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0516 - Sandal, der Rächer

Titel: 0516 - Sandal, der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und vom Nymphon vermutlich als Dekoration der Landschaft angesehen wurde, und ließ sich von der Sonne trocknen.
    Er überlegte langsam und methodisch.
    Sandal hatte, solange er denken konnte, als Bewohner eines Planten keinerlei Lust und Bedürfnis verspürt, seinen Lebensbereich zu verlassen. Sein Leben spielte sich in jeder Umgebung ab, die man sich denken konnte, mit einer einzigen Einschränkung: Er verließ niemals die Oberfläche des Planeten.
    Er kannte keine tiefen Höhlen, keine Kavernen und keine unterirdischen Gänge, die länger als zehn Meter waren. Er scheute vor der Dunkelheit zurück, und er erinnerte sich sehr deutlich an die unbehaglichen Minuten, die er erlebt hatte, als sich die Wand des runden Schiffes wie ein Maul geöffnet hatte, um die Jet zu verschlingen. Die Jet, mit der sie die gefrorenen Körper der Purpurnen mitgebracht hatten. Also würde er auch hier nicht die Oberfläche verlassen und sich in, ein Gebiet wagen, in dem er sich nicht zurechtfand und untergehen würde.
    Er bekräftigte seine Überlegung und vergaß sie dann sofort, es war zweckmäßiger so.
    „Alles, was es dort unten gibt, ist nicht mein Gebiet. Ich bleibe hier", sagte er laut und öffnete die Augen.
    Er erschrak ein bißchen, als eine Maschine vor ihm stand.
    Er hatte sie nicht kommen hören.
    „Ich bin Psophys!" sagte die Maschine. „Stammt das von dir?"
    „Ja!" sagte Sandal. „Und ich werde dich dort ins Wasser werfen, .wenn du das Fleisch nicht augenblicklich hergibst!"
    Die Maschine hielt in einem Arm, der in drei Fingern und einem gegenständigen Daumen endete, die gebratene Keule der Antilope, die sich Sandal zum Mittagessen aufgehoben hatte. Die Maschine war kugelförmig, besaß etwa ein halbes Dutzend Auswüchse wie Nadeln, an denen Augen und Öffnungen zu sehen waren, Greiforgane und andere Gerätschaften, die Sandal nicht kannte. Die Maschine schwenkte die Keule vor seinem Kopf hin und her und schien irgendwie aufgeregt zu sein.
    „Gehört dieser Teil eines ehemals lebenden Wesens dir?"
    fragte Psophys laut.
    „Ja! Ich brauche es, um meine Energie wiederzubekommen", sagte Sandal wütend. „Es ist so, als ob ihr in die Grüfte verschwindet, um nachgeladen zu werden."
    „Du bist der Mensch?"
    „Frage den Nymphon! Er weiß alles. Ich habe ein Tier getötet, weil ich sonst verhungern muß!" sagte Sandal und griff nach der Keule. Der Arm des Robots zuckte zurück.
    „Noch nicht! Ich muß erst klären!" sagte Psophys leise.
    Offensichtlich war das Hirn der Maschine zu klein, um zu verstehen, was hier vorging. Also unterhielt es sich mit den anderen Maschinen und kam zu einem Entschluß. Noch immer wußte Sandal nicht, warum die Maschinen in seiner Sprache redeten, genauer: in einem abgewandelten Interkosmo, wie es ihm Atlan, sein weißhaariger Freund mit den leicht rötlichen Augen, beigebracht hatte.
    „Was ist klären?" fragte er und zog sich langsam und gewissenhaft an, da er trocken war.
    „Mit erhellender Logik nachdenken!" bestätigte die Maschine und wich ein zweites Mal aus, als sich Sandal seiner gebratenen Keule mit dem zarten, weißen Fleisch und der dunkelbraunen, würzigen Haut bemächtigen wollte.
    „Warum verstehst du mich?" fragte er.
    Diesmal brauchte er nicht auf das „Klären" zu warten.
    „Als die anderen Menschen hier waren, haben wir deren Sprache aufgefangen, durchgerechnet und neu klassifiziert. Wir erkannten die Bedeutung der meisten Begriffe und kennen daher die Sprache. Ich spreche nicht wirklich, ein größeres Rechenwerk spricht durch mich!"
    Das war es! Sie hatten eingebaute Funkgeräte, wie es sich Sandal vorstellen konnte. Sie korrespondierten mit einer zentralen Stelle. Es war alles so ähnlich wie die kybernetischen Maschinen des Schiffes, von denen ihm Chelifer berichtet hatte.
    Chelifer!
    Wie ein Film lief plötzlich der letzte Tag an der Seite Beareemas, seiner jungen Frau, an ihm vorbei. Das Bad im Fluß, die Zärtlichkeiten. Der Heimritt und dann der Überfall der kleinen purpurnen Stummen. Und dann ... die verkohlten Körper im schwarzen, mit weißer Asche staubenden Gras.
    Er schüttelte sich und blickte wild um sich.
    Aber er sah keine Mörder, nur diese Maschine, die wie ein stählernes Denkmal erstarrt war und sich eben rührte, als Sandal überlegte, ob er einen Pfeil abschießen sollte.
    „Ich sehe ein, daß du Energie brauchst", sagte die Maschine.
    „Aber verschwende sie nicht. Das harte Gerüst des Tieres kannst du nicht absorbieren?"
    „Nein",

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