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0514 - Der Weltraumkurier

Titel: 0514 - Der Weltraumkurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befanden sich die ertrusischen Schiffe jetzt zwischen Bossas Schiff und dem Planeten Olymp.
    Tipa Riordan arbeitete konzentriert an den Kontrollen der Hypertaster. Nach einigen Minuten sagte sie: „Die Ertruser befinden sich in der Nähe eines, Sonnensystems mit vier Planeten. Entfernung zu uns rund vierzig Lichtstunden. Ich schlage vor, wir gehen näher heran, Mr. Cova."
    Bossa Cova nickte und betätigte einige Schaltungen.
    „Stellen Sie bitte fest, um welches Sonnensystem es sich handelt, Miß Riordan."
    „Bin schon dabei", erklärte die Piratin.
    Bossa beschleunigte die Space-Jet fünf Minuten lang in Richtung auf den ertrusischen Verband zu, dann schaltete er die Impulstriebwerke ab und ließ das Schiff treiben.
    „AsIan-System", sagte Tipa nach einer Weile. „Weißer Zwergstern, vier Planeten. Der erste Planet heißt Turtles Paradise und wurde im Jahre 3222 von Captain Hochatzka entdeckt, eine feuchtwarme Wasserwelt mit schätzungsweise sechseinhalb Milliarden Inseln und Inselchen, nur gelegentlich von Forschungsexpeditionen aufgesucht. Keine Intelligenzen. Ich möchte wissen, was die Ertruser dort wollen."
    Bossa Cova tupfte sich die schweißnasse Stirn mit einem Tuch ab, griff unter seinen Kontursitz und holte eine halbvolle Flasche terrani-schen Cognac hervor. Er nahm einen kräftigen Schluck und hielt die Flasche der Piratin hin.
    Tipa Riordans Augen leuchteten auf. Sie riß Cova die Flasche aus der Hand und trank mit geschlossenen Augen.
    „Das war eine Wohltat", sagte sie und seufzte. „Auf der DREADFUL ist der Alkohol schon vor drei Wochen knapp geworden." Sie nahm noch einen Schluck und reichte die Flasche zurück.
    Bossa verstaute sie wieder unter seinem Sitz, zündete sich eine Zigarre an und wartete darauf, daß die Er-truser etwas unternahmen. Doch die zwanzig Schiffe trieben mit geringer Geschwindigkeit oberhalb der Bahnebene der Planeten dahin, ohne einen Anhaltspunkt für ihre weiteren Pläne zu geben.
    Tipa Riordan stellte den Empfangsteil des Hyperkoms auf größere Verstärkung. Sofort waren die sich gegenseitig überlagernden Hilferufe von mindestens hundert verschiedenen Raumschiffen, Stationen oder Planetenzuhören.
    Bossa Cova schluckte. Diese Hilferufe erschütterten ihn immer wieder. Vor einigen Monaten waren es allerdings noch mehr gewesen. Inzwischen schwiegen die meisten Sender, und es waren fast ausschließlich automatische Geräte, die die auf Band gespeicherten Hilferufe und Anfragen stereotyp wiederholten.
    Bossa versuchte nicht daran zu denken, welche Tragödien sich Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat innerhalb der Galaxis abspielten, doch er konnte diesen Gedanken niemals ganz Unterdrücken. Der Schwarm hatte durch seine Modifizierung der galaktischen fünfdimensionalen Gravitationskonstante Milliarden von Zivilisationen zerrüttet und unsägliches Leid über unzählige Lebewesen gebracht.
    Plötzlich drang eine neue Stimme durch das Gewirr der Hilferufe, eine sehr kräftige Stimme.
    Die Piratin blendete die anderen Sendungen aus, und die neue Stimme war klar zu verstehen.
    „... appellieren wir an die sprichwörtliche terranische Humanität und erwarten, daß sich der Kaiser von Olymp, Perry Rhodan und die anderen Verantwortlichen des einstigen Solaren Imperiums der Verantwortung bewußt sind, die sie für die auf Olymp ausgeschleusten Bürger des Carsualschen Bundes tragen."
    Die Stimme klang zynisch und arrogant, und auf dem Bildschirm war neben dem Sprecher ein weiterer Mann zu sehen, beides Ertruser. Bossa Cova erkannte in dem Sprecher Nos Vigeland, der andere Mann war Terser Frascati. Beide Männer gehörten dem Triumvirat des Carsual-schen Bundes an und waren Aktivatorträger wie das dritte Mitglied, und wie alle Aktivatorträger hatten sie sich gegen die Verdummungswirkung der Gravitationsmodifizierung als immun erwiesen.
    „Das Triumvirat des Carsualschen Bundes", fuhr Nos Vigeland im gleichen Tonfall fort, „sah sich wegen der katastrophalen Nahrungsmittelknappheit auf allen Planeten des Bundes, besonders aber auf dem Planeten Ertrus, gezwungen, einen Teil der Bevölkerung von Ertrus nach Welten zu evakuieren, die keine so großen Ernährungsprobleme haben.
    Eine dieser vom Schicksal bevorzugten Welten ist der Planet Olymp, der bekanntlich ungeheure Schätze und Vorräte aus allen Teilen der Galaxis gehortet hat. Das Triumvirat erwartet, daß die dort abgesetzte Million hungernder Ertruser so ausreichend versorgt wird, wie es die

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