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0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heran und versetzte ihm einen Tritt. Er platzte auf, und einer der schildkrötenähnlichen Zwerge fiel heraus. Das kleine Wesen war noch benommen, aber es kam schnell auf die Beine und raste durch den Gang davon, bevor wir etwas unternehmen konnten.
    Ich fühlte Rorvics Blicke auf mir ruhen und stieß eine Verwünschung aus.
    „Das konnten Sie nicht wissen!"
    „Natürlich nicht", gab er zu.
    „Glauben Sie, daß die Zwerge mit diesen Dingern in Symbiose leben?" fragte Pampo.
    Ich zuckte mit den Schultern. Vielleicht schliefen die Zwerge hier unten. Aber wie kamen sie von hier nach oben? Schließlich war erst durch die Explosion eines Transmittersockels eine Öffnung im Boden der Maschinenhalle entstanden.
    Waren die schildkrötenähnlichen Kreaturen die Nachkommen jenes Volkes, das einst die Raumhäfen von Testfall Rorvic erbaut hatte?
    „Wenn wir durch das Pilzbeet marschieren, müssen wir damit rechnen, daß alle Zwerge herauskommen", überlegte Rorvic.
    „Wir müssen uns vorsichtig vorbeischleichen", sagte ich. „Es gibt genug Lücken."
    Rorvic hockte sich auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand.
    „Sie können jetzt nicht schlafen, Captain!" fuhr ich ihn an.
    „Sie sind verdammt lästig, Captain!" gab er zurück.
    Ich war entschlossen, diesmal nicht „nachzugeben und winkte Pampo.
    „Kommen Sie, wir versuchen es ohne ihn! Achten Sie darauf, daß wir uns dort bewegen, wo die Pilze nicht so dicht nebeneinander stehen."
    Der Künstler zögerte. Er schien zu überlegen, wo er am sichersten war und entschied sich für Rorvics.
    „Ich bleibe bei Captain Rorvic," Ich starrte beide zornig an.
    Dann würde ich es eben ohne sie versuchen. Als ich auf die Pilze losging, stand Rnrvic plötzlich neben mir und hielt mich fest.
    „Wir werden es mit unseren Flugaggregaten versuchen!"
    „In diesem engen Gang? Das geht nicht gut."
    „Wieso?" Er hielt mich mit einer Hand fest und machte sich mit der anderen an seinem Schaltgürtel zu schaffen. „Die Gefahr, daß wir während des Fluges ein paar Pilze zerstören, ist viel geringer als bei einem Fußmarsch."
    „Fliegen Sie voraus!" forderte ich ihn auf.
    Er nickte und schaltete sein Aggregat ein. Er hob vom Boden ab und schwebte auf die Pilze zu. Pampo und ich folgten ihm.
    Es gab sofort Schwierigkeiten.
    Pampo nahm wieder eine eigentümliche Haltung ein und streifte mit den Füßen ein paar Pilze, die sofort aufplatzten. Ich sah ein paar Zwerge herausfallen. Dieses Ereignis hatte eine Kettenreaktion zur Folge. Unter uns öffneten sich alle Pilze.
    Hunderte von Zwergen gelangten ins Freie. Nach einem kurzen Augenblick der Benommenheit hatten sie sich orientiert.
    Rorvic reagierte rasch und beschleunigte. .Trotzdem sprangen ein paar Zwerge bis zu ihm hinauf und klammerten sich an Armen und Beinen fest. Ich beschleunigte ebenfalls. Da ich mich jedoch hinter Rorvic befand, wurde ich von weitaus mehr Zwergen erreicht.
    Am schlimmsten erwischte es Cucula Pampo. ,Er beschleunigte nicht, so daß die Zwerge bald in ganzen Bündeln an ihm hingen und ihn zu Boden zu ziehen versuchten.
    „Beschleunigen!" schrie Rorvic über Helmfunk. „Wir müssen hier heraus."
    Es war schon zu spät.
    Pampo sank in einer flachen Kurve nach unten und fiel auf mehrere Pilze, die in sich zusammensanken. Sofort war Pampos Körper von mehreren hundert Zwergen bedeckt, „Umkehren!" kommandierte Rorvic. „Wir müssen ihn 'rausholen."
    Ich hielt an und versuchte, alle Kreaturen, die sich an mir festhielten, mit den Händen abzustreifen.
    Rorvic segelte heran wie ein fliegender Bär und zog eine Kette von Tankzwergen hinterher. Sie schienen ihn nicht zu belasten.
    Er stieß gegen mich, wodurch er mich von einigen Angreifern befreite.
    Wir ließen uns zu Pampo hinabsinken. Er zappelte unter den Fremden, konnte sich aber nicht aufrichten. Schließlich hatten wir uns bis zu einem Bein vorgewühlt, obwohl wir ständig angesprungen wurden.
    „Hier!" schrie Rorvic. „Packen Sie mit an!"
    Wir ergriffen gemeinsam das Bein des Musikers und schalteten auf volle Beschleunigung. Pampo wurde förmlich aus der Ansammlung von Tankzwergen herausgerissen. Wir rasten durch den Gang. Die Zwerge sprangen blindlings nach unseren Armen und Beinen, verfehlten uns aber in den meisten Fällen.
    Dann war der Gang wieder frei. Wir flogen noch einige hundert Meter weiter, da wir mit Verfolgern rechneten. Dann gaben wir Pampo frei.
    „Sind Sie in Ordnung?"
    „Ja", sagte der Favalo-Musiker. „Sie hätten

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