Plan trotz allen Aufwandes nur einen Teilerfolg gehabt; Gerret war wieder untergetaucht. [1]
    Zamorra fühlte den Dhyarra-Kristall in seiner Hand. Ein konzentrierter Gedankenbefehl brachte den Sternenstein zum Leuchten. Jetzt konnte Zamorra endlich seine Umgebung erkennen. Nicht, daß sie ihm sonderlich gefallen hätte…
    Düstere Wände aus rauhen und unbehauenen Steinen zusammengefügt, ein harter Steinboden - und nirgendwo eine Tür oder ein Fenster. Zamorra richtete seinen Blick nach oben, aber das Licht des Dhyarra-Kristalls reichte nicht aus, die Decke zu erkennen. Der Raum mußte unglaublich hoch sein.
    »Wie zum Teufel bin ich hier hereingekommen?« überlegte der Dämonenjäger.
    Er hatte sich an den Sucher koppeln können - und war wieder abgestoßen worden. Immerhin war es ihm dabei wohl gelungen, aus der schattenhaften Unwirklichkeit der Vergangenheit herauszukommen. Denn sonst hätte er sicher seine Umgebung nicht so massiv spüren können.
    Er war also nicht mehr unmittelbar von der Auflösung bedroht.
    Aber er war damit noch keinen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Er war immer noch nicht in der Nähe des Suchers, und er wußte immer noch nicht, wohin dieser die anderen Verschwundenen gezaubert hatte.
    Die anderen…? Zamorra ertappte sich dabei, sich selbst bereits mit dazu zu rechnen. Sollte er in jenem kurzen Moment des Kontaktes mit dem Sucher ebenso mit einem Fingerschnipsen zum Verschwinden gebracht worden sein? Steckten dann die anderen ebenfalls in dunklen Löchern wie diesem?
    Er verstärkte die Lichtleistung des

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