Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0514 - Der Weltraumkurier

Titel: 0514 - Der Weltraumkurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausgedehnte Tiefbunkeranlagen unter der ehemaligen Gobi-Wüste. Wir sind hier in jeder Beziehung autark. Unsere Atomkraftwerke beziehen ihren Brennstoff von einem unterirdischen Fluß, können aber auch mit Hilfe von Umwandlern jedes andere Material verwenden. Außerdem gibt es Anlagen zur künstlichen Photosynthese und zur Erzeugung von synthetischem Proteiln."
    Er unterbrach sich, als ein scharfes Klingelsignal ertönte und einer der Bildschirme zu flackern begann. Hastig ging er zu seinen Kommunikationsgeräten zurück.
    Die Ortungszentrale meldete sich.
    Zwanzig Großtransporter des Carsualschen Bundes waren fünfzehn Millionen Kilometer vor der Erde in den Normalraum zurückgekehrt.
    Roi Danton wandte sich dem Solarmarschall zu.
    „Der Paratronschirm steht, Galbraith. Ich bin gespannt, was die Ertruser unternehmen, sobald sie das bemerken."
     
    3.
     
    Runeme Shilter erschrak, als ihm die Ortungszentrale meldete, daß die Erde sich in einen lückenlosen Paratronschirm gehüllt hatte.
    „Diese verflixten Terraner!" sagte er zum Kommandanten seines Führungsschiffes. „Ich möchte wissen, wie sie das fertiggebracht haben. Nach unseren letzten Informationen sollte doch auf Terra ein Chaos herrschen."
    „Es sieht so aus, als wären diese Informationen falsch gewesen", erwiderte Kommandant Enhater Loosum. Er machte eih sorgenvolles Gesicht. „Was nun, Sir? Ich schlage vor, wir kehren um und fliegen nach Ertrus zurück. Unsere Passagiere toben, weil sie seit einer Woche nur Hungerrationen bekommen."
    „Umkehren kommt nicht in Frage", erklärte Shilter bestimmt.
    Loosum, wir fliegen einfach auf den Paratronschirm zu. Die Terraner werden nicht zulassen, daß wir in ihrem Schirm vernichtet werden."
    Er schaltete den Telekom ein und wies die Kommandanten der übrigen Schiffe an, unverändert auf Erdkurs zu bleiben, dann sagte er zum Kommandanten seines Schiffes: „Halten Sie die STROLMINA etwas zurück, Loosum!"
    Enhater Loosum bestätigte den Befehl und beugte sich tief über sein Hauptsteuerpult, damit Runeme Shilter sein Grinsen nicht sehen konnte. Es war offensichtlich, daß der Diktator um sein eigenes kostbares Leben fürchtete.
    Shilter ging zum Getränkeautomaten und tastete sich einen Kash, einen auf Ertrus gebrannten achtzigprozentigen Getreideschnaps. Er drehte das Glas, das für normalgroße Menschen einem Sektkübel ähnelte und leerte es auf einen Zug.
    Runeme fragte sich, ob die Erde vielleicht von Olymp gewarnt worden war. Wenn das zutraf, dann würde er seine Informanten hart bestrafen müssen, denn sie hatten ihm mitgeteilt, die Hyperkom-Relais-brücke zwischen den beiden Planeten wäre unterbrochen.
    Plötzlich wurde ihm klar, daß sie alle, Terser Frascati, Nos Vigeland und er, einen anderen Faktor völlig unberücksichtigt gelassen hatten.
    Die Containerstraße .
    Selbst wenn es stimmte, daß die Relaisbrücke unterbrochen war, konnte Olymp Nachrichten oder Kuriere über den großen Container-Transmitter zur Erde schicken.
    Warum haben wir nur nicht daran gedacht?
    Runeme Shilter tastete einen zweiten Kash und nahm wieder einen gewaltigen Schluck. Kurz darauf merkte er, daß der Alkohol seinen Geist vernebelte.
    Das mußte es sein! Wir alle haben in letzter Zeit fast ständig unter Alkohol gestanden, um nicht immer an den furchtbaren Schlag denken zu müssen, den die Verdummungswelle uns versetzt hat.
    Kein Wunder, daß unsere Planungen stümperhaft ausfielen, obwohl wir es für besonders raffiniert hielten, das Chaos auf der Erde und Olymp zu verstärken.
    Er schleuderte sein Glas gegen die Wand, wo es zerbrach.
    Einige Männer sahen sich verstohlen um, duckten sich aber unter Shilters zornigem Blick.
    Runeme ging schwankend zu seinem Sessel neben Loosum zurück und ließ sich schwer hineinfallen, den Blick auf die Bildschirme gerichtet.
    Sein Schiffsverband hatte sich der Erde inzwischen auf zehn Millionen Kilometer genähert.
    Der Ertruser grinste.
    Diese Terraner würden in ihrer Furcht, Menschen zu Schaden kommen zu lassen, den Paratronschirm rechtzeitig abschalten.
    Etwas anderes blieb ihnen gar nicht übrig. In wenigen Stunden hatten sie dann eine Million Ertruser auf ihrem Planeten und damit taktisch zwanzig Millionen Esser mehr. Bei dem Versuch, auch dieses Problem zu lösen, würden sie ihre eigene Versorgung völlig ruinieren.
    Im nächsten Moment grinste er nicht mehr, denn der Hyperkom sprach an. Runeme Shilter schaltete das Gerät ein und erkannte im Trivi-deokubus das Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher