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0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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handelte.
    Dann entdeckten wir die ersten Gräber.
    Pampo machte uns auf eine Öffnung in der Wand aufmerksam.
    Sie war dreieckig und wies an einer Spitze einen Riß auf, der mich an die Zeichnungen auf den Eingangssäulen erinnerte.
    Die Lichtstrahlen unserer Helmscheinwerfer wanderten über die Wand. Wir fanden weitere Öffnungen. In den meisten Fällen waren drei nebeneinander angelegt.
    Ich trat dichter an die Wand heran und leuchtete in eine Öffnung hinein. Außer einem Häufchen grauen Staubes war nichts zu sehen.
    Plötzlich kam aus der Öffnung ein Geräusch, das sich wie das Stöhnen eines Menschen anhörte. Ich fuhr zurück und griff nach meiner Waffe.
    „Verschwinden wir!" schlug Pampo nervös vor.
    „Langsam, langsam!" ermahnte uns Rorvic. „Wir dürfen uns von diesem Lärm nicht beeindrucken lassen. Ich nehme an, daß er vom Höhlenwind oder von den Felsen verursacht wird Vielleicht kriechen auch irgendwo ein paar Tiere herum."
    Ich war nicht bereit, ihm das abzunehmen, aber ich blieb mit schußbereiter Waffe stehen.
    Wieder kam ein Stöhnen aus der Öffnung, vor der wir standen.
    Aus den anderen Löchern in der Wand erklang das Echo. Es hörte sich an wie eine Antwort.
    „Das ist unheimlich!" flüsterte Pampo.
    „Es ist nur, fremd", versetzte Rorvic. „Ich -nehme an, daß wir vor den Gräbern eines längst untergegangenen Volkes stehen.
    Alles deutet darauf hin."
    „Und das Geheul?" fragte ich.
    Rorvic lächelte überlegen.
    „Ich schlage vor, daß wir jetzt alle fünf Minuten den Mund halten, dann werden Sie etwas Erstaunliches feststellen."
    Ein paar Minuten standen wir schweigend vor den Öffnungen und warteten. Das Geheul verstummte schließlich.
    „Genau, wie ich vermutet habe", sagte Rorvic triumphierend.
    „Das Stöhnen wurde von unseren Stimmen und dem Lärm unserer Schritte ausgelöst. Im Innern der Gräber wird eine Art Echo erzeugt, das alle Geräusche verzerrt wiedergibt. Diese Gräberwand war für die Fremden wahrscheinlich eine Art Klagemauer."
    Wenige Augenblicke später begann das Stöhnen erneut und schien damit Rorvics Theorien zu bestätigen.
    „Wie haben Sie es herausgefunden?" fragte ich verblüfft.
    „Ich habe Ihre Stimme in den Echogeräuschen wieder erkannt", sagte er.
    Ich wußte, daß er log. Aber er hatte sich die Anspielung auf meine schrille Stimme nicht verkneifen können. Ruhig erwiderte er meine wütenden Blicke.
    „Da unser großer Mystiker herausgefunden hat. was hier vorgeht, können wir weitergehen", sagte ich zu Cucula Pampo.
    der froh war. die Grabstätte verlassen zu können.
    Rorvic übernahm wieder die Führung. Der Gang schien endlos lang zu sein. Nachdem wir uns eine weitere halbe Stunde durch ihn bewegt hatten, fanden wir an den Wänden große Bildtafeln.
    Auf jeder Seite waren vierzehn Bilder in den Fels gehauen worden. Jedes Bild war von einer Art Rahmen umgeben.
    „Eine Geschichte in Bildern", sagte Rorvic, der wie immer schnell eine Erklärung bereit hatte. „Vielleicht können wir die einzelnen Bilder deuten."
    Doch die Felszeichnungen waren so fremdartig, daß wir nur raten konnten. Einzelne Darstellungen waren außerdem so undeutlich und verwirrt, daß Einzelheiten nicht mehr zu erkennen waren. Ich vermutete, daß diese Zeichnungen schon vor Jahrtausenden entstanden waren.
    Als wir weitergingen, stießen wir auf eine Gruppe großer, pilzähnlicher Gewächse, die den Boden in der gesamten Breite des Ganges bedeckten.
    Rorvic hob einen Arm.
    Wir leuchteten tiefer in den Gang. Überall waren Pilze. Wenn wir weitergehen wollten mußten wir sie niedertrampeln. Sie waren etwa einen halben Meter hoch, birnenförmig und mit verschieden großen Kugelauswüchsen behaftet.
    „Pflanzen!" sagte ich.
    „Hier unten?" Obwohl ich sein Gesicht nicht sehen konnte, glaubte ich zu wissen, daß seine Mundwinkel zuckten. „Da bin ich nicht so sicher."
    „Wir dürfen uns nicht aufhalten lassen!" Pampo. der immer wieder in den Gang zurückblickte, fürchtete offenbar, daß uns die Roboter bis hierher verfolgen könnten.
    Rorvic gähnte hörbar.
    „Wir sollten uns erst ein bißchen ausruhen!"
    Diese Bemerkung regte mich auf.
    „Ausgerechnet hier? Zumindest sollten wir versuchen, das Ende des Ganges zu erreichen."
    Der fette Mann deutete auf die Pilze.
    „Das gefällt mir nicht. Ich will darüber nachdenken. Ein sicheres Gefühl sagt mir, daß es falsch wäre, über dieses Pflanzenbeet zu marschieren."
    „Wovor haben Sie Angst?" Ich trat an den ersten Pilz

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