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0514 - Der Weltraumkurier

Titel: 0514 - Der Weltraumkurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bildschirme, Kontrollen und Schaltpulte. Zwei Männer und eine Frau hasteten von einem Pult zum anderen, nahmen Schaltungen vor, lasen Instrumente ab und sprachen ununterbrochen in die Mikrophone ihrer Funkhelme.
    In einem an die Befehlszentrale grenzenden Raum schienen Effa und ihr Begleiter endlich am Ziel zu sein. Auch hier gab es wieder Kontrollen und Schaltpulte, doch die Kommunikationsgeräte überwogen.
    Vier Männer saßen vor Hyperkomgeräten und sprachen mit irgendwelchen Kommandostellen. In einem von ihnen erkannte Effa Bull Rhodans Sohn Mike, der sich offiziell Roi Danton nannte.
    Roi wandte kurz den Kopf, lächelte den beiden Kurieren zu, dann setzte er sein Gespräch fort. Auf dem Bildschirm seines Hyperkoms war ein älterer Mann in der Uniform der Techniker Ersten Grades zu sehen.
    „Wir müssen es riskieren, Mr. Kashgar", sagte Roi Danton.
    „Achtzig Prozent des ursprünglichen Energiepotentials sollten ausreichen, einen stabilen Paratronschirm aufzubauen."
    „Sie reichen aus", erwiderte sein Gesprächspartner. „Aber wenn der Paratronschirm starken Belastungen ausgesetzt wird, beispielsweise durch Punktbeschuß eines Flottenverbandes oder dadurch, daß mehrere große Raumschiffe den Schirm gleichzeitig rammen, kommt es unterhalb der Innenfläche zu Hyperenergiewirbeln, die ganze Kontinente leerfegen können."
    „Ich weiß", sagte Roi und holte tief Luft. „Aber ich garantiere Ihnen, daß es weder zu Rammstößen noch zu Punktbeschuß kommt."
    Kashgar nickte ernst.
    „Das genügt mir, Mr. Danton. Ich habe die Kraftwerke bereits hochschalten lassen. In einer Minute steht der Paratronschirm."
    „Danke, Mr. Kashgar", erwiderte Roi und schaltete ab.
    Er wandte sich an seinen Nebenmann und fragte: „Sind die Abwehrforts gefechtsbereit, Galbraith?"
    Sein Nebenmann nickte.
    „Alles klar, Roi. Die Peilantennen und Abstrahlprojektoren der Transformstellungen sind auf die vorgesehenen Punkte zur Strukturlückenschaltung ausgerichtet. Ich hoffe nur, wir brauchen die Waffen nicht einzusetzen."
    „Wir werden sie nicht einsetzen, um zu töten, sondern um abzuschrecken", erklärte Roi Danton ernst. „Ich möchte den Schiffskommandanten sehen, der in das Sperrfeuer von Transformkanonen fliegt."
    Er stand auf und kam auf die beiden Kuriere zu.
    „Entschuldigen Sie, daß ich mich erst jetzt um Sie kümmere", sagte er lächelnd. Er schüttelte Effa die Hand. „Sie wurden mir als Miß Bull avisiert. Sind Sie mit unserem Staatsmarschall verwandt?"
    „Entfernt", antwortete Effa. „Außerdem hatte ich einen viel profaneren Beruf als er."
    „So? Was für einen denn?"
    „Ich war Generaldirektorin des Hotelkonzerns TERRA MAGICA."
    „Was für ein hübscher Name! Und das hier ist sicher Mr. Fu."
    Fu Long-Wa kicherte, als Roi ihm die Hand schüttelte.
    „Ehemals der Große Fu Long-Wa", sagte er. „Meine Lieder sind tief in die Herzen der Menschen gedrungen und haben sie zum Weinen oder zum Lachen gebracht, wie ich es gerade wollte."
    Roi Danton legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Ich kenne viele Ihrer Lieder, Mr. Fu, und ich hoffe, Sie schenken uns noch mehr davon, sobald die Zeiten uns wieder zur Besinnung kommen lassen."
    „Man hat meine Elektronenorgel zerschlagen." Plötzlich schluchzte der Barde und lehnte sich an Rois Schulter.
    „Schon gut, schon gut", beruhigte ihn Roi und schaute Effa hilfesuchend an. „Miß Bull...!"
    Effa Bull zog Fu Long-Wa beiseite und sprach tröstend auf ihn ein. Der Barde beruhigte sich bald wieder und lachte schließlich sogar.
    Unterdessen wandte sich Roi wieder seinen Kommunikationsgeräten zu. Er sprach mit dem Leiter der Ortungszentrale von Imperium Alpha. Er erfuhr, daß bis jetzt noch keine fremden Schiffe in der Nähe des Solsystems aufgetaucht waren.
    Nachdem er das Gespräch erledigt hatte, fragte er Effa Bull, ob sie wüßte, was auf Olymp gegen die ausgesetzten Ertruser unternommen würde.
    „Nicht viel", antwortete Effa. „Diese bedauernswerten Menschen können schließlich nichts dafür, daß ihre verbrecherische Regierung sie nach Olymp gebracht hat. Natürlich versuchen wir, sie nicht nach Trade City und zu den Agrosiedlungen kommen zu lassen, aber andererseits müssen wir dafür sorgen, daß sie Nahrungsmittel erhalten. - Was ist eigentlich dieses Imperium Alpha, in dem wir hier sind? Nur eine Kommandozentrale?"
    „Nicht nur", gab Roi zurück. „Es ist praktisch Flottenhauptquartier, Ausweich-Regierungssitz und Katastrophenzentrale in einem,

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