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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich nicht mit den ausgestreckten Händen an den Hüften fest, sonst wäre ich schon nach vorn gefallen.
    »Jane!« rief ich halblaut.
    Sie drehte den Kopf, sah mich, ihre Augen weiteten sich – vielleicht vor Schreck, Überraschung oder vor Freude –, und ich stieß mich genau in dem Augenblick ab.
    Wie ein Trapezkünstler ging ich in die Luft. Nur befand sich unter mir kein rettendes Netz, das mich auffing…
    ***
    Der Sumpf brodelte, der Sumpf kochte. In seinem Innern tat sich etwas. Urige und unheimliche Kräfte waren in die Höhe geholt worden, als hätten sie ihren Platz in den Tiefen der Erde verlassen.
    Macumba, für viele Menschen das Absolute überhaupt, streckte seine Arme nach den Dingen aus, die man ihm opferte.
    Ein Mensch war in den Sumpf gesprungen, um sich mit seinen Kräften zu verbünden.
    Der Körper atmete nicht mehr. Der Sumpf hatte ihm das Leben genommen. Doch er fand seinen Weg.
    In jede Öffnung drang er ein. Seine alte Kraft fand genau den Weg, den Virgil als Mensch hatte gehen wollen und auf den man ihn vorbereitet hatte.
    Der eigentliche Herrscher hielt sich im Hintergrund, er war Beobachter, aber seine Fallstricke waren ausgestreckt und griffen gnadenlos zu.
    Sie lösten die Haut des Toten vom Körper. Er vermischte sich mit dem Sumpf. Die Masse legte sich über das bleiche Gebein, und niemand bekam den fürchterlichen Vorgang mit, der von einer schrecklichen Magie geleitet wurde.
    Manchmal dauerte eine Umwandlung Hunderte von Jahren.
    Hier nicht.
    Minuten reichten aus, um aus Virgil etwas anderes entstehen zu lassen.
    Etwas Fürchterliches, das der Sumpf nicht mehr haben wollte. Er speite es förmlich aus…
    ***
    Ich durfte alles machen, mir durfte alles passieren, ich durfte nur nicht daneben greifen.
    Dann war es aus.
    Wie lange ich im Hechtsprung durch die Luft flog, konnte ich selbst nicht sagen. Die Zeit stand einfach still. Ich sah Janes Gesicht mit den vor Schreck weit geöffneten Augen, aber mich interessierte nur das Seil über ihr und hoffte, daß der Flaschenzug hielt.
    Ich prallte dagegen.
    Mit beiden Händen griff ich zu, spürte es an meinen Handflächen, rutschte ab, griff nach, scheuerte mir die Haut auf, schwang mit Jane zusammen wie eine gewaltiges Pendel von einer Seite zur anderen, vernahm ihre erschreckten Rufe, hörte auch das Stammeln meines Namens und hielt eisern fest.
    Nur nicht loslassen, nur nicht fallen…
    Noch vernahm ich die quietschenden Geräusche, und der hämmernde Herzschlag beruhigte sich wieder ein wenig.
    Ich öffnete die Augen.
    Unter mir befand sich Jane. Meine Füße standen fast auf ihren Schultern, ich hatte sie auch mit der Sohle im Gesicht getroffen, aber was spielte das für eine Rolle?
    Wir schwankten beide, die Kette rasselte über uns. Jane holte saugend Luft, und ich stammelte die ersten Worte.
    »Geschafft, Jane, geschafft…«
    In ihre Antwort hinein erklang ein einziger Schrei. Ausgestoßen von zahlreichen Kehlen, drang er wie ein mörderisches Wutgeheul an unsere Ohren. Die Masse sah sich betrogen, und auch der Mann über uns auf dem Schnürboden war um die Früchte seiner Arbeit gebracht worden.
    Wir konnten es nicht erkennen, aber Suko sah die Bewegung am Rand der Luke. Er sah auch das Gesicht, auf dessen dunkler Haut ein hellerer Schweißfilm glänzte.
    Und er sah noch mehr.
    Ein Messer.
    Auf der breiten Klinge spiegelte sich das Licht der Kerzen. Was der Kerl vorhatte, war klar.
    Er wollte den Strick durchschneiden. Wenn er das schaffte, waren Jane Collins und John verloren.
    Er hob schon den Arm, als Suko seine Beretta zog. Die Entfernung war nicht groß, gerade richtig für einen treffsicheren Schuß. Aber das Licht flackerte, und Suko mußte schon sehr genau zielen.
    Er schoß genau in dem Moment, als der andere den Strick zersäbeln wollte und sich dabei weiter vorbeugte.
    Die Kugel traf.
    Suko hatte auf die Schulter gezielt. Er hoffte auch, den Mann dort erwischte zu haben, weil er keine Toten wollte.
    Der Dunkelhäutige zuckte hoch. Er gab einen gurgelnden Schrei von sich. Für einen Augenblick sah es so aus, als würde er nach vorn in die Tiefe kippen, aber irgendwie schaffte er es noch, sich zur Seite zu werfen und gleichzeitig auch nach hinten.
    Nur das Messer verlor er.
    Es fiel wie ein Stein in die Tiefe und verletzte glücklicherweise niemanden.
    Damit war die erste große Gefahr für John Sinclair und Jane gebannt. Eine weitere allerdings kündigte sich an.
    Sie drang aus dem Sumpf.
    Zwei furchtbare, schuppige

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