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0514 - Der Weltraumkurier

Titel: 0514 - Der Weltraumkurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dantroff brauchte keine Positronik, um das Rätsel zu lösen. Zumindest glaubte er das, denn in dem ganzen Raumsektor gab es nur ein lohnendes Ziel, und das hieß Olymp.
    Tipa bestätigte seine Vermutung, als sie aus dem Computerraum zurückkehrte. Sie setzte sich neben ihn, blickte eine Weile grübelnd auf ihre knochigen Hände und sagte dann: „Die Ertruser können nur nach Olymp wollen. Aber ich möchte wissen, was sie dort suchen."
    „Einen Höflichkeitsbesuch haben sie ganz gewiß nicht vor", erwiderte Kawa.
    Tipa blickte ihn an.
    „Nein. Also werden wir die Leute dort warnen. Laß mich mal auf deinen Platz, Kawa! Du wirst inzwischen unsere armen Männer versorgen."
    Dantroff erhob sich. Die Erwähnung der verdummten Besatzungsmitglieder trübte seine Stimmung erheblich. Ohne ein Wort zu sagen, ging er zum Mittelachslift und fuhr zu den Vorratsräumen hinunter. Dort packte er eine Antigrafplattform voll Lebensmittel und fuhr wieder hinauf.
    Als er im Mannschaftsdeck ankam, sah er, daß eine Kabinentür offenstand. Kawa Dantroff ließ die Plattform in der Luft schweben und lief los. Während ihn sein Schwung in die Kabine trug, empfing er eine Warnung seines Unterbewußtseins.
    Aber die Warnung kam zu spät. Ein Bein fuhr vor, Kawa stolperte darüber und schlug lang hin. Er prallte mit der Nase auf den Boden, der Schmerz betäubte ihn beinahe. Dennoch wälzte er sich herum und griff nach seinem Lähmstrahler, um den nächsten Angriff abzuwehren.
    Er blickte in das grinsende Gesicht von Öle Sapornik, des früheren Waffenmeisters. Öle stand neben der Tür und rieb sich die Hände. Offenbar freute er sich über seinen gelungenen Streich.
    Dantroff beherrschte sich. Er massierte die schnell anschwellende Nase und war froh darüber, daß sie nicht blutete.
    Dann streckte er eine Hand aus und sagte: „Hilf mir doch, Öle!"
    Öle Sapornik gehorchte. Er zog den Ersten Wesir hoch und sagte: „Das war ein Spaß, was!"
    „Du bist ein tüchtiger Junge", erwiderte Kawa und versuchte zu lächeln, gab es aber schnell wieder auf, als der Schmerz in seiner Nase sich verstärkte. „Wie hast du die Tür aufbekommen?"
    Stolz deutete Öle Sapornik auf einen Impulsabtaster. Das Gerät lag auf dem Tisch neben einem zerlegten positronischen Prüfgerät.
    Sapornik hatte früher derartige Geräte selbst gebastelt, es war sein Hobby gewesen. Anscheinend war der Drang zum Experimentieren wieder durchgebrochen und hatte einen Teil der Erinnerung neu belebt. Allerdings mußte Öle viel Glück gehabt haben, denn ein Impulsabtaster ließ sich nicht ohne weiteres zum Betätigen eines Impulsschlosses verwenden.
    Kawa Dantroff tätschelte Öles Wangen.
    „Großartig! Ich glaube, du kannst mir sogar helfen, das Essen auszugeben. Was meinst du?"
    „Essen ausgeben? Prima! Öle kann."
    Kawa atmete heimlich auf, faßte Sapornik am Arm und führte ihn zu. der mit Lebensmitteln beladenen Plattform. ,„Du schiebst die Plattform immer hinter mir her und paßt auf, während ich das Essen ausgebe, daß niemand seine Kabine verläßt!"
    Öle Sapornik nickte eifrig und lächelte glücklich.
    Kawa hoffte, daß er nun einen Helfer gefunden hatte, denn es war immer problematisch für einen einzelnen, während der Essensausgabe den Ausbruch der Verdummten zu verhindern.
    Allerdings würde er später heimlich Öles Impulsabtaster an sich nehmen, damit er keinen weiteren Unfug damit anstellen konnte.
    Er öffnete die Tür zur Kabine des früheren Maschineningenieurs und sagte: „Ich bringe dir etwas zu essen, Nervo."
    Shar ter Troyonas runzelte ärgerlich die Stirn und blickte sein Gegenüber an.
    „Aber, Mr. Koslow, Sie erwarten doch nicht ernstlich, daß ich Ihnen dieses Argument glaube!"
    Jupiter Koslow, gewählter Erster Sprecher der Superiors auf dem Planeten Olymp, lächelte unergründlich.
    „Ich habe nur versucht, anschaulich zu argumentieren, da Sie einer abstrakten Argumentation nicht folgen könnten. Es..."
    Er verstummte, als sich die Tür des Konferenzzimmers öffnete und eine beleibte Dame hereinstürmte. Die Dame war zweiundneunzig Jahre alt, trug ein uniformähnliches grünes Kostüm und silberblau gefärbtes Haar.
    „Aber, Miß Bull...!" rief Shar ter Troyonas entsetzt. „Sie können doch nicht einfach ..."
    „Doppelt wäre zu umständlich gewesen, Mr. Troyonas", entgegnete Miß Effa Bull lächelnd. „Es tut mir leid, aber soeben kam ein Hyperkomspruch von der DREADFUL. Das Schiff bittet um Landeerlaubnis auf dem Gelände von

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