052 - Invasion der Toten
Menssscheen sssonssst nurrr Tarrratzzzen behanndelln. Sssie sssind diiie bösssen Meiiissster.«
»Jetzt spiel bloß nicht das arme unterdrückte Unschuldslamm!«, brauste Aiko auf. »Ihr fresst doch alles, was nicht schnell genug weglaufen kann. Auch Menschen.«
Die Taratze löste die Krallenhände von den Gitterstäben, aber nur, um sich durch das rötlich glänzende Fell zu fahren.
Es sah aus, als ob sie sich putzte, doch ihr Blick war weiter auf Aiko gerichtet.
»Ssseid Beuuuteee«, bestätigte sie, »Ssso wiiie wiiir Beuuteee füüür euuuch sssiiiind.«
Ehe Aiko den Disput fortsetzen konnte, unterbrach ihn eine vor Spott triefende Stimme: »Wie ich sehe, haben Sie schon Anschluss zu Ihresgleichen gefunden, Mr. Tsuyoshi. Das ist gut, denn Sie werden dasselbe Schicksal wie diese widerlichen Biester erleiden.«
Kashima wedelte mit dem Schocker herum, der Aikos Arme überlastet hatte.
Eine fröhlich wirkende Geste, die im krassen Widerspruch zu seinem verhärmten Gesicht stand. Das angegraute, über den Ohren kurz geschorene Haar verstärkte den Eindruck eines zu allem entschlossenen Soldaten, der jede Mission kompromisslos erfüllte.
»Passen Sie gut auf, was gleich geschieht, Mr. Tsuyoshi«, forderte er.
»Dann wissen Sie, was Ihnen bald bevor steht.«
Ohne ein weiteres Wort ging er auf den Käfig mit der ersten Taratze zu. Das Tier kannte die Wirkung des Schockers, aber alles Rütteln am Gitter half nichts. Knisternd fraßen sich die Blitze in sein Fell.
Ein lautes Fiepen ausstoßen, sackte die Riesenratte in sich zusammen.
Ihr Artgenosse gebärdete sich wie toll in der Nachbarzelle, doch als er Anstalten machte, durch das Gitter zu schlagen, brauchte Kashima nur den Schocker zu heben. Sofort sprang die Taratze zurück und kauerte sich zusammen. Sie musste die schmerzhafte Wirkung bereits mehrfach zu spüren bekommen haben.
Ohne weitere Störungen öffnete Kashima die Käfigtür, packte die betäubte Riesenratte an den Vorderbeinen und zerrte sie zur Operationsliege. Sein hagerer Körper war weitaus kräftiger, als man dem Wissenschaftler auf den ersten Blick ansah. Problemlos wuchtete er die schwere Ratte in die Höhe. Nachdem die Taratze ausgestreckt vor ihm lag, justierte er den Schocker neu und versetzte ihr einen weiteren, wesentlich stärkeren Energiestoß.
»Hören Sie doch auf!«, herrschte ihn Aiko an. »Sie bringen das Tier noch um!«
»Zu spät«, lachte Kashima trocken.
»Das habe ich gerade getan.«
»Macccht unsss zuuu Tooot Rrriechendeeen!«, zischte es leise aus der Nebenzelle, aber Aiko hatte längst begriffen, welches Schicksal ihnen zugedacht war.
Obwohl ihn das Tun des Wissenschaftlers mit Ekel erfüllte, sah er ihm, wie unter einem magischen Bann, weiter zu.
Kashima legte den Schocker zur Seite und zog eine Schale mit Operationsbesteck heran. Mit einer Knochenfräse schnitt er ein Loch in den Rattenschädel.
Gerade groß genug, um die Unterseite des elektronischen Bauteils aufzunehmen, mit dem alle Zombies ausgestattet waren.
Während er die Kontakte der Unterseite mit den Gehirnbahnen verband, sagte er: »Falls es Ihnen ein Trost ist, Mr. Tsuyoshi - Sie werden hier im Hauptquartier postiert. Wir haben nämlich festgestellt, dass sich der Verwesungsprozess erheblich verzögert, wenn frische Leichen sofort reanimiert werden. Diese Kretins, die wir aus den Gräbern holen, kann man dagegen nur in den Außenbereichen einsetzen.«
Aiko spürte, wie das Blut in seinen Adern zu, brodeln begann. »Diese Kretins, wie Sie es nennen, haben für ihre Freiheit gekämpft!«, schnappte er wütend.
Kashima wirbelte herum, das Gesicht wutverzerrt. Der Druck, unter dem er stand, musste enorm sein. Er rastete schon zum zweiten Mal innerhalb einer halben Stunde aus. Gleich darauf erfuhr Aiko auch, warum.
»Diese Aufrührer haben meinen Sohn umgebracht!«, brach es aus dem Wissenschaftler hervor. Seine Stimme schrammte nah an einem Schluchzen vorbei, während er sichtlich um seine Fassung rang. Gleich darauf hatte er sich aber wieder unter Kontrolle. »Ja, jetzt wissen Sie es, Mister Tsuyoshi«, setzte er trotzig hinzu. Erst jetzt ging Aiko richtig auf, dass die amerikanische Anrede beleidigend gemeint war. »Mein Sohn wurde bei den Kämpfen am Arco Plaza von einer blutgierigen Meute in Stücke gehauen. Und Sie sind dafür mit verantwortlich, leugnen Sie es nicht. Wir wissen, dass Sie die Programmierung der Berserker gelöscht haben.«
Aiko wollte erst darauf hinweisen, dass sich die
Weitere Kostenlose Bücher