0516 - Sandal, der Rächer
keine Angst, daß sie dich entdecken?"
„Ich habe einen guten Bogen und ein Messer und deinen Strahler, Atlan. Aber jetzt muß ich weiter.
Es ist gerade leer hier ..."
Atlan nickte und sah ein, daß er den Starrsinn des jungen Mannes nicht brechen konnte. „Viel Glück, Sandal!" sagte er.
Sandal erkannte am Gesichtsausdruck Atlans, daß dies für den Arkoniden ein Abschied für immer war. „Ich komme wieder!" sagte er.
„Lebe wohl!" schloß Atlan. Sandal flüsterte schließlich: „Grüße alle von mir ... besonders das Mädchen!"
Dann schaltete er ab und schluckte mehrmals. Langsam trat er aus dem Schatten heraus und sah sich wachsam um. Er befand sich in einer dunklen Ecke einer Galerie, die sich um einen halbdurchsichtigen, dicken Mast ringelte. In bestimmten Abständen gab es zwischen dem Mast und der Galerie breite Stege, und im Mast war ein halbrunder Eingang zu erkennen.
Sandal ahnte, daß dies ein Aufzug war.
„Los! Ich muß hinauf!" sagte er zu sich selbst.
Er hatte den Eindruck, daß er sich Mut zusprechen müsse.
Er lief langsam los, umrundete die Galerie dreimal und trat auf einen Steg hinaus. Im gleichen Augenblick sah er jenseits der halbdurchsichtigen Wand einige Gestalten, die auf ihn zukamen.
Der Lift hielt gerade auf seiner Höhe. Die Tür öffnete sich. Der erste Fremde starb durch den ersten Pfeil, der zweite, dessen Augen sich gerade in Sandals Richtung öffneten, starb ebenfalls.
Aus fünf Metern Entfernung durchbohrte ihn ein Pfeil und schlug in den dritten Fremden ein.
Mit einem gewaltigen Satz schoß Sandal nach vorn und bohrte dem dritten, der eben den breiten Mund öffnete, den letzten Pfeil mit der Hand durch das Auge.
Dann hob er die drei Körper nacheinander an, schleppte sie zum Rand des Steges und kippte sie nach unten.
„Hole die beiden Roboter her."
„Verstanden, Mensch."
Die Maschinen kamen mit ihren Lasten, Sandal stellte sich in den riesigen, runden Lift und entdeckte, daß sich im Innern des kreisringförmigen Lastenlifts noch ein kleinerer befand. Sicher war er schneller. Er riß die Tür auf, schickte die Maschinen hinein und kehrte zurück, um die drei Pfeile zu holen. Er erinnerte sich nach drei Schritten daran, daß die Pfeile mit den Toten unten in der Halle lagen, und sprang zurück.
Dann schnurrte der Lift sechzig Sekunden lang in die Höhe.
Er hielt an.
Sandal öffnete die Tür, drückte einen Kontakt und sah, daß sich durch die Wand eine Brücke schob, die eine breite Rampe mit dem kleinen Lift verband. Schnell ging er über die Brücke, und als der Abgrund neben ihm zu sehen war, schauderte er und drehte schnell den Kopf. Er war kein Mensch für große Höhen.
„Weiter hinauf!"
Er ging geradeaus, gefolgt von den drei Robotern. Niemand war zu sehen, aber er kannte hier nichts. Er fand auch keine Vergleichsmöglichkeiten und sah sich suchend um. Irgendwie mußten doch auch die Fremden von oben nach unten gekommen sein. Aber wie? Er blieb schließlich vor einer rechteckigen Tür stehen.
Ich muß mich verstecken. Jederzeit kann hier jemand auftauchen und mich sehen. Wenn ich entdeckt werde, bin ich verloren - und ich sehe Chelifer nicht wieder, dachte er verzweifelt. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn.
Er ging zwanzig Schritte nach rechts.
Er öffnete eine Tür.
Dann nickte er zufrieden. Dicht unter seinen Füßen kam ein fünf Meter breites Band aus einem Spalt im Boden und stieg in einem sehr steilen Winkel nach oben. Dort vollführte es anscheinend eine starke Krümmung und fuhr weiter. Es war kein anderes Band in Sicht, das nach unten führte, so daß jeder, der auf diesem Band stand, allein war und nicht gesehen werden konnte, wenn er erst einmal die Länge eines einzelnen Schrägabschnittes überwunden hatte und es hinter ihm niemanden gab, der schneller war und auf dem Band auch noch kletterte.
„Kommt!"
Die drei Robots schwebten näher. Sandal schloß die Tür hinter sich, beugte sich stark vor und trat auf das Band. Er wurde mitgerissen, begann zu taumeln, stützte sich mehrmals schwer gegen den geriffelten Boden und stand sehr unbequem, es war, als ob er sich an einem Steilhang einkrallen müsse. Das Band zog ihn schnell nach oben, drehte sich in einer Kurve, und dann kam die Gegensteigung.
Es war also ein schmaler Schacht, der hinaufführte, dachte Sandal.
Es gab in den Wänden keine Unterbrechung. Schließlich setzte er sich, stemmte die Sohlen der Stiefel schräg gegen das federnde Material und wartete. Er zählte
Weitere Kostenlose Bücher