0516 - Sandal, der Rächer
Atlan.
Es bestand sowohl für den Arkoniden in der Jet wie auch für Sandal die Gefahr, daß man ihre Sender anpeilte und versuchte, die Sendenden zu finden. Dann war Sandal verloren. Sie rechneten beide damit, daß es erstens nur wenige Instrumente an Bord dieses Diskus geben würde und zweitens die Stadtvorbereitungen und der Start selbst die Fremden von einer genauen Prüfung abhalten würden.
„Die Fremden sehen folgendermaßen aus ...", begann Sandal.
Er schilderte das Aussehen, die rätselhafte Massierung des Faktors Acht im Aussehen der Mörder, und dann berichtete er, daß sich diese Wesen auf ein Zwanzigstel ihrer ursprünglichen Größe verkleinerten und so zu Tausenden den Jet füllten. Atlan bemerkte sarkastisch: „Es scheinen Instant-Wesen zu sein. Danke, Sandal, du hast uns wertvolle Informationen gegeben."
Sandal wisperte: „Ich werde mit diesem Schiff in den Schwarm hineinfliegen.
Wenigstens hoffe ich es. Sage meinem Freund Perry, daß er mit seinem Schiff immer in der Nähe des Schwarms bleiben soll, weil ich versuchen werde, über Hypersender wichtige Informationen nach draußen zu funken. Vielleicht auch auf anderen Wegen, ich weiß es jetzt nicht. Ich habe Glück gehabt, daß sie mich nicht entdeckten...", er brach ab.
Jemand kam in den Raum hinein, rüttelte an der Tür des Nachbarschrankes und riß dann eine andere Tür auf. Der Fremde nahm den Raumanzug heraus, warf ihn über zwei seiner Arme und stapfte wieder hinaus. Zischend schloß sich das Schott. Während es offen gestanden hatte, war der Lärm in den Maschinenraum gedrungen und hatte alle anderen Geräusche übertönt, auch die Fragen des Arkoniden.
„Sie entdeckten mich nicht", fuhr Sandal fort, „und ich weiß, daß sie in bestimmter Weise wie Tiere sind. Erinnerst du dich an laichende Fische oder an fliegende Ameisen? Sie haben nur das Ziel vor Augen. Sie sehen nicht genug von dem, was um sie herum ist. So ähnlich verhalten sie sich. Ich werde also auch innerhalb des Schwarms Gelegenheit haben, mich zu verstecken. Ich habe noch dreihundertsechzig Pfeile, Atlan!
Damit kann ich den Schwarm bekämpfen!"
„Du bist ein verdammter Narr!" sagte der Arkonide ärgerlich.
Deutlich sah Sandal die scharfen Falten in der Stirn des Freundes.
„Schluß jetzt", sagte er. „Niemand hat mich entdeckt - das Verhalten eines Jägers hat sich ausgezahlt. Ich werde Informationen sammeln, wie Chelifer sagte. Wie geht es ihr, Atlan?"
Atlan nickte bekümmert.
„Ganz gut. Sie hat mich gebeten, dich abzuholen, falls es dich beruhigt, das zu hören, du Verrückter. Mach sgut, Freund!"
Sandal spürte ein heißes Brennen in der Kehle. Er räusperte sich und fragte mit rauher Stimme: „Fliegst du jetzt in die GOOD HOPE zurück?"
„Ja", erwiderte der Arkonide. „Das tue ich. Ich richte Rhodan aus, was du vorhast. Wir werden in gewisser Weise in deiner Nähe bleiben."
Sandal schloß: „Ich werde an euch denken in dieser Höllenwelt der wahnsinnigen Mörder! Ende!"
„Ende!" gab Atlan zurück. Der Bildschirm verblaßte, der Lautsprecher klickte leise. Sandal war wieder allein.
*
Etwa eine Viertelstunde später verstärkten sich die Geräusche und die Vibrationen. Der ehemalige Wilde wußte, daß sich jetzt die beiden Schiffe voneinander lösten und daß der Diskus aufstieg.
Die Erschütterungen wurden stärker, hielten eine Weile an und verschwanden dann. Sandal nahm an, daß sich der Diskus jetzt im freien Weltraum befand und in die Richtung des Schwarms zurückraste.
„Hoffentlich brauchen sie für den Rückflug nicht so lange wie für die erste Reise", sagte er leise.
Sein Gefängnis war sieben bis acht Kubikmeter groß. Sandal zog unter allerlei Verrenkungen zuerst den Köcher vom Rücken, dann lockerte er den Brustgürtel und zog die Jacke aus. Er verwünschte sich in dem Augenblick, da seine Hand zufällig den halbleeren Beutel mit Kochsalz berührte.
für Essen hatte er gesorgt, aber nicht für Wasser.
Irgendwann würde er in diesem Schiff Wasser suchen müssen.
Da die Fremden sich auf dem Planeten anscheinend wohl gefühlt hatten, abgesehen von den Verlusten, die er ihnen zugefügt hatte, zweifelte er keinen Moment daran, daß auch sie Wasser brauchten.
Er fluchte leise vor sich hin. Er rollte die Jacke zusammen, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und legte den Kopf auf die Jacke. Er durfte sich nur nicht auf den Rücken drehen, sonst bestand die Gefahr, daß er sich durch Schnarchen verriet.
Er
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