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0516 - Sandal, der Rächer

Titel: 0516 - Sandal, der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wartete.
    Stundenlang.
    Dann schlief er ein. Übergangslos sackte sein Kopf zur Seite, sein Mund -öffnete sich, und der einsame Jäger schlief tief und traumlos.
    Hin und wieder rührten sich seine Hände und machten die Bewegungen eines bogenschießenden Mannes. Sandal Tolk schlief mehrere Stunden lang, und als er wieder aufwachte, weil es ihm unerträglich heiß geworden war, verspürte er nagenden Hunger und quälenden Durst.
    „Ich muß etwas zum Trinken haben!" flüsterte er und richtete sich mühsam auf. Er sah durch die Löcher hindurch und sah nichts. Dunkelheit Sie hatten vermutlich vom Kontrollschaltpult die Beleuchtung in allen nicht benützten Räumen ausgeschaltet.
    Das war ein Vorteil und gleichermaßen ein Nachteil.
    Sandal öffnete, die Strahlwaffe in der Hand, vorsichtig die Tür.
    Dann merkte er mit dem Instinkt des erfahrenen Jägers, daß sich außer ihm niemand im Raum aufhielt, und er dehnte seinen Brustkorb und machte einige Lockerungsübungen.
    Dann ging er, um Wasser zu suchen.
    Er ging die zehn Meter bis zum Schott und preßte sein Gesicht gegen die durchsichtige runde Scheibe in der Mitte; sie hatte ihm wie ein leuchtendes Auge den Weg gezeigt. Er schaute in den Maschinenraum hinein und sah zwei große Fremde vor den Kontrollen. Sie lasen Werte ab, hielten harte Platten in den Händen, auf denen Papier oder Folie befestigt war. Sie schrieben gleichzeitig mit drei Händen, blickten aus vier Augen auf die Instrumente und unterhielten sich mit schrillen, abgehackten Lauten.
    Nach einer halben Stunde löschten sie einige Lampen.
    „Ausgezeichnet!" sagte Sandal grimmig und rieb sich die Hände.
    Einer der beiden legte seine Aufzeichnungen weg, durchquerte den Raum und verschwand hinter einer Tür. Einen Moment lang erhaschte Sandal einen Blick auf eine Fläche in hygienischem Hellgrün.
    „Wo ein Abfluß ist", sagte er leise, „ist meist auch ein Zufluß."
    Er öffnete ganz langsam das Schott und stemmte sich dagegen, so daß nur ein schmaler Spalt übrigblieb. Als er genau sah, daß der andere Fremde seine Aufmerksamkeit auf einen runden Monitor lenkte, huschte Sandal durch den Spalt und verschwand im Schatten und hinter großen Maschinen und Umformern.
    Langsam schlich er zur anderen Seite des Raumes und wartete, bis sich der Fremde die Hände gewaschen hatte. Es dauerte ziemlich lange.
    Als der Fremde, der Schwarminstallateur, zurückkam, verschwand Sandal hinter der Tür.
    Jetzt hatte er Wasser im Überfluß. Er wusch sich in rasender Eile, immer mit dem Blick auf die Tür und den Strahler griffbereit.
    Dann trank er lange, öffnete die Tür und kehrte, als er den Maschinenraum dunkel und leer fand, schnell in sein Versteck zurück.
    Der Flug, der ins Innere des Schwarms führte, ging weiter.
     
    *
     
    Zur selben Zeit begann sich das riesige Standbild mit den vier Teufelsfratzen zu verfärben. Die Augen, der Mund und die Nase blieben rot, aber die gesamte Konstruktion begann sich langsam gelb zu färben. Eine Stunde später sahen die Fratzen so aus, wie sie der erste Beobachter in dem Rochenschiff beschrieben und photographiert hatte - ein häßliches, abstoßendes Gelb.
    Wie ein Götzenkopf mit einer seltsam geformten Kopfbedeckung.
    Mit einiger Phantasie konnte man sie für eine Herrscherkrone halten -aber auf dem Planeten „Testfall Rorvic" gab es niemanden, der diesen Vergleich treffen konnte. Nur einige Millionen emsiger Roboter, zu denen sich jetzt drei kleine Maschinen gesellten und schweigend mithalfen, die Spuren der Kämpfe und der Verwüstung zu beseitigen.
    Die Sonne ging über dem Götzenbild auf...
     
    ENDE
     

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